22.

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Ich schloss kurz meine Augen, um meine Gedanken zu kontrollieren.
„ Er hat versucht... mich zu küssen." stotterte ich leise und schaute hoch in Draco's wunderschönes Gesicht. Ich wartete auf eine Reaktion seiner seinerseits, doch ich konnte diese alleine schon an seinem Blick festlegen. Seine Gesichtszüge verhärtete sich und seine Augen wechselten von liebevoll in wütend.
„ Er hat was?" fragte er sichtlich verärgert und nahm seine Hände von meinen Wangen. Direkt wurde mir wieder kalt und ein Schauer durchzog meinen Körper.
Ich antwortete nicht auf seine Frage, da ich wusste, dass er verstanden hatte was ich sagte.
„ Er hat es nur versucht Draco. Es ist ja nichts passiert, weil ich ihn aufhalten konnte." versuchte ich Ron zu verteidigen. Er ist einfach mein bester Freund und ich wusste ganz genau, dass es ihm spätestens wenn er wieder nüchtern war unendlich leid tun wird.
„ Das ändert nichts daran, dass er dich gegen deinen Willen küssen wollte."
Draco's Hände ballten sich zu Fäusten und sein Kiefer spannte sich enorm an.
Wenn wir nicht gerade in dieser misslichen Lage wären, würde ich sagen, dass er gerade echt verdammt heiß aussah.
„ Ich sollte jetzt sofort zu ihm gehen und ihn todprügeln." knurrte Draco.
Nein, das würde er ganz sicher nicht tun. Doch zu meinem erschrecken drehte Draco sich um und lief wieder in die Richtung aus der er gekommen war.
Wie angewurzelt blieb ich stehen und überlegte, wie ich ihn aufhalten könnte.
„ Draco was... bleib stehen, das bringt doch nicht." rief ich ihm hinterher, aber wie immer hörte er nicht auf mich. Dann konnte ich mich endlich aus meiner Starre lösen und rannte los. Draco war so schnell, dass ich völlig außer Atem bei ihm ankam. Er schien mich nicht zu beachten, weswegen er auch keine Anstalten machte, stehen zu bleiben.
„ Draco hör mir zu." sagte ich etwas leiser. Ich wollte nicht, dass uns irgendwer hört.
Er blieb immer noch nicht stehen und lief entschlossen weiter. Wir waren schon fast draußen angelangt, als ich ihn an seinem Arm zurück zog. Ich musste richtig dran ziehen, doch letztendlich blieb er endlich stehen.
Seine hellblonden Haare fielen ihm in die Stirn und in seinen Augen schien ein Sturm zu wüten.
„ Hör mir zu. Es wäre viel zu auffällig, wenn du jetzt einfach darein stürmst und ihn schlägst. Ich meine, was für einen Grund hättest du? Außerdem weiß ich, dass Ron das nicht so wollte. Er war einfach betrunken." sagte ich beruhigend. Draco's Puls schien auf 180 zu sein. Ich nahm seine Hände in meine.
„ Es ist mir egal, was andere von mir denken. Das war es schon immer." sagte er wütend, sodass ich einmal kurz zusammen zuckte.
„ Bitte Draco. Ron ist mein bester Freund, tu ihm nichts." flehte ich leise. Draco schaute mich verwundert an.
„ Du verteidigst ihn noch?" fragte er. Ja... mit Erstaunen musste ich feststellen, dass ich ihn sogar nach dieser Aktion noch verteidigte.
„ Ja, aber nicht, weil ich nicht sauer auf ihn bin, sondern, weil er mein bester Freund ist. Ich kenne Ron und weiß ganz genau, dass er das eigentlich nicht machen wollte. Klar, vielleicht wollte er mich küssen, aber er hätte es nicht versucht, wenn er nicht so betrunken gewesen wäre." ich schaute Draco eindringlich in seine hinreißenden Augen und es war immer wieder ein Kampf mich von Ihnen zu lösen. Er schien ein sehr eifersüchtiger Mensch zu sein, dass hatte er mir in den letzten Tage bewiesen, doch änderte es nichts daran, dass ich damit einverstanden wäre, dass er jetzt zu Ron geht, um ihn zu verprügeln.
Draco's Blick wechselte von Zorn zu Gleichgültigkeit. Oh Nein, er würde sich jetzt nicht einfach vor mir verschließen und seine Kalte Maske aufsetzten, nur weil es ihn nicht in den Kram passte.
„ Draco... bitte." flüsterte ich noch einmal leise. Ich verknotete meine zierlichen Finger mit seinen und näherte mich ihm. Ich ließ Draco nicht aus den Augen und konnte sehen wie er sichtlich mit sich selber rang, nicht einfach umzudrehen und wieder nach Hogsmead zu stürmen. Sein Griff um meine Hände lockerte sich etwas, was darauf hinwies, dass der Teil von ihm die Oberhand gewann, der Ron eine reinschlagen würde.
Fieberhaft überlegte ich, wie ich es verhindern konnte. Mit einem Zauberspruch? Nein! Ich wüsste zwar ein Dutzend, jedoch würde ich Draco nie einfach verzaubern. Das würde ich ihm nicht antun können.
Auch Draco schien zu überlegen, ob er sein Rachefeldzug jetzt wirklich durchziehen wollte, doch als ich immer noch bittend zu ihm sah, bröselte seine Maske langsam wieder ab. Ein Grinsen Schlich sich auf seine Lippen.
„ Nur weil du es bist." flüsterte er schleimerisch und drückte kurz meine Hände. Mein Puls wurde wieder schneller und erleichtert atmete ich aus.
„ Danke." sagte ich nur kurz und ohne groß nachzudenken, stellte ich mich auf meine Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf den Mund. Es war nur ein kurzer Kuss und auch ein etwas komischer. Eigentlich küssten sich so nur Pärchen, die schon Jahre zusammen waren, wenn sie sich Begrüßten. Verdattert schaute Draco mich an und runzelte die Stirn. Okay das war jetzt schon echt komisch gewesen. Dann fing er jedoch an zu Grinsen und schüttelte leicht seinen Kopf.
Dann kam er meinen Kopf immer näher und somit auch meinen Lippen. Direkt stellten sich meine Armhaare auf und ich konnte die elektrische Spannung zwischen uns förmlich spüren. Mein Grinsen wurde immer breiter umso näher er mir kam. Endlich trafen unsere Lippen aufeinander und bewegten sich im Einklang. Es war einer dieser Leidenschaftlich Küsse und er übertrumpfte mal wieder alle vorherigen. Seine Hände ließen von meinen Ab und schlangen sich um meine Taille. Er drückte mich so nah an sich heran, dass ich seinen Herzschlag an seiner Brust spüren konnte. Es pocht schnell, aber gleichmäßig genau wie meins. Ich seufzte in den Kuss hinein, da er mich direkt meine vorhin noch schlechte Laune vergessen ließ. Nach leider viel zu kurzer Zeit löste sich Draco schon wieder von mir, aber nur so weit, dass er mir in die Augen gucken konnte, ohne dabei schielen zu müssen.
„ Schon viel besser." grinste er und seine Augen schienen zwei Sternen gleich. Auch ich strahlte mit Ihnen um die Wette.
Es verwunderte mich, wie nur eine Geste einer bestimmten Personen, meine Stimmung um 360 Grad wenden konnte.
„ Aber ich garantiere für nichts, sollte ich Ron demnächst über den Weg laufen." sagte er immer noch strahlend, aber mit einem ernsteren Unterton. Ich schlug ihn leicht gegen seine harte Brust und sah ihn genervt an. Jedoch konnte nun nichts mehr meiner Laune so schnell wieder in den Keller bringen.

After years- Dramione FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt