Streich & Planungen

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Als Harry einige Tage später zum Frühstück ging, war er noch ganz verschlafen, weil er die halbe Nacht über die Aufsätze seiner Drittklässler korrigiert hatte. Er setzte sich an den Tisch, griff nach dem Kaffee, der für die Lehrer bereitstand und schüttete sich etwas davon in eine Tasse.  Ein seltsam süßlicher Duft stieg von dem Kaffee auf, doch Harry nahm an, dass der Kaffee wohl stark gesüßt war. Gierig trank er einen Schluck und begann dann sein Frühstück zu essen. 

Als ein paar Schüler zu lachen anfingen, sah er auf. Die Schüler deuteten lachend auf ihn. Was war denn los? Fragend drehte er sich zu Severus Snape um und bemerkte, dass dieser sich vom Aussehen her verändert hatte: Er hatte pinke Haare und sein sonst schwarzer Umhang leuchtete in allen Regenbogenfarben. Harry prustete los, was Snapes Aufmerksamkeit auf ihn lenkte. "Du siehst auch nicht besser aus, Potter!", meinte dieser genervt. "Wie sehe ich denn aus?", fragte Harry, der immer noch gluckste. Snape zauberte statt einer Antwort einen kleinen Taschenspiegel her und hielt ihn Harry hin, sodass er sich selber sehen konnte. Mit einem Schreck bemerkte Harry, dass auch er eine leuchtende Haarfarbe hatte (neongrün) und sein Umhang genau wie der von seinem ehemaligen Zaubertranklehrer aussah. Harry, der über sein neues Aussehen nach dem ersten Schreck nur noch lachen konnte, sah sich am Lehrertisch um und erkannte, dass Snape und er nicht die einzigen Opfer des Streichs geworden waren: Dumbledore hatte leuchtend rote Haare und einen lila Bart, Professor McGonagall hatte wasserstoffblonde Haare und Professor Flitwick hatte leuchtend orange Haare. Mittlerweile hatten alle Schüler das neue Aussehen der Lehrer bemerkt und deuteten lachend auf sie.  "Danke!", rief Dumbledore und erhob sich, "Danke für unser neues Aussehen und die schönen neuen Umhänge! Ich wollte euch aber noch etwas ankündigen!". Darauf trat gebanntes Schweigen ein. 

"Wir Lehrer freuen uns nämlich", fuhr Dumbledore fort, " euch verkünden zu dürfen, dass in diesem Jahr an Weihnachten ein besonderer Ball stattfinden wird!". Die meisten Schülerinnen jubelten während die Schüler wohl noch nicht wussten, was sie davon halten sollten. "Dieser Ball wird von euch geplant, wir Lehrer dienen nur als Unterstützung für den Fall, dass etwas schiefgeht. Dieser Ball wird am 24. Dezember um acht Uhr abends hier in der Großen Halle stattfinden. Gebt uns bitte bis zum 14. Dezember alle wichtigen Informationen, damit wir wissen, was uns erwartet!". Immer mehr Schüler brachen in Jubelrufe aus. 

Nach dem Frühstück ging Harry zu seiner Familie zurück, da er heute keinen Unterricht hatte. "Wie siehst DU denn aus?", empfing ihn sein Vater lachend an der Wohnungstür. "Hast du zufällig einen Gegenzauber parat?", fragte Harry, "Du kennst dich ja mit Streichen aus". "Komm erstmal rein", lachte James und ließ seinen Sohn ein. Harry trat ins Wohnzimmer, wo der Rest der Wohnungsbewohner in schallendes Gelächter ausbrach. "Schülerstreich?", brachte Sirius prustend hervor. "Im Kaffee", lachte Harry, "Hat alle anwesenden Lehrer erwischt. Snape hatte pinke Haare". Wieder brachen alle in Gelächter aus. Remus, der sich zuerst beruhigt hatte, zückte seinen Zauberstab, richtete ihn auf Harrys Kopf und murmelte etwas. Sofort merkte Harry, wie sich seine Haare wieder schwarz färbten. "Willst du den Umhang so lassen?", fragte Remus. Harry nickte und verschwand nach einem "Danke!" in seinem Zimmer, wo er sich einen anderen Umhang anzog. 

"Was machen wir heute?", fragte er die anderen, als er zurück ins Wohnzimmer kam und sich neben seine Mutter setzte. "Orden", sagte Lily. "Du willst, dass wir den ersten Horkrux zerstören?", fragte Harry, "Brauchen wir dafür nicht noch etwas Basiliskengift?". "Wozu brauchst du Basiliskengift?", fragte James verwirrt. "Um die Horkruxe zu zerstören", erklärte Harry, "Ich weiß auch, wo wir welches herbekommen". "Wo denn?", ertönte es von den anderen. "Dazu müssen wir zu Dumbledore", sagte Harry und sprang auf. 

Zusammen mit den anderen lief er zum Büro des Schulleiters, sagte das Passwort und stieg die Treppe empor. "Herein!", rief Dumbledore, nachdem James an die Tür geklopft hatte. Sie traten nacheinander ein und setzten sich auf die beiden bequemen Sofas, die Dumbledore schnell herbeibeschworen hatte. "Was gibt's?", fragte Dumbledore. "Wir müssen in die Kammer des Schreckens", sagte Harry, "Ich weiß wo sie ist, aber wir brauchen ihre Hilfe, um hineinzugelangen". "Wo genau ist sie?", fragte Dumbledore und lehnte sich interessiert vor. "Der Eingang ist in der Toilette der Maulenden Myrte. Er befindet sich in den Waschbecken und man gelangt dort hinein, indem man Parsel spricht". "Woher weißt du das?", fragte Dumbledore misstrauisch.  "Voldemort hat mir durch den damaligen Angriff ein paar Kräfte übertragen, unabsichtlich natürlich, und da war auch Parsel dabei. Ich werde euch die genauen Umstände später im Denkarium zeigen, aber mein bester Freund Ron Weasley und ich mussten in unserem zweiten Jahr in die Kammer, um die Schule zu retten. Dadurch weiß ich alles über sie", erklärte Harry und lehnte sich zurück. "Wie sieht es dort aus?", warf Sirius ein. "Es gibt zwei Bereiche: den großen "Eingangsbereich", der felsig ist, und die eigentliche Kammer mit einem Basilisken, vielen Schlangenstatuen und einer Statue von Salazar Slytherin". "Ein... Basilisk?", stieß Lily hervor. "Ein lebender Basilisk", fügte Harry hinzu, "Man muss nur wissen, wie man ihn töten kann und die nötigen Hilfsmittel parat haben". "Was wären das für Hilfsmittel?", fragte Dumbledore. "Fawkes wegen seiner heilenden Kräfte und das Schwert von Gryffindor", erklärte Harry ruhig. "Wir sollten zusätzlich Alraunentränke mitnehmen", überlegte Dumbledore laut, "falls es zu Komplikationen kommt". "Wachsen aktuell Alraunen in den Gewächshäusern?", fragte Harry. Dumbledore nickte: "Sie sind gerade in der pubertären Phase, man kann sie also bald ernten und verarbeiten. Ich werde Severus fragen, ob er den Trank brauen kann". "Wird er dann nicht alles an Voldemort verraten?", fragte James misstrauisch. "Dad", sagte Harry beschwichtigend, "Er ist auf unserer Seite". "Woher weißt du das?", fragte Dumbledore verblüfft. "Ich habe es in der Zukunft herausgefunden. Snape ist auf unsere Seite gewechselt, nachdem Voldemort uns töten wollte". "Das stimmt", bestätigte Dumbledore atemlos. "Wir wissen also, wo wir den Trank herkriegen", sagte Sirius, "Aber wann gehen wir da runter?". "Der Trank dürfte in den Weihnachtsferien fertig sein. Wir werden also um Silvester in die Kammer gehen", bestimmte Dumbledore.  Damit waren alle einverstanden. "Wer geht hinunter?", fragte James. "Ich würde sagen...", überlegte Harry und sah sich um, "...dass Dumbledore, Dad, Sirius und ich hinuntergehen". "Und wieso ich nicht?", warf Lily verärgert ein. "Weil jemand für Harry da sein muss. Außerdem bist du Heilerin und es bringt uns wenig, wenn dir in der Kammer etwas passiert", erklärte Harry. Seine Mutter schnaubte, akzeptierte es aber stillschweigend. Die Gruppe besprach noch ein paar weitere Punkte mit Dumbledore und verschwand dann wieder in die Wohnung. 

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Hi :)

Ich lebe noch :D Abitur ist überstanden und nun dürften auch wieder mehr Kapitel online kommen, weil ich wieder Zeit zum Schreiben hab. 

Ich wollte euch außerdem mitteilen, dass ich diese Geschichte bei den diesjährigen Wattys eingereicht hab! 

Reise der ErinnerungenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt