Einige Wochen später traf sich Harry abends mit seiner Familie in Dumbledores Büro, um in die Kammer zu gehen. "Seid ihr bereit?", fragte er, nachdem er ins Büro getreten war. Alle nickten und Lily, die neben James stand und Harry auf dem Arm hatte, brach in Tränen aus, drückte James Harry in die Hand und umarmte ihren Sohn schluchzend. "Pass auf dich auf!", schluchzte sie, "Wir brauchen dich ja noch!". "Natürlich!", meinte Harry etwas überfordert und tätschelte ihr behutsam den Rücken. Nach kurzer Zeit löste sich seine Mutter wieder von ihm und sagte mit tränenverschmiertem Gesicht: "Ich will euch alle nur lebend wiedersehen. Du hast uns ja schon das Leben gerettet, Harry, und ich will noch ein wenig Zeit mit dir verbringen!". "Das möchte ich auch", antwortete Harry und wandte sich zu seinem Vater um. "Wollen wir?", fragte er. Der Rest nickte und so verließen Dumbledore, James, Sirius und Harry das Büro des Schulleiters und schlichen sich zur Toilette der Maulenden Myrte.
Es war bereits stockfinster. Man konnte die Hand nicht vor Augen sehen und so murmelten die vier Zauberer Lumos und erhellten so das Badezimmer. "Was genau musst du jetzt machen?", fragte Sirius seinen Patensohn. Dieser wollte gerade antworten, als Myrtes Stimme ertönte: "Wer ist da? Will etwa wieder jemand mit Stinkbomben und Ähnlichem nach mir werfen?". "Wieso sollten wir?", fragte Harry, "Wir wollen doch gar nicht zu dir, Myrte". Harry spürte einen kalten Windhauch auf seinem linken Arm und schon erschien Myrte rechts neben ihm. Sie sah die Gruppe mit einem bösen aber auch traurigen Blick an. "Wer hat mit Stinkbomben nach dir geworfen, Myrte?", erkundigte sich Dumbledore freundlich, "Die Schüler wissen doch, dass sie hier nicht hineinkommen sollen!". "Die Schülerinnen dürfen aber immer noch hinein", heulte Myrte, "Und vorhin haben mich ein paar mit Stinkbomben abgeworfen. Ein paar liegen noch hier drüben!". Sie deutete neben die hinterste Kabine. Harry folgte ihrem Fingerzeig und entdeckte mehrere kleine Stinkbomben, die offenbar noch nicht gewirkt hatten. Er zögerte kurz, zog seinen Zauberstab, murmelte etwas und steckte dann die Stinkbomben in seine Tasche. "Willst du den Schülern oder uns einen Streich spielen?", fragte Dumbledore, der hinter Harry getreten war. Harry schüttelte den Kopf. "Die können im Notfall ganz nützlich sein". Dumbledore nickte verstehend und trat dann zurück, damit Harry aufstehen konnte.
"Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet", sagte Sirius, nachdem Myrte wenig später in einer der Toiletten verschwunden war. "Was war die Frage nochmal?", sagte Harry peinlich berührt. "Was du jetzt machen sollst", wiederholte Sirius seine Frage von vorhin. "Ich werde jetzt der Kammer auf Parsel befehlen sich zu öffnen", erklärte Harry, "Was dann kommt erkläre ich euch, wenn wir unten sind". James nickte verwirrt. "Und wo ist der Eingang?", fragte er. Harry antwortete nicht und ging stattdessen zu den Waschbecken hinüber, um nach dem kaputten Waschbecken zu suchen. Schnell fand er es und räusperte sich laut. Er erinnerte sich an seine Zischlaute, die er damals gemacht hatte, und zischte Öffne dich . Sofort bewegte sich das Waschbecken und gab eine immer größer werdende Lücke frei. Schließlich gab es so viel Platz, dass die vierköpfige Gruppe bequem nach unten rutschen konnte. "Ich vermute, wir sollen da runter", sagte Sirius. Harry nickte, setzte sich auf den Rand und verschwand mit einem "Bis gleich!" in der Rutsche. Unten angekommen wartete er auf die anderen, die aber bald erschienen. "Ist das schon die Kammer?", fragte Dumbledore interessiert und besah sich den Raum genauer. "Noch nicht ganz. Ich würde diesen Bereich als die "Vorkammer" bezeichnen", erklärte Harry. "Wie weit ist es denn bis zur Kammer? Und wo ist der Basilisk?", fragte James. "Es ist nicht mehr weit. Der Basilisk ist tief in der Kammer versteckt", erklärte Harry geduldig und wandte sich zum gehen.
Die Gruppe drang immer tiefer zur Kammer vor und stieß schließlich auf die riesige Haut, die Harry in seinem zweiten Schuljahr entdeckt hatte. "Sind DAS 15 Meter?", fragte Sirius ungläubig. Harry überlegte kurz und schüttelte dann den Kopf. Sie gingen weiter und erreichten endlich den Eingang zur Kammer. Harry trat wieder vor die Gruppe, räusperte sich und zischte Öffnet . Wieder öffnete sich das Tor und die Gruppe, von Kopf bis Fuß zitternd, trat ein.
Drinnen war es sehr düster, doch sobald sie eingetreten waren und sich die Kammer hinter ihnen geschlossen hatte, leuchteten kleine Fackel an den Wänden auf, die den Blick in die Kammer freigaben. Viele kleine Schlangenköpfe, das Symbol Slytherins, säumten den Wegrand und ganz am Ende der Kammer war eine große Statue von Salazar Slytherin. "Da müssen wir hin", sagte Harry und deutete auf die Statue. "Ist da der Basilisk?", fragte James, dem bei näheren Hinsehen schon die Knie zitterten. "Als ich ihn begegnet bin, kam er da raus", erklärte Harry und deutete auf Salazar Slytherins Mund. Seine Begleiter nickten mulmig und machten sich vorsichtig auf den Weg zur Statue. "Halt!", rief Dumbledore plötzlich und die Gruppe kam zum Stehen. "Was ist, Albus?", erkundigte sich Sirius. "Setzt euch die auf, bevor der Basilisk kommt", sagte Albus und zog vier seltsam aussehende Schutzbrillen aus seiner Umhangtasche. Sie hatten zwar die Form von normalen Schutzbrillen, wie sie Muggel benutzten, allerdings waren die Gläser pyramidenartig gestaltet worden, weswegen die Brillen so aussahen, als hätte jemand auf jedes Brillenglas eine Pyramide aufgeklebt. "Schützen die uns vor ihm?", fragte James, während er seine aufsetzte. "Sie schützen euch vor dem sicheren Tod, wenn der Basilisk euch in die Augen blickt, allerdings könnt ihr immer noch versteinert werden", sagte Dumbledore und wandte sich wieder der Statue zu. Dann sah er wieder Harry an, der neben ihm stand. "Bereit?", fragte er. Harry nickte mit entschlossener Miene und drückte den Sprechenden Hut fest an sich. "Du weißt, was du tun musst?", fragte Dumbledore. Wieder nickte Harry. "Dann leg los", sagte Dumbledore und trat einen Schritt zurück. Harry räusperte sich und rief sich Riddles Zischlaute von damals in Erinnerung. Die Augen von Slytherin glühten grün auf und warfen ein unheimliches Licht in die Kammer. Langsam öffnete Harry den Mund und zischte: "Sprich zu mir, Slytherin, Größter der Vier von Hogwarts". Ganz langsam öffnete sich der Mund der Statue und der Basilisk wand sich heraus.
DU LIEST GERADE
Reise der Erinnerungen
ФанфикWas passiert, wenn Harry Potter auf einmal unabsichtlich in die Vergangenheit reist? Wird er seine eigene Vergangenheit ändern? Findet es heraus!!