Kapitel 2

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//PoV Rezo//

„Wie spät ist heute nochmal der Elternsprechtag Rezo?" fragte meine Mom mich am Frühstückstisch glücklich lächelnd.
Sie ist eigentlich immer glücklich, zwar etwas herablassend, aber auch eine nette Person.
Ich bin ihr ein und alles.
Am liebsten hätte meine Mutter, dass mein Leben genau so verläuft wie sie es sich vorstellt und das bekomme ich des öfteren zu spüren. Wenn ihr etwas nicht passte war sie ein ganz schöner Dickkopf.

„Unser Termin ist um 9 Uhr, ich hole euch dann von vorne ab und wir gehen zusammen zu meinem Klassenlehrer." Antwortete ich verschlafen, während ich mein Müsli aß.
Langsam trottete ich nach oben, duschte und machte mich fertig für die Schule.
Im Bus stopfte ich mir meine Kopfhörer ins Ohr, schaute vertieft aus dem Fenster und tippte mit meinen Fingern zur Musik auf meinem Bein herum.
In der Schule angekommen lief ich direkt zu meiner Clique und wir begrüßten uns alle.
Auf dem Weg zum nächsten Unterrichtsraum fielen mir zum ersten mal diese Flyer überall auf und ich fing an zu lesen ‚Nachhilfe-AG' .
Na super, ich weiß jetzt schon, dass meine Eltern mich da drinnen haben wollen, wenn der Lehrer heute wieder was zu meinen Mathenoten erzählt.

Als es 8:55Uhr war ließ ich mich für den Termin vom Unterricht freistellen und lief zum Eingang um meine Eltern dort abzuholen, welche natürlich überpünktlich an der Tür standen und auf mich warteten.
Mit ihnen im Schlepptau lief ich nun zu unserem Klassenlehrer, welcher uns schon erwartete.
Als sich alle begrüßt hatten und wir gespannt vor meinem Lehrer saßen fing er auch schon an zu erzählen.
„Ja also euer Sohn ist auf jeden Fall sehr schlau und kein schlechter Schüler hier, aber sein großes Problem ist Mathe. Doch dafür haben wir eine perfekte Idee."
Und ich wusste was jetzt kommen würde, wie erwartet kramte er genau den selben Flyer raus, wie einer von denen die überall an den Wänden verteilt waren.
Meine Eltern waren so überzeugt, dass sie mich direkt dort anmeldeten und ich wusste genau, mich dagegen zu wehren war sinnlos.
Wie gesagt, meine Mutter ist sehr dickköpfig und natürlich will sie das beste für ihren Sohn.

Also fand ich mich nach der 6. Stunde dann auch schon auf dem Weg zum Raum wieder in dem das Treffen der AG stattfinden sollte.
Langsam öffnete ich die Tür und ließ meinen Blick über die ungefähr 10 im Raum verteilten Personen schweifen.
Natürlich war hier niemand aus meinem Freundeskreis.
Außer Toni und einen anderen Schüler kannte ich genauer gesagt niemanden und Toni auch nur, weil wir mal die selbe blaue Haarfarbe hatten und uns mal kurz darüber unterhielten. Natürlich hatte ich auch schon davon gehört, dass er schwul ist, aber dem Fakt schenkte ich nicht viel Beachtung da es für mich nichts außergewöhnliches war.
Mittlerweile gehörte es halt einfach zur Menschheit dazu und sollte meines Erachtens nach nicht als außergewöhnlich dargestellt werden.

Mit langsamen Schritten stellte ich mich zu der Gruppe und gab ein leises „Hallo" von mir.
Nun wurden wir nacheinander nach unseren Namen gefragt und in welchem Fach wir Nachhilfe bräuchten.
Da ich wegen Mathe hier war stellte ich mich zu den anderen beiden, welche das selbe Fach als Schwäche hatten.
Am Ende bekamen wir nun alle unsere Lernpartner zugeteilt.
Ich wurde mit Aylin zusammengesteckt, welche ich wirklich überhaupt nicht kannte.
Aber naja, wird schon schief gehen.
„Hallo, ich bin Aylin." stellte sie sich vor.
Ich gab ihr die Hand und stellte mich ebenfalls kurz mit meinem richtigen Namen vor, sagte dann aber hinterher „..nenn mich ruhig Rezo, so nennen mich ja alle."
Den Rest der Zeit planten wir wann uns die Zeit mit der Nachhilfe am besten passte.
Als endlich ein Termin gefunden war konnte ich gehen und würde mich in zwei Tagen, also am Donnerstag mit ihr in diesem Raum wieder treffen.

Zuhause erzählte ich meinen Eltern davon und sie waren stolz darauf, dass ich dies so unterstützte. Nun was sollte ich machen, enttäuschen wollte ich die beiden nicht und meine Noten in Mathe waren wirklich nicht gut, davon würde mein Abschluss abhängen.
Also gehe ich besser ein paar mal dahin und schaffe dafür einen besseren Schulabschluss.

Als ich in mein Zimmer lief kramte ich nebenbei meinen Laptop aus der Tasche, setzte mich dann an meinen Schreibtisch und schrieb meinen Deutschaufsatz weiter, bis es Abend war und ich mich geschafft ins Bett fallen ließ.

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728 Wörter

Away from you -Rezoni Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt