Yoongis P.o.V
Lächelnd blickte ich zu Namjoon und Jin, während ich einen Notizblock rausnahm, was ein wenig umständlich war, wenn man im Kopf behielt, dass Jiminnie es sich auf meinem Schoß bequem gemacht hatte. "Ich wusste ja gar nicht, dass du bei der Polizei arbeitest!", erstaunt legte Jin den Kopf zur Seite, wobei seine schwarzen Ohren zuckten. Ich nickte sanft und nahm einen Bleistift aus meiner Tasche. "Schon seit vier Jahren, allerdings arbeite ich größtenteils mit schlimmeren Fällen, also Suizid, Mord sowas", was ja auch nicht komplett gelogen war. Ich arbeitete wirklich viel mit Mord. Namjoon öffnete den Mund, um etwas zusagen, wurde jedoch von Jimin abgeschnitten. Interessiert hob dieser den Blick und sah fragend zu mir. "Was ist Suzilid?", seine großen, bronzefarbenen Augen funkelten fröhlich. Sanft strich ich ihm über den Rücken. "Suizid ist, wenn... Eine Person sich ihr Leben nimmt", erklärte ich, wobei ich versuchte, schonend umzugehen. Ich wollte die kindliche Freude Jimins wirklich nur ungern zerstören. Dieser jedoch machte mir nickend einen Strich durch die Rechnung.
"Ah, wie Jinnies Mama!", posaunte er laut und blickte grinsend zu mir. Stolz, dass er wusste, was Suizid war. Ich bemerkte, wie Seokjin heftig zusammen zuckte und hastig den Kopf senkte. Schockiert starrte ich den Blonden an, ehe mein Blick entgeistert zu Namjoon glitt. Dieser sah verlegen zu mir und nickte leicht. "Ja. Wie meine Mutter, Jimin.", stimmte Jin leise zu und hob den Blick wieder. Verwirrt sah der Blonde zu Seokjin. "Habe ich etwas falsch gemacht? Warum bist du traurig? Was habe ich-", Seokjin schüttelte leicht lächelnd den Kopf. "Du hast nichts falsch gemacht, alles gut, Jiminnie.", versicherte der Schwarzhaarige dem Jungen und blickte dann tief einatmend zu mir. "Also, fangen wir an?" Es war klar, dass Jin nicht weiter über seine verstorbene Mutter reden wollte. Sofort nickte ich und nahm meinen Notizblock in die Hand.
Ich hatte Namjoon und Jin erzählt, ich wäre von der Polizei und würde versuchen herauszufinden, wer Jimin damals verfolgt hatte. So könnte ich ihn nämlich über potenzielle Feinde ausfragen, ohne zu aufdringlich oder merkwürdig zu wirken. "Jimin hat mir bereits beschrieben, was er vom Schatten gesehen hat, also wäre meine nächste Frage, wisst ihr von irgendjemandem der Jimin verletzen oder...", mein Blick glitt zu dem fröhlichen Hybriden auf meinem Schoß, welcher kichernd mit dem Reisverschluss meiner Jacke spielte. Ich räusperte mich laut und blickte vielsagend zu den beiden vor mir. Oder ihn töten möchte. Joon und Jin schienen einige Zeit zu überlegen, als Jimin auf einmal hochsah und erfreut in die Hände klatschte. "Ich kenne jemanden, der mich nicht mag!" Schwer vorzustellen, dass irgendjemand Jimin nicht mögen könnte. "Dojun!", hibbelig wackelte der Kleinere mit seinen Beinen. Nickend schrieb ich mir diesen Namen auf. "Und wer ist das?"
"Ich arbeite manchmal für ihn, aber ich bin nicht sehr gut in meinem Job, deshalb kann er mich nicht leiden. Außerdem mag er keine Hybriden", erklärte mir der Kater auf meinem Schoß. Auch diese spärlichen Informationen schrieb ich mir auf. "Ihm gehört das 'The Treasure' ein Schmuckladen. Altes, griesgrämiges Arschloch das Jimin schamlos ausnutzt", knurrte Namjoon und man bemerkte deutlich, dass der Brünette nicht zu viel von diesem Dojun hielt. "Und was ist Jimins Arbeit für ihn?", neugierig sah ich zu Jin. "Jimin...", er schien nicht so recht zu wissen, was er sagen sollte, "Also..." Jimin blickte grinsend zu mir. "Ich stehle schönen Schmuck für ihn und er verkauft ihn dann weiter, aber meistens stehle ich bloß Sachen, die er als wertlos empfindet." Während ich verstehend alles aufschrieb, sahen Joon und Jin sich deutlich unangenehm berührt an. "A-Also, Jimin stiehlt nicht oft! Wirklich! Aber als Obdachloser-", ich unterbrach Namjoons dahingestotterte Erklärung sanft, "Schon gut. Ich bin zwar ein Cop, aber kein Monster. Ich werde einfach ein Auge zudrücken." Obwohl ich viel eher Monster als Cop war.
"Gut, dann haben wir schon unseren ersten Verdächtigen. Sonst noch jemand?" Erneut überlegten die Jungen, ehe Jin zaghaft nickte. "Ja", seine Augen streiften Jimin, "Mein Vater." Augenblicklich zuckte Jimin zusammen und wimmerte laut. Heftig schüttelte der Junge den Kopf und hielt sich die Ohren zu. Verblüfft sah ich zu dem Jungen, welcher die Augen fest zugekniffen hielt, während er mit beiden Hände seine Ohren verdeckte. Namjoon seufzte leise und rollte auf mich und den Hybriden zu. "Jimin", sanft drückte er die Schulter des wimmernden Blonden, "Sollen wir in mein Zimmer? Ich habe Jin heute gesehen Kekse backen. Vielleicht sind ja noch welche da!" Sanft löste der blonde Hybrid seine angespannte Körperhaltung und blinzelte träge in Namjoons Richtung. Dann nickte er hastig und sprang von meinem Schoß, um mit Joon im kleinen Schlafzimmer zu verschwinden.
Perplex starrte ich nun Seokjin an. Dieser seufzte laut und rieb unwohl die Hände über seine Arme. "Mein Vater mag keine Hybriden. Hat er auch noch nie. Als meine Mutter mich gebar, stand für meinen Vater bereits fest, dass er mich nicht groß ziehen würde. Er verachtete mich aus tiefstem Herzen, fragte sich, wie so ein Unglück in unsere Familie kommen konnte", zittrig atmete Jin ein und seine beiden Ohren legten sich an. Fassungslos hörte ich Seokjins Erzählung zu. Hybriden gab es mittlerweile seit fast siebzig Jahren. Ein seltener 'Gen-Defekt' oder eher eine Anomalie, welche Menschen mit tierischen Merkmalen versehrte. Bisher waren bloß Katzenhybriden bekannt, doch es gab Gerüchte von Hundehybriden. Der Kater vor mir blickte auf seine Hände und erzählte leise weiter. "Als ich Jimin fand, war er gerade mal drei Jahre alt und ich um die 14", ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen aufgrund der Erinnerung, "für mich stand fest, dass ich ihn mitnehmen würde, mich um ihn kümmern würde." Ich schrieb hastig jede Neuigkeit nieder, die er mir preisgab.
"Mein Vater jedoch... Hasste Jimin." Jin blickte hoch und lodernde Wut zeichnete sich in seinen braunen Augen ab. "Während er mich nur verachtete und ignorierte, hasste er Jimin aus tiefstem Herzen. Es kam viel zu oft vor, dass ich nur kurz von Zuhause weg war. Bei Namjoon oder einkaufen oder sonst wo und wenn ich zurückkam, würde Jimin schrecklich laut schreien und weinen." Mein Herz blieb stehen und ich hauchte ein fassungsloses 'Nein'. Bitte nicht. Ich hoffte aus tiefstem Herzen, dass meine Vermutung nicht wahr war. Seokjin blickte hoch und eine einzelne Träne rann an seiner Wange hinunter. "Er schlug Jimin.", wisperte er so leise, dass ich ihn fast nicht verstand. Die Miene meines Bleistiftes brach, als ich so fest gegen das Blatt drückte. "Einmal, als ich nur für fünf Minuten raus war, nur ganz kurz", schnell wischte er sich über die Wange und senkte den Blick, "da kam ich wieder ins Haus und mein Vater war dabei Jimin zu ersticken." Abrupt erlosch mein Atem und meine Fäuste zitterten heftig. Was. Zur. Hölle.
"Er presste ihm ein Kissen gegens Gesicht. Da war Jiminnie erst vier Jahre alt." Heiße Wut und kalte Mordlust schnürten mir die Kehle zu. Ich würde diesen Bastarden umbringen. "Ich glaube, das ist auch warum... Also irgendwie habe ich das Gefühl, dass Jimin... Langsamer ist seit dem." Tief atmete er ein. "Er... entwickelte sich viel zu langsam. Konnte erst mit sechs richtig reden, egal was ich ihm beibrachte, er vergaß es wieder oder verstand es nicht... Ich glaube, mein Vater hat Jimin damals so lange von Sauerstoff beraubt, dass sein Gehirn dabei beschädigt wurde." Ich nickte leicht, wobei sich immer mehr Hass auf diesen Mann in mir bildete. Das würde Jimins kindliches Verhalten erklären, seine Faszination für die einfachsten Sachen oder wie er ständig Wörter falsch aussprach. "Am nächsten Tag schmiss mein Vater mich raus. Sagte ich solle mich zwischen 'dem Ding' und einem Zuhause entscheiden. Ich entschied mich dazu mit Jimin zu Namjoon zu gehen. Drei Tage später erschoss sich meine Mutter." Mit Tränen in den Augen blickte Jin zu mir hoch und hob flehentlich die Hände vor die Brust.
"Bitte, hilf Jiminnie! Er und Namjoon sind alles was mir noch bleibt."
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Ohhhh, sorry für das recht sad-Kapitel... Aber ich musste auch irgendwann mal mit dem Plot vorankommen xD Morgen gehe ich (Miko) zu Melly um mit ihr Silvester zu feiern, also wird wahrscheinlich kein neues Kapitel geuploadet! Schöne Feiertage und ein glückliches Neujahr! Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1345 Wörter
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The Killer's Kitten ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ
Fanfiction!Abgeschlossen! "Kleine Kätzchen wie du, sollten nicht auf der Straße leben." Jimin ist ein obdachloser Katzenhybrid. Yoongi ist ein reicher Auftragskiller. Jemand möchte, dass Jimin stirbt. Yoongi soll ihn umbringen. Doch was wenn der Killer den Ju...