XLIX. Trance

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Yoongis P.o.V

Seufzend betrachtete ich die beiden Katzen. Jin hatte alle Decken die er im Hausen finden konnte in einen Eck geschmissen, dann noch Kissen drauf platziert und anschließend Jimin dort nieder gelassen. Mittlerweile war es einen Tag her, seit Jimin angegriffen worden war und seitdem schienen die beiden Hybriden ihre menschliche Seite ein wenig verloren zu haben. Während Seokjin manchmal noch aus seinem Trance-artigen Zustand aufschnappte, war Minnie nicht einmal seit Kookie ihn verarztet hatte zu sich gekommen. Ich hatte ja keine Ahnung gehabt, wie traumatisch der Vater Jins tatsächlich gewesen sein musste, wenn beide Hybriden allein bei seinem Anblick bereits so tief in Panik gerieten, dass ihre animalischen Gene Kontrolle nahmen.

"Wie lange glaubst du, dass das noch dauern wird?", ich blickte kurz zu Namjoon, welcher neben mir auf meiner Couch saß, mit einem heißen Tee in der Hand. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht... Vielleicht bis Jinnie sich sicher ist, dass Jiminnie in Sicherheit ist?", mutmaßte der Jüngere schulterzuckend. Ich nickte leicht und blickte wieder zu den Katern. Seokjin war gerade dabei Jimin zu füttern. In ihrem Nest aus Decken und Kissen saß Jin, mit einem schlaftrunkenen Jimin auf dem Schoß und fütterte den Kleineren mit Apfelstückchen. Seokjin hielt dabei mit einer Hand die schmale Hüfte Jimins umschlungen, welcher seinen Kopf müde gegen die Brust des Älteren gelehnt hatte und sich leise maunzend fester an diesen schmiegte. Jin antwortete auf das Miauen, mit einem lauten Schnurren und schob ein weiteres Stück Obst zwischen die prallen Lippen Jimins. Jimin kaute müde und seine Augen fielen ihm immer wieder fast zu, während er sich von Jinnie bemuttern ließ. Dabei verließ der wachende Blick des Schwarzhaarigen keine Sekunde lang Minnie.

"Hast du sowas schon einmal miterlebt?", neugierig stupste ich Joon an. Dieser hatte heute hier übernachtet, da man Seokjin nicht mehr von Jimin getrennt bekam. Der Schwarzhaarige hatte sogar mit ausgefahrenen Krallen nach Namjoon geschnappt und laut gezischt, als dieser Jimin aufheben wollte. Der Brünette neben mir nickte leicht. "Ja", er seufzte tief, "Zweimal, um ehrlich zu sein..." Interessiert lehnte ich mich nach hinten und hob fragend eine Augenbraue. Mein Gegenüber ließ sich auch nach hinten gegen das Sofa lehnen und sah kurz zu mir, ehe sein Blick wieder zu den Katzen glitt. Mittlerweile war Seokjin dabei den weißen Verband um Jimins linkem Ohr zu beschnüffeln. Sanft leckte er darüber, was ein lautes Wimmern von Jimins Lippen entweichen ließ. Sofort schlang Jinnie die Arme um den Jüngeren und schnurrte beruhigend, während Minnie sich mit sich schließenden Augen in die Umarmung hinein kuschelte.

"Das erste Mal, war als Seokjin Jimin retten musste vor seinem Erzeuger, als dieser Minnie ersticken wollte. Da war Jin glaube ich... vielleicht 15? Ich bin mir nicht ganz sicher. Auf jedenfall war Minnie noch keine sechs Jahre alt." Ich bemerkte, wie Namjoon wütend seine Hände zu Fäusten ballte, als er weiter sprach, "Damals dauerte es ein paar Tage, bis dass Jin wieder zu sich kam. Jimin brauchte ein wenig länger, vielleicht eine Woche." Heiße Wut durchrieselte meinen Körper und ich hoffte im Stillen, dass Hoseok und Hayan sich schmerzvoll um Daehyo gekümmert hatten. Die Beiden sollten ihn nämlich gestern noch umbringen. "Das zweite Mal, war als wir auf der Straße landeten und jemand versuchte...", Namjoon schluckte laut, "Sich an Jin und Jimin zu vergehen."

Ich richtete mich ruckartig auf und starrte den Jüngeren entgeistert an.

"Was?!", fassungslos riss ich die Augen auf. Der Brünette senkte den Blick. "Ich habe geschlafen. Da kam auf einmal irgend so ein Typ, sturzbesoffen und orientierungslos. Als ich aufwachte, hatte er Seokjins Hemd bereits aufgeknöpft während Jimin heulend versuchte ihn von Jin fortzuziehen. Es dauerte zwei Wochen bei den Beiden, um sich davon zu erholen." Ich wusste nicht, was ich daraufhin sagen sollte. Mein Blick fiel zu den beiden Hybriden hinten im Raum. Seokjin strich Jimin liebevoll über den Rücken und leckte ihm manchmal übers Gesicht. Minnie schnurrte zufrieden und rieb seine Wange an Jins sich sanft hebender Brust. Wie... Wie konnte man solch unglaublich zarten Wesen so etwas nur antun? Seokjin war ein wahrer Engel und Jimin konnte doch keiner Fliege etwas zu leide tun!

"Ich hab den Mann von ihnen versucht loszureißen, aber damals war meine Krankheit noch viel schlimmer, ich kam nicht wirklich hoch, da ich kriechen musste", er unterbrach sich selbst und grinste mich verschmitzt an, "Allerdings hoch genug, um mir sicher zu sein, dass er sich so schnell wohl nicht mehr an irgendwem vergreifen konnte." Ich schmunzelte leicht und nickte verstehend. "Also könnte das eine Woche dauern? In der sie in dieser... Trance sind?", meinte ich. Joon zuckte unwissend mit den Schultern und nahm erneut einen Schluck aus seiner Tasse. "Keine Ahnung. Kann sein. Allerdings glaube ich, dass Jinnie sich vor Jimin von dem Schock erholen wird. Minnie wird wohl ein wenig länger Katze bleiben." 

Jimin hatte wieder angefangen leise zu schnurren. Die Beiden lagen mittlerweile in ihrem selbstgebastelten Nest auf dem Boden und kuschelten sich fest aneinander. Jimin war total zusammengekugelt und umschlang mit seinem Katzenschwanz seine an seinen Körper gepresste Knie. Seokjin lag hinter ihm, umhüllte ihn jedoch beschützend mit seinem gesamten Körper. Sein Kopf befand sich über Minnies, während seine Arme dessen zerbrechlichen Körper umschlangen und eines seiner Beine hatte er über den kleinen Kater geworfen. Sein schwarzhaariger Schweif kringelte sich derweilen um Jimins linkes Bein. Der Anblick war herzerwärmend, wenn man vergaß, dass die beiden Jungen sich so benahmen, aufgrund ihres Traumas. 

Ich blickte erneut den weißen Verband um Jimins linkes Ohr an, welches manchmal nutzlos zuckte. Das Ohr war nicht mehr zu retten gewesen. Deshalb fehlte nun die gesamte Spitze dieses. Traurig musste ich mit ansehen, wie Minnie sich über das Ohr kratzte und protestierend maunzte, als er nicht an sein Fell kam. Sofort schnurrte Jin beruhigend und leckte dem Jungen über dessen Hals, ehe er sanft in Jimins Nacken biss. Minnie erschlaffte daraufhin fast augenblicklich und sein schwarzhaariger Beschützer konnte sich noch näher an ihn kuscheln. Leider musste ich mich von den Hybriden abwenden, als mein Handy anfing zu summen und zu klingeln. Verwirrt blickte ich auf das Display, auf welchem mir groß Taehyungs Gesicht angezeigt wurde. Seufzend hob ich auf. "Was gibt's V?", meldete ich mich gelangweilt. Ich hörte ein hektisches Atmen am anderen Ende der Leitung. "Weißt du noch, das Bild das wir beide geschickt bekamen? Der Auftraggeber hat ja ein Bild von Jimin gesendet", ich nickte leicht. "Ja. Warum?" Tae atmete scharf ein.

"Das Foto wurde aus dem Fenster von Dojuns Haus aus gemacht. Der alte Mann, für den Jimin gearbeitet hat."

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Sorry, dass das Kapitel so kurz ist, aber ich hab Morgen eine Biologie Prüfung und muss jetzt leider weiter lernen... Hoffentlich hat es euch gefallen! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

1120 Wörter



The Killer's Kitten ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt