Psychopathic Love || k.th x reader

[18] - I don't want to see you!

Am nächsten Morgen öffnest du die Augen und blickst dich um - du kennst diesen Raum! Das ist Taehyungs Schlafzimmer. Als du dich aufsetzt, merkst du dann die Kopfschmerzen, die du hast. Das war wohl gestern doch ne Spur zu viel mit dem Alkohol, gestehst du dir selbst.
Gestern - du lässt den Abend nochmal Revue passieren. Du kannst dich noch genau daran erinnern, was gestern mit Jimin passiert ist.
Erst jetzt merkst du, dass jemand neben dir liegt. Taehyung schläft rechts von dir, mit dem nackten Rücken dir zugewandt.
Dann erinnerst du dich daran, dass du ihn geküsst hast, aber was danach war, davon hast du keine Ahnung. Wir haben doch nicht- fragst du dich selbst schockiert.

Neben dir auf dem Nachttisch liegt dein Handy, welches du dir nimmst.
17 verpasste Anrufe und 8 neue Nachrichten.

- [Y/N], es tut mir leid, was ich getan habe [00:14]
- Ich bin nicht ganz bei Sinnen und wusste nicht was ich tue [00:21]
- [Y/N], wo bist du? Komm zurück [00:49]
- Oder sag mir, wo du bist! Ich hol dich! [00:57]
- Antworte doch bitte! [01:34]
- Ich mache mir Sorgen um dich [2:12]
- Es tut mir leid [2:51]
- Ruf doch bitte zurück [3:29]

"Du bist ja wach", hörst du plötzlich eine raue Stimme neben dir. Taehyung setzt sich dann auf und schaut dich an, "Wie geht's dir? Du musst gestern echt betrunken gewesen sein."
Du versetzt dein Handy in Tastensperre und hältst es mit beiden Händen fest.
"Es geht schon. Ich habe nur Kopfschmerzen.", antwortest du ohne ihn anzusehen.
Als du deinen Kopf dann zu ihm drehst, leckst du dir einmal nervös über die Unterlippe, bevor du auf dieser herumkaust.
"Wir haben aber nicht- oder?", fragst du ihn dann.

Er lacht kurz leicht und schüttelt den Kopf, "Keine Sorge. Nachdem du mich geküsst hast, bist du eingeschlafen. Ich hab dich dann hochgetragen und da ich den Tee versehentlich über die Couch verschüttet habe, habe ich einfach hier geschlafen. Also, alles gut. Wir hatten keinen Sex."
Du schaust dann auf deine Hände und nickst nur leicht.

Taehyung steht auf und streckt sich einmal und geht Richtung Tür, bleibt dann aber kurz am Fußende des Bettes stehen und schaut zu dir. Du blickst auf und musterst ihn einmal, wie er da mit seinen dunklen Haaren, die vollkommen durcheinander sind, in Boxershorts vor dir steht.
"Außer du willst.", kommt dann plötzlich von ihm. Wieder beginnen deine Wangen zu glühen, "Was?!", kannst du nur schockiert zurückgeben.
Er fängt dann an zu lachen. "War nur ein Witz.", er wirft dir ein Shirt von ihm zu, "Das müsste irgendwie schon passen. Eine Jeans hab ich leider nicht für dich."

Danach verlässt er den Raum und du kannst hören, wie er die Treppen nach unten läuft. Du atmest erstmal tief aus, hattest gar nicht gemerkt, wie du die Luft angehalten hattest nach deinem 'Was'.
Du schüttelst dann, ungläubig über alles was passiert ist, den Kopf. Wenn du jemand Außenstehenden das erzählen würdest, würde er dir raten weniger Filme zu gucken.

Dann nimmst du das Shirt von Taehyung und ersetzt dein Schlafoberteil dadurch.
Diese furchtbaren Kopfschmerzen. Dein Kopf fühlt sich an, als würde jemand von ihnen gegen deine Stirn hämmern und gleichzeitig von überall einstechen.
Nie wieder eine so abgedrehte spontane Party mit Trinkspiel.
Langsam stehst du dann auf - dir ist schwindelig und schlecht - und gehst hinunter, wo Taehyung in der Küche steht und zwei Schüsseln Müsli macht.

Als er dich sieht, geht er mit einer Schüssel zu dir und ihr beide lasst euch auf seinem Sofa nieder - wo du ihn gestern noch vollst betrunken geküsst hast.
Dein Handy hast du mit runter genommen, aber du bist nicht bereit Jimin jetzt anzurufen. Erst recht nicht, weil du hier bist - bei Taehyung.
Du beginnst also einfach stumm das Müsli zu essen, dass er dir als Frühstück gegeben hat und versuchst gar nicht daran zu denken, aber dein Kopf lässt es sowieso nicht zu, dass du großartig klar über irgendwas nachdenken kannst.
"[Y/N]?"

Sie hebst den Blick, um Taehyung anzusehen. Den Löffel hattest du gerade bereit, um ihn in den Mund zu stecken, du verharrst nun aber in der Bewegung und wartest ab.
"Was ist gestern passiert, dass du mich angerufen hast?"
Den Löffel lässt du nun in die Schüssel sinken. Was sagst du jetzt? Die Wahrheit? Du willst Jimin aber beim besten Willen nicht schlecht darstellen. Lügen? Du kannst gut schweigen, aber du kannst nicht gut lügen. Außerdem würde dir das Aussprechen vielleicht gut tun und dir helfen.

Also beginnst du Taehyung vom gesamten Abend zu erzählen, stockst oft, als es zu dem kommt, was zwischen dir und Jimin passiert ist, aber du lässt nichts aus.
"Aber wenn er nicht so viel getrunken hätte, dann hätte er das nie getan. Außerdem muss er emotional auch völlig geschafft sein. Er würde nie ernsthaft was gegen meinen Willen tun.", verteidigst du ihn jedoch zum Schluss. Du bist dir dessen sehr sicher. Du kennst Jimin so gut wie dein gesamtes Leben lang - ihr seid wie Geschwister!
"Ich bin trotzdem noch nicht bereit auf seine Nachrichten und Anrufe zu reagieren.", fügst du jedoch noch hinzu - Was auch der Wahrheit entspricht. Du kannst noch nicht zurück und wenn du ehrlich bist, hast du auch niemanden außer Taehyung in diesem Moment.
Die anderen sind immer noch mehr Jimins Freunde als deine. Du kennst sie noch nicht so gut und du könntest mit ihnen nicht darüber reden. Bei Taehyung fühlst du dich jedoch sicher.

Dieser nickt dann. "Alles gut. Du musst auch nicht. Du kannst bleiben, so lange du möchtest und wenn es das ganze Wochenende ist.", bietet er dir dann an und du lächelst dankbar.
"Du bist wirklich freundlich und hilfsbereit. Der Erste, neben Jimin und meiner Schwester, bei dem ich mich gut aufgehoben fühle. Du hast schon so viel für mich getan."

Plötzlich klingelt es an der Tür, also steht Taehyung auf und geht diese öffnen. Als du die Stimme hörst, bleibt dir das Herz stehen.
"Ist sie hier?!", hörst du Yoongi ruhig, aber doch aggressiv und eindringlich fragen.
Du bleibst einfach still sitzen, sagst nichts, tust nichts. Was machst du denn jetzt?

"Was wenn, Yoongi? Würdest du sie dann zwingen mitzukommen, wenn sie es nicht will?", fragt Taehyung zurück.
"Ich bringe sie nach Hause und sorge dafür, dass alles wieder in Ordnung kommt. Du bist jedoch nicht Teil dessen.", faucht Yoongi ihn an und ruft dann hinein.
"[Y/N]! Komm schon! Jimin macht sich Vorwürfe und du willst doch jetzt nicht weglaufen?!"

Du reagierst nicht; du bist nicht bereit mit Jimin zu reden. Und erst recht willst du nicht mit Yoongi mitgehen. Seit der Sache im Park bleibst du dem Älteren lieber fern.
"Im [Y/N]! Ignorier mich nicht!"
Wenn du dich jetzt bemerkbar machst, dann weiß Yoongi, dass du die ganze Nacht hier warst und er sagt es garantiert Jimin. Und Jimin wird dann wieder sauer, weil er dich nicht in Taehyungs Nähe wissen will.

Doch die Entscheidung wird dir genommen, als Yoongi die Tür komplett öffnet und hineintritt. Er schaut dich dann an und du erschauderst. Schnell stellst du die Müslischüssel auf den Tisch.
"Kommst du jetzt endlich mit?!" Seine Frage lässt jedoch keinen Freiraum; du siehst dich gezwungen mit ihm zu gehen. Somit nimmst du dein Handy und stehst schlussendlich auf, um deine Schuhe anzuziehen und deine Jacke zu nehmen.
Taehyung lächelst du zum Abschied nochmal unbeholfen zu, bevor du eher unfreiwillig auf der Beifahrerseite von Yoongis Wagen Platz nimmst.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen, steigt auch Yoongi ein und fährt los. Du fängst wieder an auf deiner Unterlippe herum zu kauen, wie immer wenn du nervös bist und in der Klemme steckst.
"Und?! Bist du wie all die anderen naiven dummen Mädchen zu Taehyung gerannt und hast mit ihm geschlafen?!"

Langsam reicht dir das - und zwar gewaltig. Warum will dir jeder vorschreiben, was du tun sollst oder auch nicht.
"Erstens geht es dich eigentlich überhaupt nichts an, ob ich mit irgendwem schlafe und wenn mit wem, aber zu deiner Information: Nein! Das habe ich nicht! Und zweitens reicht es mir, dass mir jeder sagen will, mit wem ich meine Zeit verbringe und mit wem nicht! Ihr habt vielleicht Probleme mit Taehyung, aber ich nicht! Und für mich ist er wichtig!", schreist du Yoongi an, der an den Straßenrand fährt, um dich anzusehen.
"Also hört alle endlich verdammt nochmal auf ihn schlecht zu reden und zu versuchen mir auszureden ihn zu treffen! Sonst erlebt ihr alle eine andere Seite an Im [Y/N], die keiner kennt und keiner kennenlernen will! Und jetzt fahr mich einfach zu mir nach Hause! Ich will niemanden von euch mehr sehen!"

Du atmest dann endlich wieder ein und bist ein bisschen außer Atem. Es fühlt sich gut an mal alles losgeworden zu sein - so befreiend. Doch du machst dich schon gefasst von Yoongi ebenso angeschrien zu werden.
Zu deiner Verwunderung dreht Yoongi nur den Kopf wieder Richtung Straße und nickt, "Na gut." Dann fährt er wieder los und bringt dich zu dir nach Hause.