71:Darius

332 15 0
                                    


Der Winterball, alles hängt bereits, die Gäste werden in wenigen Stunden kommen. Darco hat die ganze Zeit hier verbracht, seine Jungs haben ihm die Sachen vorbei gebracht, heute Abend kommen auch seine Eltern. 

Es wird wieder ein Weihnachten ohne meine Tochter sein. Darco ist bei ihr und zieht sich um. Katy ist zwar ab und zu Wach gewesen, aber nicht lange genug um ansatzweise zu wissen wo sie ist. Sie ist immer noch sehr Orientierungslos und sehr Bewegungsunfähig.

Die Medikamente machen sie müde und durch das lange Liegen ist es schwer sich zu bewegen. Darco macht sich immer die Mühe und zieht sie jeden Morgen an und macht sie Frisch, er will nicht das sie schlecht aussieht. 

Ich sehe zu meiner Tochter, sie hat eine Leggings in Schwarz an und einen Weihnachtspullover. Sie sieht irgendwie richtig niedlich aus. Es fällt schwer ohne sie Weihnachten zu verbringen, wenn es gut läuft ist sie in wenigen Tagen wach, aber es kann auch erst Anfang nächsten Jahres werden.

Darco verlässt den Raum, er versucht seiner Mutter aus dem Weg zu gehen, nach den Ferien geht er wieder in die Schule, er hat nicht mehr lange und schreibt den Prüfungen. Dafür soll er nichts verpassen vom Unterricht. 

Ich verlasse leise den Raum und stelle mich zu meinen Brüdern, im Gegensatz zu mir können die bis heute keine Schleifen binden. Manchmal ist das echt Peinlich, aber nun gut. Als die Ersten Gäste eintreffen, stehen wir da und geben ihnen die Hand. 

Darco sieht seine Mutter emotionslos an, die Beiden werden sich wohl noch gehörig in die Wolle kriegen, aber ich hoffe sie können es klären. Luzifer lächelt mich an, letztes Jahr war Katy bei ihm. Es ist unheimlich wie viel in einem Jahr passieren kann. 

Nach und nach kommen immer mehr Gäste und wir begrüßen jeden einzelnen. Als alle da sind, nicke ich. Alle sind bereit und wir laufen in den Saal, da ich dieses mal dabei bin muss Adam den Ball eröffnen. Er macht es sich leicht und leiht sich einfach Lilith aus. 

Luzifer grinst und ich sehe mich um. Hope und ihr Onkel sind nicht hier, die Beiden lehnen immer ab. Ich kann es sehr gut verstehen, ich würde auch lieber gehen als hier zu stehen und mir das Gerede anzuhören.

Daxter hält sich jedes Weib vom Hals und hat sich einfach zu Adrian gehockt, somit kann keiner zu ihm. Adrians Vater lässt seinen Sohn immer noch bewachen wie so einen Schießhund. Ich sehe mich um und entdecke Unterschiede zum letzten Jahr.

Die Dekoration ist mehr Grün und Rot sowie Gold, die Kuppel ist offen und es schneit rein. Es gibt Häppchen und auch die Band spielt andere Dinge. "Sag mal wer hat den die ganzen Veränderungen vorgenommen?" Konstantin sieht sich um. "Ich habe keine Ahnung."

Ich nicke und schnappe mir ein Glas Sekt. Diese Gesichter ertrage ich gerade nicht besonders. Ich schleiche mich raus aus dem Saal, mich beachten tut keiner. Ich wollte eine Abkürzung zum Zimmer meiner Tochter nehmen, doch als ich Fletscher sah und Steven, wie sie die Finger nicht voneinander lassen können, entschied ich mich den längeren weg zu gehen.

Die Beiden haben es wohl nicht ausgehalten. Leise laufe ins Zimmer, wieso sind die Fenster offen? "Wieso sind die Fenster offen?" Die Sicherheitsmänner sehen sich an. "Wir haben sie nicht aufgemacht und niemand war auch nur in der dieses Zimmers Sir."

Ich sehe zum Bett. Ziehe die Decke weg. Ich sehe aus dem Fenster, ich schnappe mir eine Jacke und eine Decke und eile aus dem Zimmer. Sie ist und bleibt unberechenbar. Ich laufe nach draußen und eile zum Friedhof wo sie sitzt, am Grab ihrer Schwester. Ich lege ihr die Jacke über die Schultern.

Sie sieht mich an, "Zieh sie an." Sie steckt ihre Arme durch die Ärmel und ich lege ihr die Decke um. Schweigend gehen ich in die Knie und sie lehnt ihren Kopf an meine Schulter. "War sie da?" Ich lächle. "Ja, sie war da als du von diesem Schwein befreit wurdest." 

SoullisterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt