//PoV Rezo//
Mir ging es einfach nicht aus dem Kopf, dass Maurice und die anderen Toni so angegriffen haben. Zwar wusste ich wie gerne die sich über schwule lustig machen und auch Toni haben sie schonmal hinter seinem Rücken aufgezogen, aber seit wann sagen die ihm denn sowas ins Gesicht?
Kurz schwebte mir der Gedanke durch den Kopf das sie vielleicht wieder Drogen genommen hatten und ob Toni das wohl aufgefallen sei.
Ich wollte ihm irgendwann in Ruhe erklären, dass ich und meine Freunde leider schon öfter mit sowas zutun hatten, aber seit ich Toni kannte wollte ich so einen Dreck nie wieder anfassen.
In mir machte sich das unwohle Gefühl breit, dass ich Toni wohl eher hätte davon erzählen sollen, aber einmal hat er erwähnt wie strikt er dagegen ist und was er von solchen Leuten hält die das machen. Seit dem habe ich ein wenig Bammel davor ihm das zu sagen.Während mir tausend Dinge durch den Kopf schwebten bemerkte ich die langsame Müdigkeit, kurz schaute ich noch zu meinem Freund hoch, bis mir irgendwann die Augen zufielen und ich tief und fest schlief.
Am nächsten Morgen war Toni verschwunden.
Wunderte mich nicht sonderlich, immerhin ging er wieder zur Schule, da seine Grippe nachgelassen hat.
Ich saß im Zimmer auf meinem Bett und wartete auf den Arzt.
Im Gespräch erklärte er mir, dass ich schon heute gehen könnte, da alles wieder in Ordnung sei und meine Werte gut aussehen, also zog ich mich um, packte meine Sachen welche Ju mir Sonntag vorbeigebracht hatte und lief zum Empfang des Krankenhauses.
Nach der Abmeldung war es schon 1 Uhr und mir kam die Idee Toni von der Schule abzuholen, da diese nicht weit entfernt war.
Also machte ich mich auf den Weg zur Schule und sah auch schon wie Toni verträumt auf den Boden schaute und in meine Richtung lief.
„Hey Kleiner!" rief ich.
-„Hä was? Ohhh Rezo, was machst du hier? Ich wollte dich grade besuchen."
„Ich durfte schon heute nach Hause und dachte mir ich hole dich mal von der Schule ab, wollen wir zu mir laufen?"
Mit einem Lächeln lief Toni zu mir und wollte mich grade küssen, als er zurück schreckte und um sich schaute.
„Mach ruhig Toni, das ist mir egal, wenn es einer sieht." und Millisekunden nach dem ich das aussprach zog Toni mich in einen langen liebevollen Kuss.
Auf dem Weg nach Hause erzählte er mir von seinem Tag und davon, dass er die ganze Zeit mit Ju unterwegs war.
Irgendwann erklärte er mir auch, dass Maurice einen dummen Spruch gelassen hat, aber Ju nur konterte und Toni von denen weg zog.
„Das tut mir leid Schatz, ich weiß auch nicht warum die so zu dir sind."
Der kleine neben mir zuckte nur mit den Schultern und schaute wieder auf den Boden.
So liefen wir beide den Rest des Weges zusammen bis zu mir nach Hause, wo meine Mutter anscheinend sehnsüchtig auf mich wartete.
„REZO! NÄCHSTES MAL MELDEST DU DICH, WENN DU SO LANGE WEG BLEIBST, ICH HÄTTE DICH HIER GEBRAUCHT! DEIN VATER BLEIBT MAL WIEDER LÄNGER BEI SEINER NEUEN TUSSE!"
Ich schaute meine Mutter böse an und verschwand direkt mit Toni, welchen meine Mutter gar nicht wahrgenommen hatte, nach oben.
„Was war denn das?"
-„Ähm..meine Mutter wusste nicht das ich im Krankenhaus war, sie muss so viel arbeiten und ist immer so gestresst."
„Und dein Vater? Wie meinte sie das mit seiner neuen?"
Ich zuckte leicht zusammen. Doch ich wollte Toni nicht anlügen also erzählte ich ihm von meiner Familie.
„Mein Vater ist oft auf Geschäftsreise, letztes Mal als er weg war hat er eine 15 Jahre jüngere Stewardess gebumst und nun sind die beiden zusammen.
Er wohnt nur noch hier um vor meinem Bruder auf heile Welt zu machen."
Toni schaute ein bisschen entsetzt, doch nahm mich dann in den Arm und flüsterte „Das tut mir leid. Wenn dir das zu viel wird kannst du immer zu uns kommen, meine Mutter mag dich auch echt gern."
Ich lächelte und erneut wurde mir klar was für einen tollen Jungen ich da an meiner Seite hatte. Noch nie habe ich mich so geborgen und geliebt gefühlt wie bei ihm.
„Danke mein Schatz.." flüsterte ich auch und vergrub mich mit meinem Gesicht in seiner Schulter.-
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