Kapitel 6

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Mutter und Vater konnten mich nicht daran hindern, meinen Plan in die Tat umzusetzen. Da war ich auch sehr froh drüber, denn ich wollte mir gar nicht ausdenken, welche Pläne sie für mich bereit hatten. Es dauerte nicht lange, bis ich alle meine Habseligkeiten in meinem Auto verstaut hatte. Besonders viel war es nicht aber ich war noch nie der große Sammler. Ich stieg in das Auto und steckte mit einem bedrückenden Gefühl den Schlüssel in die Zündung. "Katrin! Warte!" rief meine Mutter, kurz bevor ich losfuhr. Ich ließ die Scheibe meines Autos nach unten und sah sie fragend an. "Du hattet Recht. Ich möchte nicht, dass wir im Streit auseinander gehen. Es....es tut mir leid", meinte sie. Da konnte ich ihr ja nur verzeihen. Naja was heißt verzeihen...ich war nie sauer auf sie sondern nur enttäuscht. "Schon vergessen", sagte ich lächelnd zu ihr. Mutter streckte ihre Hand durch das geöffnete Fenster und legte sie auf meine Schulter. "Ich liebe Dich mein Schatz" kommentierte sie dazu. "Ich dich auch", sagte ich und winkte ihr. Dann nahm sie ihre Hand wieder zu sich und ich ließ das Fenster wieder nach oben. Sie winkte mir hinterher, als ich unsere Einfahrt nach oben fuhr. Ein bisschen traurig fand ich, dass mein eigener Vater sich nicht von mir verabschiedet hat. Aber scheiß drauf...ich werde sie ja wenn es geht jedes zweite Wochenende besuchen. Während ich nach Stuttgart fuhr, bekam ich ein wenig Angst. Aber nicht vor Krieg oder Blut, sondern von der Ungewissheit, nicht zu wissen was auf mich zukam. Zur Ablenkung schaltete ich das Radio ein aber das ging mir sehr schnell auf die Nerven. Es dauerte nicht lange, bis ich ankam. Auf einem Schild stand groß:

Theodor-Heuss-Kaserne

Hier war ich richtig. Es war ein riesiges Gebäude, das viel Platz einnahm. Es wirkte sehr bombastisch und es war ein riesiges Grundstück. Ich suchte mir einen geeigneten Parkplatz und stieg aus. Einige Männer in Uniformen liefen an mir vorbei und einer von ihnen lief bei meinem Anblick rot an. Aus Spaß zwinkerte ich ihm zu und betrat dann das Gebäude. Ich ging an den Empfang und meldete mich an. Hinter der Theke saß eine nette, junge Frau die mich freundlich ansah. "Hallo. Mein Name ist Katrin Meisner. Ich soll mich hier melden um meine Grundausbildung zu absolvieren".

Die Frau verlangte bestimmte Unterlagen von meinem Leistungstest, den ich machen musste. Sie laß es sich durch und war mit allem einverstanden. "Die Ausbildung beginnt in 1 Woche und während diesen 3 Monaten werden sie hier leben. Ich gebe ihnen ihre Zimmerschlüssel und dann können sie sich hier einrichten" erklärte sie. Dann gab die Frau mir die Schlüssel für mein Zimmer und ich nahm ihn freundlich entgegen. Noch hatte ich keine Ahnung, was für Auswirkungen dieser Beruf auf mein Leben hatte...

Im Angesicht des SchicksalsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt