Das erste Ordenstreffen

1.4K 44 17
                                    


Einige Tage später kam Professor Dumbledore während des Abendessens auf Harry zu. "Wir haben morgen das erste Treffen", sagte er. "Wann?", fragte Harry. "Um elf. Wir treffen uns im viertel vor elf in meinem Büro, damit ich dir verraten kann, wo es stattfindet". "Ist der Ort durch einen Fideliuszauber geschützt?", fragte Harry. Dumbledore nickte. "Wer passt dann eigentlich auf mich jüngeres Ich auf?", fragte Harry. "Das wird Professor Sprout übernehmen, sie hat schon öfter auf dich aufgepasst", erklärte Dumbledore. Harry nickte und ging dann aus der Großen Halle. In der Wohnung angekommen unterhielt er sich noch mit seinen Eltern und spielte ein wenig mit Klein-Harry, bevor er ins Bett ging. 

Am nächsten Morgen frühstückte Harry mit seiner Familie in der Wohnung, ehe sie um halb elf zu Professor Sprout gingen und ihr Harry übergaben. Wenig später erreichten sie Dumbledores Büro, sagten das Passwort ("Kesselkuchen") und gingen hinein. Dumbledore schien sie bereits zu erwarten.  "Guten Morgen", sagte er lächelnd. "Guten Morgen Albus", sagten alle im Chor. Dumbledore erhob sich von seinem Stuhl und ging mit einem Zettel in der Hand auf Harry zu. "Lesen und einprägen", sagte er und hielt ihm den Zettel hin. Harry las: "Der Orden des Phönix versammelt sich in der Norwich St. Nummer 283". "Ist das der ständige Versammlungsort oder wechseln die Orte immer?", fragte Harry. "Nur dieser Ort", sagte Dumbledore, "Halt dich an meinem Arm fest Harry". Harry griff nach seinem Arm, sie drehten sich auf der Stelle und verschwanden. 

Harry kam hart auf einem Gehsteig inmitten von London auf. Er sah sich kurz um und entdeckte seine Eltern, Sirius, Remus und Dumbledore, die ihn in eine bestimmte Richtung winkten. Er folgte ihnen und sie landeten vor einer prachtvollen Tür, die Dumbledore für sie öffnete. Sie traten hindurch und gelangten in einen kleinen und kahlen Innenhof, in dem es fürchterlich stank. Am Ende dieses Hofes war eine weitere Tür, die sehr alt und schäbig aussah. James öffnete sie, sie traten hindurch und sahen sich Mad-Eye Moody gegenüber, der misstrauisch den Zauberstab auf sie richtete. 

"Die ersten Worte, die Albus Dumbledore an Alastor Moody richtete?", knurrte er und hielt den Zauberstab in Dumbledores Gesicht. "Wieso sollte Voldemort einen Kämpfer haben wollen, der eh gegen ihn arbeiten und ihn vernichten wird? Hilf mir im Orden des Phönix und du wirst etwas Gutes tun können", antwortete Dumbledore ruhig und richtete seinen Zauberstab auf Moody, "Wie war deine Reaktion auf diese Worte?". "Na gut", knurrte Moody und ließ den Zauberstab sinken, "du hast mich überzeugt, ich helfe dir in deinem Orden!". "Sehr gut", sagte Dumbledore vergnügt und ließ den Zauberstab sinken, "Ich versichere dir übrigens, dass meine Begleiter echt sind". "Und du", sagte Moody und richtete seinen Zauberstab auf Harry, "bist das neue Ordensmitglied, das heute vorgestellt wird?". Harry nickte und Moody trat zur Seite, um sie einzulassen.  

Sie traten in einen dunklen Flur, in dem es nach Moder roch. Mehrere Türen zweigten von diesem Flur ab. Dumbledore öffnete die erste und ließ die anderen eintreten. In dem großen Raum saßen die restlichen Ordensmitglieder: Dädalus Diggle, Elphias Doge, Mundungus Fletcher, Arabella Figg, Hagrid, Alice und Frank Longbottom, Sturgis Podmore, Professor McGonagall, Professor Flitwick und Emmeline Vance. Alle sahen auf, als sie hereintraten und sich setzten. Harry setzte sich zwischen Dädalus Diggle und seinen Vater. Dädalus sah sie verwirrt an. "Und wer von euch ist James?", fragte er verwirrt. James wollte gerade antworten, wurde allerdings von Dumbledore unterbrochen, der aufgestanden war. 

"Willkommen!", rief er. Alle verstummten. "Wie ihr vielleicht bemerkt habt", fuhr Dumbledore fort, "haben wir ein neues Mitglied, das ein sehr großes Wissen über Voldemort hat und weiß, wie man ihn vernichten kann. Harry, würdest du bitte aufstehen?".  Harry stand auf und blickte in die Runde. "Bist du ein Zwilling von James?", rief Sturgis. "Nein", sagte Harry, "Aber ich bin mit ihm verwandt". "Inwiefern?", hakte Alice Longbottom nach. "Das werde ich wohl besser erklären", mischte sich Dumbledore ein, "Ich bezweifle nämlich, dass ihr ihm die Antwort glauben werdet". "Wieso?", rief Elphias. "Weil", fuhr Dumbledore fort, "es ihm etwas widerfahren ist, das viele von euch nur aus Märchen kennen". "Was denn?", fragte Frank. "Er hat eine sehr unfreiwillige Zeitreise gemacht", sagte Dumbledore ruhig. 

Kurz herrschte Stille. Dann brach der ganze Tisch in dröhnendes Gelächter aus, das mehrere Minuten lang anhielt. "Wie kann man das unfreiwillig machen?", keuchte Emmeline und hielt sich den Bauch, "Man dreht einfach einen Zeitumkehrer und reist ein wenig zurück!". "Wer sagt, dass ich mit einem Zeitumkehrer gereist bin?", fragte Harry. "Gibt es eine andere Möglichkeit, um in der Zeit zu reisen?", gab Emmeline zurück. "Anscheinend", sagte Dumbledore, "Harry ist nämlich ganze 17 Jahre zurückgereist!". "Kein Scherz?", fragte Alice. "Nein", sagte Dumbledore. "Aber...", stammelte Alice, "...Aber wenn du aus 1998 kommst... du schaust so jung aus... bist du überhaupt schon auf der Welt?". Harry musste lachen. "Ja, bin ich, keine Sorge", sagte er zwischen zwei Lachern, "Ich bin einen Tag jünger als euer Neville". "Aber..", brach es aus Frank heraus, "dann bis du ja... bist du ja... Harry Potter?". Harry nickte. 

Alle am Tisch hielten den Atem an. "Wie kann das sein?", brachte Arabella hervor. "Ich habe wie gesagt eine unfreiwillige Zeitreise gemacht Mrs Figg", antwortete Harry. "Du kennst mich?", fragte Arabella nach. "Ich bin in der Nähe von Ihnen aufgewachsen", sagte Harry. "Kannst du deine Brille ausziehen", fragte Alice, "Wenn du wirklich Harry Potter bist, musst du die grünen Augen deiner Mutter haben!". Harry zog die Brille aus und blickte Alice ins Gesicht. "Bei Merlins linkem...", stammelte sie, "Wie bist du hierhergekommen?". "Ich weiß es nicht"; gab Harry zu, "Ich wollte eigentlich nur jemandem eine Erinnerung zeigen und hatte deswegen eine Phiole in der Hand. Plötzlich habe ich so eine komische Bewegung gemacht und Nebel ist entstanden. Naja, dann bin ich durch die Zeit gereist". "Und in unserem Wohnzimmer wieder aufgetaucht", vollendete James. "Wirklich?", hakte Mad-Eye nach. Lily nickte. "Hast du irgendetwas verändert?", fragte Mad-Eye. Harry nickte. "Hat diese Versammlung in deiner Vergangenheit stattgefunden?", fragte Dädalus. "Nein", sagte Harry, "Möchtet ihr, dass ich euch erzähle, was ich verändert habe und wieso?". Alle nickten und so begann Harry zu erzählen...


Reise der ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt