Die Hochzeit war wundervoll. Mit weit aufgerissenen Augen stand Remus da und beobachtete die Menschenmasse, die sich versammelt hatte, um Lily und James ein fröhliches, gemeinsames Leben zu wünschen.
Die Braut trug ein schlichtes Kleid in weiß und flache Schuhe. "Es ist meine Hochzeit", hatte sie gesagt, "da möchte ich tanzen."
Im Nachhinein musste jeder zugeben, dass das keine schlechte Idee war. Außerdem sah Lily auch ohne teures Hochzeitskleid und hochhackigen Schuhen bezaubernd aus. Aber beide wussten, dass auch Geldmangel ein Grund für die eher schlichte Hochzeit war. James' Eltern waren nicht arm und auch Lilys mussten nicht sparen, aber sie wollten ein Haus kaufen. Und das war nicht günstig, weswegen beide der Meinung waren, nicht unnötig Geld ausgeben zu müssen.
Als sich die Gäste nach und nach verabschiedeten, seufzte Lily auf und ließ sich mit müden Füßen auf einem Stuhl nieder. Tatsächlich hatte sie fast die ganze Zeit mit ihrem Ehemann - sehr zu James' Leidwesen - auf der Tanzfläche verbracht.
Sirius, dem es den ganzen Abend schwer gefallen war, nicht auf Remus zuzugehen und um einen Tanz zu bitten, trat auf die beiden zu. Sie besprachen kurz etwas, bevor Lily zögernd nickte und James sie an der Hand hochzog, um sie wegzuführen.
Dann drehte sich Sirius zu seinem Freund um und lächelte leicht.
"Ich hab ihm versprochen, hier aufzuräumen, damit er und Lily schon weggehen können."
Schnell sah Remus sich um und bemerkte, dass gerade die letzte Person die Veranstaltung verlassen hatte.
"Ok."
Aber bevor sie sich ans Aufräumen machten, zog Sirius seinen Werwolf noch zu einem kurzen Kuss hinunter. Dieser ließ aber nicht zu, dass sie sich so schnell voneinander lösten. Remus' Hand hielt den Kopf seines Freundes an Ort und Stelle, während seine Zunge damit beschäftigt war, Sirius' Lippen zu spalten, um den Kuss zu vertiefen.
"Mhh, Moony", stöhnte Sirius auf, bevor er ihn leicht nach hinten drückte. "Je schneller wir fertig sind, desto schneller können wir verschwinden."
Innerhalb von einer Minute hatte Remus seinen Zauberstab gehoben und alles an den rechten Platz geschickt. Um den Müll hatte sich Sirius gekümmert. Nicht lange danach hatten die beiden ihre Sachen geschnappt und waren nach Hause appariert.
Nach all der Zeit, die sie zusammen waren, überraschte es Sirius nicht mehr, wenn der Werwolf ihn, sobald sie ihr Zuhause betreten hatte, gegen die Wand drückte und fordernd küsste. Er wartete regelrecht darauf. Und als er denn endlich Remus' Lippen auf seinen spürte, zog er ihn sehnsüchtig näher an sich heran. Den ganzen Abend Abstand zu halten, war ihnen nicht leicht gefallen. Aber sie hatten entschieden, dass es das beste für sie wäre. Nicht alle kamen damit klar, dass Männer auch mit Männern zusammen sein können.
Mit geübten Fingern hatte Remus seinen Freund aus den Klamotten befreit und auch er war bald nicht mehr angezogen. Ohne sich voneinander zu lösen, hatten sie sich den Weg ins Schlafzimmer ertastet - und dabei ein paar Bücher auf den Boden gefegt -, wo sie sich endlich auf das Bett legen konnten.
Auch wenn sie jetzt schon lange zusammen waren, war es immer noch ein unglaubliches Gefühl. Remus liebte es, seinem Freund so nah zu sein. Aber er hatte trotz der intensiven Gefühle nicht übersehen, dass es diesmal anders war. Mehr... verzweifelt?
"Sirius?", flüsterte er leise, während er mit seinen Fingern sanft durch dessen Haare fuhr. Er wusste, wie sehr sein Freund das liebte.
"Hm?"
"Willst du mir erzählen, was dich beschäftigt?"
Seufzend drehte sich der Schwarzhaarige zu ihm, um in seine Augen blicken zu können. Seine Hand hob er, um sie an seiner Wange verweilen zu lassen. Ewigkeiten könnten vergehen und er würde es nicht mitbekommen, weil ihn die Augen seines Freundes so sehr fesselten. Er seufzte erneut.
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Neumond ~ Wolfstar
FanfictionDas ist die Fortsetzung meiner Geschichte "Mondlicht ~ Wolfstar". Inhaltsangabe bleibt so kurz wie eh und je: Remus Lupin. Sirius Black. Die wirklich wahre Geschichte. Die Rechte für diese immer noch fantastische Welt gehören J. K. Rowling.