11.Kapitel - affection

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"Sind sie alle im Bett?" Harrys leuchtende Augen fixierten mich, sobald ich durch die Türschwelle hereingekommen war. Nickend lächelte ich ihm entgegen, um ihm zu signalisieren, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. "Und du hast mein Bett belagert wie ich sehe?", zog ich ihn grinsend auf, als ich mich neben ihm auf meiner Decke niederließ. Prompt wurde er auch natürlich rot, was mein Lächeln nur noch mehr vergrößerte. "Entspann dich, war ein Scherz." "Ich weiß", gab er schnippisch zurück, was mich etwas verblüffte, doch als ich dann zu ihm sah, schaute er mindestens genauso blöd aus der Wäsche. "Sorry, normalerweise bin ich nie so", nuschelte er betreten. 

"Ach Harry, kaum sind wir Freunde, trittst du schon zur dunklen Seite über", grinste ich ihn neckend an, was Harry langsam aber sicher erwiderte. "Ist es denn okay für dich, wenn ich hier schlafe? Also bei dir? Also hier? Im Bett." Seine Stimme wurde mit jedem Wort piepsiger und mein Herz ging immer mehr auf. Wie konnte man nur so wahnsinnig liebenswert wie Harry sein? "Was hab ich denn vorhin zu dir gesagt, hm?", stellte ich ihm eine Gegenfrage. "Puh, du hast mich gefragt, welches Shampoo ich für meine Locken verwende?" Ich fing an zu lachen. "Genau das hab ich gerade gemeint, Curly, perfekte Antwort." Harry wurde daraufhin noch viel röter, doch fügte nichts mehr seiner Aussage hinzu, weshalb ich ihn sanft anstupste und meinte: "Du sollst dich hier wie Zuhause fühlen. Das heißt, du kannst schlafen wo du willst und wie du willst. Nur vielleicht nicht nackt oder sowas."

Ich musterte kurz seinen Körper, aber noch ehe irgendwelche Bilder in meinem Kopf entstehen konnten, sah ich lieber schnell wieder weg. "Naja, was ich jedenfalls meine, ist, dass wenn du gerne hier schlafen würdest, dann kannst du das ruhig tun." Ich lächelte ihn sanft an und streichelte sogar kurz seinen Oberarm, um meinen Worten nochmal Ausdruck zu verleihen. "Danke", lautete Harrys leise Antwort, doch noch immer schien er sehr in Gedanken verloren zu sein. "Ist alles in Ordnung?", hakte ich deshalb vorsichtig nach, "Machst du dir Sorgen wegen deiner Mum?" Seine Augen fanden wieder meine, dann schüttelte er den Kopf. "Nein, nein, ich bin nur sehr dankbar, dass wir für heute Nacht bei euch bleiben dürfen, das bedeutet mir sehr viel. Und Gemma übrigens auch. Sie hat Lottie und die anderen Mädels schon sehr lieb gewonnen." Er biss sich auf die Lippe, bis er meinen Blick auf sich spürte und noch schnell ein "Ich natürlich genauso, deine Geschwister sind bezaubernd", hinterherschob.

Wie süß er war, wenn er so vor sich hin brabbelte. Also süß halt. Normal süß. So wie meine Geschwister es auch waren. Oder meine Freunde. Ich meine, was konnte ich denn dafür, dass ich nun mal viele süße Leute kannte? Mit Harry kannte ich nun eben eine süße Person mehr, basta. "Wo kann ich meine Zähne putzen, Lou?" "Bitte was kannst du?" Harry blickte mich etwas verwirrt an, wiederholte jedoch dann seine Frage nochmal. "Oops, uhm, das Klo ist gleich den Gang raus und die nächste Tür links." Etwas verlegen nickte ich ihm zu, als er sich bedankte und auf den Weg ins Badezimmer machte. 

Als die Tür dann endlich zuschlug, entwich mir ein erleichtertes Seufzen. "Reiß dich zusammen, Tomlinson", maßregelte ich mich selbst, um in der kurzen Zeit, in der Harry jetzt verschwunden war, mich wieder in den Griff zu kriegen. Dieser kam auch wenig später wieder zurück in mein Zimmer, als ich gerade dabei war, mir einen dunkelblauen Puma Hoodie anzuziehen. "Ich hab nichts gesehen!", rief er mir sofort entgegen, dann rumpelte es laut und als ich endlich den Pulli über meinen Kopf gezogen hatte, sah ich einen auf einem Bein hüpfenden Harry vor mir, der sich mit schmerzverzerrter Miene den Fuß hielt. Normalerweise hätte ich das sofort zum Anlass genommen, mich über ihn lustig zu machen, doch da er wirklich so aussah, als hätte er sich ordentlich weh getan, verkniff ich mir ein Grinsen und lief schnell auf ihn zu, um ihn mit meiner Hilfe zum Bett zu geleiten.

"Sag mal, reagierst du immer so dramatisch, wenn du ein Jungen beim Umziehen erwischst?" Nun entwich mir doch ein schelmisches Grinsen, weshalb ich natürlich gleich von Harry einen Knuff in meine Seite kassierte. "Ich wollte nur freundlich sein und Anstand zeigen, also hab ich meine Augen geschlossen und dann bin ich an deinem doofen Schrankteil hängen geblieben und hätte mir fast den Hals gebrochen! Da siehst du mal, was ich für Gefahren für dich auf mich nehme." Harrys rosa Lippen verzogen sich zu einem Schmollmund, was ihn nur noch putziger aussehen ließ. "Ach Curly." "Ach du Typ mit Standardfrisur", äffte er mich beleidigt nach, was mich nur noch lauter lachen ließ. "Soll ich mir deinen Fuß mal ansehen?", bot ich ihm an, wofür ich mich sogar extra zu ihm hin beugte, da er bockig seinen Kopf von mir weggedreht hatte. 

Langsam blickte er erst über seine Schulter zu mir, dann drehte er sich wieder ganz um. "Ich wüsste was viel besseres", wisperte er leise, seine Lippen kamen dabei ganz nah an meine ran, was mir ganz anders werden ließ. "Was denn?", fragte ich ebenso leise zurück. "Du könntest mir deinen Puma Pulli geben." Erstaunt wich ich etwas zurück und hob meine Augenbraue. "Meinen Puma Hoodie möchtest du haben?" Ich wusste nicht, über was ich mehr erstaunt war. Über die Tatsache, dass ich eben etwas ganz anderes erwartet hatte oder darüber, dass Harry sich meinen Pulli ausleihen wollte. "Also es muss auch nicht sein", lenkte er sofort ein, als er meine reservierte Haltung wahrnahm und natürlich sofort komplett falsch deutete. "Ich meine nur, also ich hatte noch nie so einen teuren Pulli an und der sieht so kuschelig aus und mir ist ein wenig kalt, um ehrlich zu sein."

Immer noch überrascht musterte ich nun seine Arme in dem nur dünnen Stoff, über die sich schon eine Gänsehaut zog, ehe ich schnell nickte. "Natürlich kannst du den haben, Haz, das ist doch kein Problem." Besorgt zog ich mir schnell den Hoodie wieder über den Kopf und reichte ihn Harry mit einem sanften Lächeln. "Brauchst du sonst noch etwas?" "Nein", wisperte er und sah voller Stolz auf das Stück Stoff in seinen Händen, das er sich auch gleich anzog. "Vielen Dank, Lou, dieser Pulli ist ja der Wahnsinn", schwärmte er und kuschelte sich doch tatsächlich ein klein wenig mehr in mein Oberteil.

Ich konnte nicht anders und musste bei diesem Anblick einfach lächeln. "Weißt du was? Du kannst ihn behalten. Er steht dir sowieso viel besser als mir." Harry freute sich natürlich über alles über mein Geschenk, doch während wir uns hinlegten, um eine angenehme Schlafposition zu finden, sah ich immer wieder Harrys Freude über diesen billigen Pulli vor meinen Augen und mir wurde klar, dass die Styles Kinder wirklich kaum etwas besaßen. Zumindest etwas von Wert. Und ich wusste nicht, ob mich das einfach bloß traurig machte oder den Drang in mir weckte, beide von nun an mit Geschenken zu überhäufen. Denn wenn es einer verdient hatte, dann Harry. Und seine Schwester genauso.

Ich knipste die Nachttischlampe aus, Harry wisperte ein leises "Gute Nacht, Lou" und nicht viel später, nachdem er sich an mich gekuschelt hatte, vernahm ich auch schon seinen ruhigen Atem - er war eingeschlafen. Und zum ersten Mal seit langer Zeit schlief auch ich ohne ein einziges Mal nachts aufzuwachen eine ganze Nacht lang durch.

Jedenfalls solange bis früh am Morgen gegen fünf Uhr meine Hand Harry an einer Stelle berührte, die mich schlagartig hellwach werden ließ. 

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Hiya babes <3

Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen & ihr freut euch auf mehr x
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Habt einen guten Rutsch ins neue Jahr, ich hoffe, ihr hattet ein paar schöne Feiertage xoxo

All the Love. L x

Love Me Like Christmas (larry stylinson)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt