"Ah, Remus, kommen Sie rein."
Mit festen Schritten trat der Werwolf in das Büro von Albus Dumbledore. Er war schon so oft hier gewesen und trotzdem war er dieses Mal mindestens so nervös wie bei seinem ersten Mal.
"Nehmen Sie doch Platz", meinte der Schulleiter von Hogwarts und deutete auf einen der bequemen Sessel vor seinem Schreibtisch, während er selbst noch bei Fawkes, seinem Phönix, stand und diesen fütterte. Bemühend, sich seine Unsicherheit nicht anmerken zu lassen, nahm er Platz und verschränkte seine Arme, um sich nicht durch nervöse Bewegungen zu verraten. Warum hatte ihn der Schulleiter hierher bestellt?
Als ob Dumbledore seine Gedanken gelesen hätte, fing er gleich an zu reden.
"Remus, ich wollte mit Ihnen reden. Ich habe eine Aufgabe, eine Bitte, und Sie sind der einzige, den ich damit beauftragen kann."
Verwirrt zog Remus eine Augenbraue hoch. Wieso?
"Ihre... Kondition ist der Grund dafür."
Kondition? Im Sinne von Werwolf? Was bei Merlins schlabbriger lila gepunkteter Unterhose hatte sein Werwolfdasein mit irgendeiner Aufgabe zu tun?
"Ich möchte, dass Sie sich bei den Werwölfen einschleusen und sowohl Informationen sammeln, wenn sich bereits welche Voldemort angeschlossen haben, als auch versuchen, die Werwölfe umzustimmen und in unsere Reihen zu bringen."
Ah. Das erklärte einiges. Remus sollte also undercover gehen. Und so wie es aussah war Remus Lupin der einzige Werwolf, dem Dumbledore mit dieser Aufgabe vertraute. Nun ja, wahrscheinlich der einzige Werwolf, der überhaupt in seinen Reihen kämpfte.
"Muss ich?", fragte er schließlich. So schnell hatte er noch keine Entscheidung treffen können und er war sich nicht sicher, ob er das tun würde. Was würde Sirius dazu sagen?
"Nein, natürlich nicht. Ob Sie das machen und wie lange, bzw. wie weit Sie gehen, ist ganz allein Ihre Sache. Aber egal, wie Ihre Entscheidung ausfällt, Sie dürfen niemandem davon erzählen. Nicht mal einem gewissen Sirius Black."
Remus starrte ihn einfach nur an. Einfach nur. Er wusste nicht ganz, was er davon halten sollte. Sirius war sein Freund, er würde ihn nie verraten.
"Remus, es ist wichtig, dass Sie das verstehen. Je weniger Menschen davon wissen, desto besser. Ich sage nicht, dass Sie Mr. Black misstrauen sollen, aber Sie müssen vorsichtig sein in diesen Zeiten."
Leicht nickte Remus. In gewisser Weise verstand er, was der Schulleiter ihm sagen wollte. Aber er wusste immer noch nicht, ob er das tun sollte.
"Lassen Sie sich noch ein paar Tage Zeit, Remus. Denken Sie genau über alles nach und geben Sie mir dann Bescheid."
Nickend stand der Werwolf auf und wollte gehen, immerhin sah es nicht so aus, als ob der Schulleiter noch weitere Sachen zu besprechen hatte.
"Ach, Remus?"
"Ja?"
"Zitronenbonbon?"
Ein Grinsen schlich sich auf Remus' Gesicht, als er daran dachte, wie er in seinem ersten Schuljahr ebenso ein Bonbon angenommen hatte und was er mit einem weiteren Bonbon in der ersten Nacht angestellt hatte.
"Gerne, vielen Dank, Professor."
Remus nahm sich ein Bonbon, aber Dumbledore schüttete gleich darauf ein paar weitere in Remus' Hand. Lachend wollte sich der Junge verabschieden, aber erneut hielt ihn der Schulleiter auf.
"Wenn Sie noch eine Minute auf mich warten, können wir gemeinsam gehen. Ich habe ein Treffen des gesamten Ordens einberufen, um ein paar wichtige Details zu klären.
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Neumond ~ Wolfstar
FanfictionDas ist die Fortsetzung meiner Geschichte "Mondlicht ~ Wolfstar". Inhaltsangabe bleibt so kurz wie eh und je: Remus Lupin. Sirius Black. Die wirklich wahre Geschichte. Die Rechte für diese immer noch fantastische Welt gehören J. K. Rowling.