//PoV Rezo//
Kurz schaute ich Toni noch hinterher, ehe der Bus wieder anfuhr und ich ihn aus den Augen verlor.
Den Rest der Busfahrt hörte ich mal wieder Musik und dachte darüber nach ob ich nicht Nachhilfe bei Toni anstatt bei Aylin bekommen könnte, immerhin kannte ich ihn schon und wir verstanden uns wirklich gut.Gesagt, getan.
Nächsten Tag suchte ich in der Pause nach meiner Nachhilfe-Lehrerin und erläuterte ihr meine Idee mit dem Tausch.
Sie war zwar etwas skeptisch, doch als sie sich erinnerte wem Toni Nachhilfe geben musste bejahte sie, da Aylin gerne etwas mit jüngeren Schülern macht.
Also machten wir uns zusammen auf den Weg zu Toni.
Doch ich hätte nicht gedacht wo wir ihn finden würden.
Er saß mit einem anderem Jungen, welchen ich zuvor noch nicht wirklich wahrgenommen hatte im sonst Menschenleeren Musikraum und sie knutschen wild rum.
„Entschuldigen Sie die Störung!" rief Aylin laut und lachte, als würde ihr die Situation nichts ausmachen.
„Toni wir brauchen dich mal kurz."
Sofort sprang Toni auf und lief mit leicht errötetem Gesicht in unsere Richtung.
Nachdem ich ihn auch etwas belustigt anschaute, flüsterte er: „Erklär ich dir später."„Also Toni, der Rezo hier hatte eine gute Idee.
Ihr beide versteht euch ja so gut und darum wollte er fragen ob du und ich nicht unsere Schüler tauschen und du Rezo Nachhilfe gibst?" kam Aylin nun also auf den Punkt, weswegen wir Toni eigentlich suchten.
„Ähm..ja klar, warum denn nicht?" fragte Toni immer noch leicht beschämt von der vorherigen Situation.
„Toll dann such ich gleich mal den kleinen 5.Klässler, ich klärt den Rest." und mit den Worten hüpfte Aylin auch schon davon.„Also Toni, was wolltest du mir denn erklären?" fragte ich ihn mit einem ironischen Unterton und einem breiten Grinsen.
„Ja also, denk bitte nicht so komisch über mich. Aber das ist meine.. sagen wir mal ‚Affäre'.
Eigentlich hat er eine Freundin, aber wir treffen uns ab und zu und knutschen rum, aber mehr ist da auch nicht."
Als Toni die Worte aussprach bekam ich eine kleine Gänsehaut und die Worte verpassten mir einen Stich.
Zwar wusste ich selber nicht warum das so war, aber ich wollte auch nicht weiter drauf ein gehen.
„Okay..äh wann wollen wir uns immer treffen für die Nachhilfe?" lenkte ich schnell von Thema ab.
„Wenn du willst können wir uns ja immer Donnerstags treffen, also ab heute und dann können wir ja nach der Schule zusammen nach Hause. Die letzte Stunde haben wir ja eh zusammen Unterricht." machte der kleinere vor mir den Vorschlag und für mich klang es nach einer guten Idee.
„Okay, also bis nachher." verabschiedete ich mich und lief schnell zu meinen Freunden.Was war das denn grade?
Hat es mich wirklich gestört Toni mit einem anderen Kerl zu sehen?
Kann doch nicht sein.
Diese Gedanken kreisten mir die ganze Zeit durch den Kopf, bis ich einfach mit dem Kopf schüttelte, als würden die Gedanken dann wegfliegen und lenkte mich ab indem ich mich mit meinen Freunden unterhielt.Mal wieder vergingen die Stunden wie im Flug und die letzte Stunde stand an.
Als ich den Raum betrat lächelte ich Toni kurz an und setzte mich zu meinem besten Freund Ju.
Die ganze Stunde über konnte ich mich kaum konzentrieren, aber das lag nicht daran, dass ich an Toni denken musste, sondern daran, dass es mir mal wieder schlecht ging wegen meiner Krankheit.
Seit ca 1. Jahr habe ich immer wieder Schwindelanfälle und falle ab und an mal in Ohnmacht, jedoch konnte kein Arzt feststellen was die Ursache dafür war und somit musste ich mich damit abfinden.Am Ende der Stunde packte ich meine Sachen und lief zu Toni, welcher schon an der Tür auf mich wartete.
„Wollen wir zu mir gehen und lernen?" fragte er mich und nach einem kurzen Nicken meinerseits liefen wir zusammen zum Bus.
Genau wie letztes mal unterhielten wir uns wieder die ganze Busfahrt über irgendwelche Mitschüler und machten ein paar ironische Scherze darüber, dass Aylin und ich heute in die intimen Momente der beiden Jungs reingeplatzt sind.
Als wir an Tonis Haltestelle ankamen, stiegen wir zusammen aus und liefen zu ihm nach Hause.
Durch die Tür hörte man schon ein Bellen, welches von dem Hund kam welcher mich direkt ansprang und beschnupperte als die Tür geöffnet wurde.„Mama, das ist Rezo, ihm werde ich in nächster Zeit Nachhilfe geben" stellte mich Toni einer Frau vor welche mich freundlich anlächelte und begrüßte.
Nun liefen wir zusammen nach oben und machten es uns in seinem Zimmer bequem.
„Dann wollen wir mal anfangen zu lernen.."-
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