Ausflug nach Queens

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In einer schwarzen Lederjacke, einer dunkelblauen Jeans und dem selben weißen Top wie vom Vortag begebe ich mich mit Steve zu seinem Motorrad. Steve trägt das Outift, das er als Chris anhatte, und hilft mir auf den Sattel. "Bereit?" , fragt er und wirft mir einen Blick über seine Schulter zu. Lächelnd nicke ich und halte mich an ihm fest.
Während der Fahrt reden wir fast nichts, aber es herrscht eine angenehme Atmosphäre zwischen uns. Es ist nicht so wie bei Tony und mir, wo sofort eine unangenehme Stille entsteht.
Steve parkt an der gegenüberliegenden Straßenseite vor dem Revier und hilft mir runter. Aufgeregt ziehe ich ihn mit mir Richtung Gebäude und öffne die Tür. Die Empfangsdame nimmt meine Personalien auf und lässt uns dann weiter.
Zielsicher peile ich mit Steve das hinterste Büro an und klopfe kurz an der Holztür. Ein müdes 'Herein' dringt nach draußen und ich öffne die Türe.
Mein Dad sitzt in seinem großen Bürostuhl und auf seinem Schreibtisch vor ihm liegen einige Akten. Er sieht auf und ein breites Grinsen schleicht sich auf sein Gesicht. "Womit habe ich denn diese Ehre verdient?" , lacht er, steht auf und umarmt mich. Lachend umarme ich ihn zurück und stelle ihm dann Steve vor. "Sind Sie etwas der Steve Rogers?" , fragt er ungläubig und mustert ihn von oben bis unten. "Ist mir eine Freude, Sir." , nickt Steve lächelnd und nimmt kurz die Hand meines Dads. "Lasst uns in die Kantine gehen." , schlägt Dad vor und führt uns aus seinem Büro.
Wir setzen uns an einen Tisch am Fenster. "Wie geht es dir?" , frage ich Dad und sehe ihn an. "Ganz gut. Die Kriminalitätsrate ist ziemlich zurückgegangen. Wisst ihr, in Queens gibt es jetzt auch so eine Art Held. Er selbst nennt sich Spider-Man oder so." , erzählt Dad. "Stimmt. Über ihn wurde neulich in den Medien berichtet." , meint Steve. "Gehört er zu den Avengers?" , hackt Dad neugierig nach. "Tony hat bis jetzt nichts über ein neues Mitglied gesagt." , überlegt Steve. "Wie kam es eigentlich dazu, dass ihr euch begegnet seid?" , fragt Dad weiter und scheint total begeistert zu sein.
Unsicher werfe ich Steve einen Blick zu, doch dieser nickt nur leicht lächelnd. "Na ja. Die Avengers haben mich vor einem Angriff von der Geheimorganisation Hydra gerettet. Seitdem wohne ich sozusagen bei ihnen." , erzähle ich ihm. "Was? Bist du okay?" , kommt es von Dad entsetzt. "Ja, alles gut. Aber solange Hydra noch irgendwo da draußen ist, kann ich nicht zurück an die Uni. Und ich befürchte, dass du ein mögliches Ziel von ihnen sein könntest. Deshalb möchte ich dich bitten, dir freizunehmen und zu verreisen." , fahre ich fort und sehe ihn bittend an. "Ich stimme Ihrer Tochter zu. Sie sind womöglich ebenfalls in Gefahr." , fügt Steve hinzu, "Wir versuchen seit Jahren, Hydra zu vernichten."
Dad setzt ein nachdenkliches Gesicht auf: "Es freut mich, dass ihr euch um mich sorgt, aber ich würde lieber helfen, anstatt wegzulaufen." "Glauben Sie mir, es ist besser, wenn sie für's erste das Land verlassen." , erwidert Steve mit ernsten Blick. Seufzend willigt Dad schließlich ein: "Ich hab gehört, Hawaii soll zu der Jahreszeit ganz schön sein." Erleichtert atme ich aus und umarme ihn.
Wir bleiben noch eine Zeit lang dort sitzen und unterhalten uns über die vergangenen Tage. Dabei erzähle ich ihm auch von Jess, was ihn ziemlich überrascht. "Was? Die kleine Jessica Millers?" , fragt er ungläubig. "Ja. Ich hätte auch nicht gedacht, dass sie so etwas tun würde." , murmle ich. "Menschen ändern sich. Das ist bei ihr nicht anders." , meint Dad und sieht auf die Uhr, "Ich muss jetzt leider wieder ins Büro, noch den restlichen Papierkram erledigen, ehe ich verreise." Nickend stehen wir auf und ich umarme ihm zum Abschied noch einmal fest. Steve reicht ihm die Hand und verabschiedet sich höflich von ihm.
"Du hast einen großartigen Vater." , sagt er zu mir, als wir wieder draußen auf der Straße sind. "Ja. Er ist der einzige von meiner Familie, der mir noch geblieben ist." , erzähle ich ihm. "Darf ich erfahren, was mit deiner Familie passiert ist?" , fragt Steve vorsichtig. "Meine Großeltern sind vor drei Jahren verstorben und meine Mum ist abgehauen, da war ich gerade mal vier Jahre alt." , antworte ich ihm. "Das tut mir Leid." , entschuldigt sich Steve. "Ist schon okay." , erwidere ich lächelnd, "Was machen wir jetzt?" "Wir könnten in den Botanischen Garten gehen. Der ist hier ganz in der Nähe." , schlägt er vor. "Klingt gut." , stimme ich ihm zu und gemeinsam laufen wir zu unserem Ziel.
Während wir auf den Wegen entlanglaufen und uns die Umgebung ansehen, unterhalten wir uns über mein normales Leben. Ich erzähle Steve von meiner Zeit auf dem College und meinem ersten Freund, den ich in einer Partynacht mit seiner Nachbarin erwischt habe. "Was für ein Idiot." , kommentiert Steve lachend. "Ja, er war nicht wirklich der Hellste." , grinse ich, "Und wie sieht es mit deinem Liebesleben aus?" "Welches Liebesleben?" , lacht Steve. "Captain America hatte noch nie eine Freundin?" , frage ich erstaunt nach. "Es gab da mal früher dieses eine Frau, aber dann kam mein Schlaf im Eis." , antwortet er. "Meinst du die Frau auf dem Bild, das auf deinem Nachttisch steht?" , hacke ich vorsichtig nach. "Stimmt, du hast es ja gesehen." , murmelt er und nickt, "Aber jetzt mal zu was anderem. Was willst du eigentlich machen, wenn wir Hydra besiegt haben?"
Nachdenklich lege ich meinen Kopf in den Nacken und starre zum Himmel hinauf: "Darüber hab ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Wenn es geht, würde ich liebend gerne bei euch bleiben, nur hat Tony da wahrscheinlich was dagegen."
Überrascht sieht er mich an. "Jetzt, wo ich diese Kräfte habe, will ich sie auch für etwas sinnvolles einsetzen und ich weiß, das geht am besten mit dir und den anderen." , füge ich hinzu. "Du willst dich also den Avengers anschließen?" , hackt Steve nach und wirft mir einen seitlichen Blick zu. "Klingt das so komisch?" , frage ich lachend. "Nein. Ganz und gar nicht. Ich verstehe deine Beweggründe." , erwidert er schnell und hebt die Hände. "Es ist schön, von Leuten umgeben zu sein, denen ich voll und ganz vertrauen kann." , lächle ich und genieße den Wind, der durch meine Haare weht.

Out of the Shadows (Steve Rogers Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt