XIII. Déja-Vu

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Jimins P.o.V

Beine schwingend saß ich auf Namjoons Schoß und betrachtete glücklich Jin, welcher gerade dabei war hinter dem Tresen auf der Arbeitsfläche neue Kekse zu backen. Ich wusste nämlich, das er die verbrannten Kekse später wegwarf, respektiv sie mir dann gab. Der Brünette auf dessen Schoß ich saß, legte seine Hände um meine Hüfte und verschränkte sie vor meinem Bauch, während er sich neugierig an Yoongi wandte, welcher ihm gegenüber am Tisch saß. "Wann genau wird Mr. Jeon dann kommen?", der Mann mit dem kupfernen Haar zuckte leicht die Schultern und blickte zu seiner funkelnden Armbanduhr. "Er müsste in 10 Minuten hier sein, wenn er pünktlich ist", erklärte der Mann und ließ die Hand mit der Uhr daran wieder sinken. Fasziniert hüpfte ich von Joonies Schoß und flitzte zu Yoongi, wobei ich erfreut bemerkte, dass meine Füße, welche seit neuestem von roten Nikes geziert wurden, nicht mehr so weh taten. "Darf ich deine Uhr mal sehen, Yoongi?", aufgeregt blickte ich zu ihm und zog eine dicke Schmolllippe, um ihn zu überzeugen, "Bitte!"

"Klar, hier", schmunzelnd strich der Mann seinen weißen Pullover am linken Arm hoch und hielt mir sein Handgelenk entgegen. "Wow", fasziniert umgriffen meine kleinen Finger seinen muskulösen Arm und ich betrachtete das tickende Schmuckstück interessiert. Das Band der Uhr bestand aus schwarzem Leder, die Uhr an sich war groß und hatte viele verschiedene Zahlen darauf stehen. Begeistert zog ich seine Hand näher an mein Gesicht und tippte grinsend auf die Uhr. "Das da ist eine 4! Und das eine 7!", euphorisch schwenkte mein fluffiger Schwanz hin und her, während ich stolz Yoongi zeigte, dass ich einige Ziffern kannte. Grinsend nickte dieser und strich mir über mein blondes Haar. "Gut gemacht, Jimin", komplimentierte mich Yoongi und drückte kurz meine Finger, welche seine viel größere Hand umschlungen hielten. Nun galt meine Aufmerksamkeit ganz dieser. Seine Hand war groß und sehnig, die Finger fast doppelt so lang wie meine. Ein aufgeregtes Kribbeln erfasste mich, als ich mir vorstellte, wie diese Hände mich berührten.

Die Tür wurde aufgerissen. Abrupt wandte ich mich von Yoongi ab und quietschte erschrocken, wobei ich meine Ohren anlegte. In der Tür stand ein Junge von vielleicht 20 Jahren. Er hatte schwarzes Haar, ein blasses Gesicht und eine runde Brille, welche er sich in eben diesem Moment leicht hochschob. "Hey! Mein Name ist Jeon Jungkook, tut mir leid für die Verspätung!", die Stimme des Jungen war sanft und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich sie schon einmal gehört hatte. Sein Blick streifte meinen und augenblicklich stockte sein Atem. Die hellbraunen Augen Jeon Jungkooks erinnerten mich an etwas, aber ich wusste nicht, an was. Verwirrt runzelte ich die Stirn und ging langsam auf den Jungen zu. "Kennen wir uns?", irritiert inspizierte ich den Schwarzhaarigen. Kurz vor ihm blieb ich stehen und sah zu ihm hoch. Jungkook schien genauso verdutzt wie ich. Seine Augen rannen einmal über meinen Körper und er runzelte nachdenklich die Stirn. "Ich... Ich glaube nicht... Oder?"

Ich zuckte bloß irritiert mit den mageren Schultern. "Ich habe gerade das Gefühl eines Déja-Vus... Sicher, dass wir uns noch nicht kennen?", Jungkook sah mich neugierig an. Ich zuckte erneut die Schultern. Vielleicht hatte ich einmal etwas von ihm gestohlen. Vielleicht war er einmal ein Kunde hier gewesen. Keine Ahnung. Wahrscheinlich war da gar nichts dahinter. Immer noch ein wenig verwirrt drehte ich dem Jungen den Rücken zu und ging schnurstracks zu Yoongi, um mich in seinen Schoß zu setzen. "Jinnie! Der Churu... Der Chira... Der Arzt ist hier!", rief ich schnell zu dem Hybriden, welcher immer noch hinter dem Tresen herumwuselte. "Oh, ich komme sofort!", hektisch klopfte er sich das Mehl von den Händen und kam auf uns zu. Lächelnd blieb er vor dem Schwarzhaarigen stehen. 

"Hallo, ich bin Kim Seokjin", die beiden schüttelten die Hände, was ich mit schiefgelegtem Kopf betrachtete. Händeschütteln ergab keinen Sinn. Warum umarmten sie sich nicht einfach? Namjoon begrüßte den Arzt nun auch und stellte sich vor, wobei mir das hoffnungsvolle Schimmern in seinen Augen nicht entging. Glücklich nahm ich Yoongis Hand in meine und stand auf, als er mich von seinem Schoß hob. "Na dann, wir lassen euch in Ruhe. Jimin, kommst du mit zu mir?", wandte sich Yoongi fragend an mich, als er seine Jacke überstreifte. Abrupt grinste ich breit und schnurrte zufrieden. "Ja, gehen wir nach Hause!"

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 "Jimin?", Yoongis Kopf erschien im Türrahmen zu meinem Zimmer. Es war eigentlich das Gästezimmer Yoongis, doch ich mochte es, es meins zu nennen. Grinsend blickte ich auf, "Ja?" Ich saß gerade im Schneidersitz auf dem Boden, welcher mit flauschigem Teppich belegt war und kraulte Holly am Bauch. Lächelnd kam der Mann hinein und ging neben mir in die Hocke. "Ich muss zur Arbeit und komme wahrscheinlich erst ziemlich spät zurück. Wir haben gerade fünf Uhr und gegen Elf sollte ich zurück sein. Weißt du wie die Elf auf der Uhr aussieht?", ich schüttelte den Kopf und wandte mich an Yoongi. Schnell zog ich meinen grünen Pullover länger und die schwarze Jeans höher, welche mir beide zu groß waren. Es waren neue Klamotten von Yoongi, welche er mir gegeben hatte, weil meine gerade in der Wäsche waren. Der Mann lächelte mich sanft an und zeigte mir dann seine Uhr. "Da, das ist eine Elf. Wenn der kleine Zeiger darauf steht, sollte ich zurück sein!" Ich nickte verstehend und wandte mich wieder grinsend an Holly. 

Kurz darauf baumelte die Uhr Yoongis vor meinem Gesicht. Erstaunt blickte ich hoch und sah dann wieder zur ledernen Uhr. "Hier, für dich", erklärte der Mann grinsend und nahm sachte mein Handgelenk hoch. Freudig betrachtete ich, wie Yoongi die Uhr an mir fest machte, obwohl sie viel zu groß an meinem dünnen Handgelenk schien. "Danke, Yoongi!", erfreut hüpfte ich auf meine Knie und zog den Mann fest an mich. Dessen Arme schlangen sich um meinen dünnen Körper und er küsste sanft meinen Kopf. "Kein Problem, Kleiner." Laut schnurrend rieb ich meine Wange an seinem Pulli und krallte mich fest in seine Schultern. "Kleiner?", verwundert strich der Mann über meinen Rücken. Yoongi war ganz warm und roch angenehm nach Honig. Ich wollte auch so riechen. Ein leises Maunzen entschlüpfte meinen Lippen, als ich tief seinen Duft am Hals einsog und mich näher an ihn presste. Mein Mund verweilte an seinem Nacken und genüsslich schnurrend rieb ich meinen Körper an ihm. Ich wollte seinen Duft. Augenblicklich erstarrte mein Gegenüber und ich hörte ihn unterdrückt fluchen. Abrupt ließ er von mir ab und sah aus aufgerissenen Augen zu mir. "Ähm... Bis dann, Jimin!" Und schon riss er sich von mir los und rannte zur Zimmertür hinaus.

Verwirrt blieb ich zurück und blickte dem Jungen hinterher. Dann jedoch zuckte ich bloß mit meinen Schultern und wandte mich wieder an Holly, welcher hechelnd auf mich zukam und den Kopf fragend schief legte. Ich zuckte bloß hilflos die Schultern. "Keine Ahnung, vielleicht habe ich wieder etwas falsch gemacht?" Der Hund kläffte spielerisch und leckte über meine Hand. Kichernd strich ich dem Pudel durch sein Fell und sprang dann aufgeregt auf. "Oh! Ich weiß, was wir tun können!", quietschend klatschte ich in meine Hände und rollte hibbelig meine Fersen über den Boden. Holly sprang kläffend an meinem Bein hoch und schien genauso aufgedreht wie ich. 

"Wir machen eine Haus Besichtigung!"

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Tja, was Jimin und Holly wohl finden werden? Wer weiß, wer weiß... Auf jedenfall hoffe ich wie immer, dass es euch gefallen hat, auch wenn es noch nicht wirklich spannend ist! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1250 Wörter

The Killer's Kitten ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt