Im meinem Leben gab es bisher so viele Tiefschläge, dass ich sie schon gar nicht mehr zählen konnte.
Heute waren wir den ganzen Tag draußen und haben trainiert. Ich war fix und fertig und wollte nur noch in mein Bett. Völlig niedergeschlagen betrat ich das Gebäude und konnte vor Müdigkeit kaum noch meine Augen offen halten. Mir war klar, dass die Ausbildung kein Zuckerschlecken werden würde aber wie konnte man nur so schnell müde werden wie ich es war?! An diesen Stress und an die ungewohnte Anstrengungen musste ich mich erst einmal gewöhnen. "Katrin! Warte mal!" Hörte ich Lukas von hinten rufen. Ich drehte mich um und sah ihn mit meinen müden Augen an. Er lief in einen schnellen Schritt auf mich zu und plötzlich konnte ich kaum noch richtig sehen. Alles war verschwommen. War das jetzt die Müdigkeit? Weil ich nur ein Stück Brot gegessen habe? Oder ein anderer Grund? Schnaufend stützte ich mich an der Wand ab und wollte gerade laufen, wenn ich nicht das Gleichgewicht verloren hätte...
Ich spürte, wie mein erschöpfter Körper auf den Boden knallte und hörte meine eigene Stimme, die sagte: "Aua...verdammt!" Verschwommen sah ich eine Person auf mich zukommen. Ich konnte aber nicht sagen, wer es war. Dann sah ich die Umrisse von mehreren Personen. Verwirrt fuchtelte ich mit meinen Händen in der Luft umher, bis ich eine Stimme sagen hörte: "Katrin...was ist denn passiert? Kannst du mich verstehen?" Sagte die Stimme. Sofort konnte ich die Stimme zuordnen: Es war wieder Lukas. Er kniete sich zu mir auf den Boden und wusste gar nicht, was er machen sollte...kaum zu glauben, dass es etwas gab, bei dem sogar Lukas irgendwann mal überfordert war...
"Ja ich kann dich verstehen!" Antwortete ich lachend aber warum ich lachte, konnte ich nicht erklären. Ich wusste es ja selbst nicht. Lukas griff mit seinen Armen unter meine und hob mich hoch, doch ich hatte kein Gefühl in meinen Beinen. Sie fühlten sich so an, als würden sie schlafen. Das Schwindelgefühl verschwand langsam und konnte wieder normal sehen. Was um Himmels Willen ging hier vor sich? Nun erkannte ich auch, dass sich bereits die halbe Kaserne um mich versammelt hatte. So kam es mir zumindest vor. "Lukas?" Fragte ich etwas leiser und schaute ihn dabei erst an. Er hielt mich noch immer und fragte dann: "Ja?" Ich fing an zu zittern und sagte stotternd: "Ich spüre meine Beine nicht..." ich war den Tränen nahe. Das Lachen ist mir ersichtlich vergangen...
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Im Angesicht des Schicksals
Teen FictionJeder Mensch hat eine Bestimmung, der er sein Leben widmet. Im Leben wird man immer von Schicksalsschlägen runtergezogen. Ich bin Katrin und möchte euch hier meine Lebensgeschichte erzählen...wahrscheinlich denkt ihr jetzt, dass es öde und langweili...