After years- Dramione FanFiction

12.

Es war Samstag morgen.
Ginny und ich liefen durch die Gänge von Hogwarts auf den Weg zur großen Halle.
„ Ich bin so froh das es dir wieder besser geht." sagte sie und lief glücklich wie eine kleines Kind neben mir her.
„ Aha und deswegen bist du so glücklich?" fragte ich und runzelte die Stirn.
„ Auch..." sagte sie und lachend.
„ Ginny was meinst du mit auch? Erzähl es mir."
„ Nein, ist eine Überraschung." sagte sie siegessicher und ließ mich verdutzt zurück.
Eine Überraschung?
Was hat sie denn jetzt schon wieder vor?
„ Komm schon Hermine wir müssen uns beeilen!" rief sie noch.

In der großen Halle angekommen waren fast alle Schüler versammelt.
Es gab ein riesiges Festmahl und alle waren fröhlich und ausgelassen.
Damals war so etwas eine Seltenheit.
Doch es war so schön und entspannend.
Wir setzten uns an unsere üblichen Plätze zu Neville und Luna.
Neville und Luna waren jetzt ein Paar und sie passten so gut zusammen.
Ich freue mich einfach nur für sie.
Kurz nachdem wir uns gesetzt haben schob Seamus mir ein riesigen Teller mit Zimtschnecken zu.
„ Hier Mine. Du hast in letzter Zeit echt abgenommen nicht das du uns noch von den Knochen fällst." sagte er und zwinkerte mir zu.
Ich lachte nur und nahm den Teller dankbar an.
Er hatte ja recht.
Im Krankenflügel habe ich kaum etwas gegessen. Ich konnte einfach nicht, ich hatte einfach keinen Hunger.
Doch umso mehr hatte ich ihn jetzt.
Ich nahm eine große Zimtschnecke und biss genüsslich ein Stück ab.
Ich wollte gerade noch ein Biss nehmen, bis ich merkte das mich zwei hellgraue Augenpaare vom Tisch gegenüber anstarrten.
Als ich auf Draco's Augen stieß machte mein Herz einen Satz.
Er grinste mich an und zwinkerte mir zu.
Ich errötete leicht und versuchte mich wieder auf mein Essen zu konzentrieren.
Ich habe nicht einmal Ginny erzählt was da zwischen mir und Draco lief doch ich war in diesem Moment glücklich und ich hatte die Befürchtung das wenn ich Ginny alles erzählen würde, dass sie sich nicht für mich freuen würde.
Ich konnte nicht länger darüber nachdenken denn auf einmal wurde alles leise.
Ich nahm es erst garnicht wahr doch überall fingen alle an zu tuscheln.
Ich schaute mich um um zu sehen was auf einmal los war.
Ich drehte meinen Kopf nach rechts und meine Augen blieben am Eingang der großen Halle stehen.
Zwei Personen, einer rote einer schwarze Haare, betraten die Halle.
Harry? Ron?
Meine Stimmung explodierte vor Freude.
Als beide mich erblickten formten sich ihre Mundwinkel zu einem breiten Grinsen.
Ginny schaute mich auffordernd an und ich stand auf.
Fast alle Schüler waren still doch das blendete ich aus.
Von der Freude meine beiden besten Freunde wiederzusehen mit denen ich soviel durchgemacht hatte rannte ich durch den Gang zwischen den Tischen und Bänken bis nach hinten.
Auch Harry und Ron liefen auf mich zu.
Ein Freudenschrei entfuhr mir als ich die beiden endlich in meine Arme schloss.
Ich schloss meine Augen und atmete den mir bekannten Duft ein.
Sie haben mir so gefehlt und ich dachte jeden Tag an sie.
Bei dem Gedanken drückte ich sie noch fester an mich und ich spürte wie auch ihre Griffe um meinen Körper fester wurden.
Sie waren in der Zeit wo wir uns nicht gesehen hatten größer geworden.
Ron war etwas größer als Harry und mindestens einen Kopf größer als ich.
Sie drückten mich so fest das ich fast keine Luft mehr bekam doch das war mir egal, ich war einfach nur froh beide in meinen Armen halten zu können.
„ Du hast uns so gefehlt Hermine." flüsterte Harry in meine Haare und drückte mich noch fester.
„ Ich habe euch auch so vermisst." nuschelte ich und drückte beide auch noch mehr an mich.

Alle Schüler waren still und schauten uns an doch nach kurzer wurde die Stille die sich breit gemacht hatte langsam gelöst indem Neville, Dean und Seamus aufstanden und anfingen zu klatschen. Auch Schüler aus den anderen Häusern stimmten mit ein bis fast jeder stand und jubelte.
Ich löste mich bedauerlicherweise wieder von meinen beiden besten Freunden und strahlte diese an.
Vor allem Harry sah viel glücklicher aus. Er hatte etwas längere Haare welche er etwas hochgestellt hatte. Seine blauen Augen strahlten.
Ron hatte sich nicht viel verändert außer das er mehr Sommersprossen bekommen hatte. Auch er schaute mich strahlend an.
Später kamen viele angelaufen um Harry und Ron zu begrüßen.
Sie klopften Ihnen auf die Schulter umarmten sie und eine riesige Menschenmenge bildete sich um uns.
Harry und Ron waren irgendwie wie Prominente Superstars.
Direkt wurden sie nach Autogrammen gefragt und Betty vom Tagespropheten war auch da.
Doch als Ginny auch angerannt kam lag Harry's Aufmerksamkeit nur noch auf ihr.
Ginny warf sich in Harrys Arme, sodass er leicht nach hinten stolperte. Doch Er lachte nur und umklammerte Ginny. Sein Gesicht war mit ihren feuerroten glatten Haaren überdeckt.
Sie lösten sich wieder etwas voneinander um sich kurz darauf zu küssen.
Sie waren ein wunderschönes Paar und es machte mich überglücklich sie so fröhlich zu sehen.
Mein Blick schweifte kurz hinüber zu Ron welcher bei dem Anblick von Harry und Ginny kurz die Augen verdrehte sich jedoch ein Grinsen nicht verkneifen konnte.
Auch meine Lippen formten sich zu einem Lachen.

Am Abend war ich mit Ron und Harry auf dem Astronomieturm.
Wir standen am Geländer und bewunderten den Sonnenuntergang.
„ Es tut so gut sich über nichts Sorgen machen zu müssen. Endlich ein normales... naja halbwegs normales Leben führen zu können." sagte Ron und stützte sich mit seinen Oberarmen am Geländer ab.
Seine Ausbildung als Auror tat ihm anscheinend gut.
Seine Muskeln kamen unter seinem dunkelgrünen Shirt zum Vorschein.
„ Naja wenn ich du wäre, würde ich mir über die nächste Prüfung Sorgen machen." sagte Harry neckend zu Ron und fing an zu lachen.
Auch ich stimmte mit ein, denn es war einfach nur zu komisch wie Ron uns entsetzt anschaute.
„ Von Harry bin ich das ja schon gewohnt doch nun jetzt auch noch du Hermine, das hätte ich nie erwartet." sagte er gespielt beleidigt und fasste sich ans Herz.
Doch auch er lachte los und stützte sich an meiner Schulter ab.
„ Harry und ich erleben Abenteuer während du hier am versauern bist."
Sagte Ron um von seinen anscheinend schlechten Noten abzulenken.
„ Das stimmt ja garnicht! Hier erlebt man auch sehr viel!" verteidigte ich mich.
„Ja klar, seit Harry nicht mehr hier ist ist hier doch nichts mehr los." sagte Ron und schaute zu Harry.
Dieser lehnte mit dem Rücken am Geländer und verschränkte seine Arme vor der Brust.
Er trug ein schwarzes Hemd welches seine Augen sehr betonte.
„ Und wir können dich wirklich nicht doch noch überreden mit uns die Ausbildung zu machen? Ich meine es ist noch nicht zu spät." fragte Harry hoffend, doch ich schüttelte verneinend mit dem Kopf.
„ So gerne ich auch jeden Tag mit euch verbringen würde, ich möchte wenigstens einen Abschluss haben." sagte ich und lächelte ihnen aufmunternd zu.
„ Ach Harry du kennst doch unsere Mine. Sie ist zu größerem bestimmt." erwiderte Ron und legte seinen rechten Arm um meine Schulter.
Ich runzelte die Stirn.
„ Kann man denn noch Größer werden als ihr? Ich meine jeder kennt euch ihr seid berühmt."
„ Das ist falsch! WIR sind berühmt." sagte Harry und lächelte mich an. Sein Blick war warm.
Wir waren alle kurz ruhig und sahen in den Sonnenuntergang. Die untergehende Sonne schien warm auf uns herab und der Himmel erstreckte sich in den wunderschönsten Rottönen.
Ich lehnte mich an Ron und genoss die Ruhe.

„ Ich muss noch zu Ginny, ich habe es ihr versprochen." sagte Harry und verabschiedete sich so.
„ Aber nicht zu lange! Ich hatte nicht vor in den nächsten Monaten Onkel zu werden." lachte Ron doch auch mit einem ernsteren Unterton. Harry kniff die Augen zusammen und schüttelte grinsend den Kopf während er die Treppe hinunter lief. Auch ich musste Grinsen.
Jetzt war es wieder Ruhig, doch es war keine entspannte Ruhe wie gerade.
Eigentlich wollte ich genau diese Situation vermeiden.
Das Ron und ich alleine sind, denn seitdem wir uns letztes Jahr geküsst hatten haben wir noch nicht darüber gesprochen.
Doch nun waren wir alleine.
Ich meine was soll ich ihm sagen? Ich liebe ihn nicht, ich liebe...
Nein!
Ich kann es ihm nicht sagen.
„ Mine?" Ron holte mich aus meinen Gedanken und schaute mich fragend an.
„ Mmmh?"
Er hatte mich anscheinend etwas gefragt doch ich habe es nicht mitbekommen da ich mit meinen Gedanken mal wieder bei Draco Malfoy war.
Wo war er überhaupt? Ich habe ihn seit heute morgen beim Frühstück nicht mehr gesehen.
„ Ich habe gefragt ob es dir wieder besser geht?" wiederholte sich Ron.
„ Achso... Ähm... ja geht schon wieder." nuschelte ich vor mir hin.
Ich verschränkte meine Finger ineinander und lehnte mich an das Gitter.
„ Harry und ich waren voller Sorge als wir einen Brief von McGonegall höchstpersönlich bekommen haben. Wir wollten eigentlich direkt zu dir doch unser Ausbilder hat es nicht zugelassen."
„ Ist doch nicht schlimm. Mir geht es ja jetzt wieder gut." versuchte ich Ron zu beruhigen.
„ Mine wenn dir nochmal sowas passiert... Harry oder ich sind nicht hier wer soll dich nur beschützen?" Ron kam mir immer näher und sein wohltuender Duft stieg mir in die Nase.
Ich atmete tief ein und aus und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.
„ Ich kann ganz gut auf mich selber aufpassen." sagte ich etwas erbost über die Tatsache das Ron denkt das ich Schutz benötige. Ich meine ich bin ja diese Beschützerische Art von ihm gewohnt, doch ich habe mit Harry und Ron an einer Seite gekämpft. Ich kann super auf mich selber aufpassen!
„ Wenn Harry und ich nur wüssten welcher Bastard dir das angetan hat. Ich würde ihn höchstpersönlich einen unverzeihlichen Fluch auf den Hals hetzten!"
Sagte er und ich bemerkte wie er seine Hände zu Fäusten ballte.
„ Das brauchst du nicht. McGonegall tut alles in ihrer Machtstehende damit sowas nie wieder passieren kann. Glaub mir, es gibt keinen sichereren Ort als Hogwarts weißt du noch?"
versuchte ich ihn zu beruhigen.
Er schaute mich an und fing an zu grinsen.
„ Ich will doch nur das es dir gut geht." flüsterte er fast so leise das ich es kaum verstehen konnte.
Er machte einen Schritt auf mich zu und umarmte mich ganz fest.
Überrascht kam erstmal keine Reaktion doch nach kurzem Zögern erwiderte ich seine Umarmung.