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Ich
Ich weiß doch auch nicht, was ich hier tue
Ich weiß doch auch nicht, was das ganze hier soll
Wo ich landen werde
Wer ich sein werde
Oder wo ich überhaupt hin will
Zu groß ist die Konfusion darüber
Wer ich mal einst gewesen bin
Und wie ich die ward'
Die ich nun bin
Und überhaupt:
Wer ist das schon?

Ich suche in jeder Seele, der ich begegne
Ein Zuhause
Eine Raststätte
Einen  Ort des Friedens
Ein klein wenig
Glückseligkeit
Ganz einfach gesagt:
Heimat
Ich suche meine Heimat und fühle mich verloren zwischen Abertausende von rastlosen Seelen, die an mir vorbeispurten
Und keinen zweiten Blick auf das hinterlassen
Was sie in ihrer Schneise der Verwüstung angerichtet haben

Alles was ich will
Ist doch nur
Ein bisschen Sicherheit
Aber diese Welt ist so kalt
So traurig
So kahl
Oder strahlend grell und bunt
Dass ich beinah' erblinde
Vielleicht bin das auch
Blind
Gegenüber allem Guten
Dass sich in dieser Welt befindet
Aber dieser Weg war keineswegs selbstbestimmt
Wieso also muss ich nun all das ausbaden
Was ich mir nicht ausgesucht habe?
Und die Frage bleibt immer gleich
Über all die Jahre hinweg
Dumm
Und
Naiv nämlich
Und doch
Stelle ich sie immer wieder

Ich weiß doch auch nicht, was ich tun soll
Einfach weitermachen, so wie immer
Was anderes bleibt mir da
Wohl auch nicht übrig

Nur
Ich bin
So schrecklich leer
Und doch so voll
Mit unausgelebten Gefühlen
Voll mit zerbrochener, kaputter, trauriger, zerstörerischer, aufrichtiger
Liebe
Und
brennendem, auferlegtem, nagendem, wütendem
Hass
Und dieser
Niederschmetternden, alles einnehmenden, kaputtmachenden, hinterhältigen
Traurigkeit
Und ich kann doch auch nichts dafür
Dass das die Emotionen sind, die ich stets mit mir rumtrage
Die mich definieren
Dass die einzigen Farben, die meine Seele kennt
Rot
Und
Blau
Und
Kohlrabenmitternachtsschwarz sind.

14/12/2018 - Freitag [19:23 Uhr]

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