Spinner's End

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Die klaren Augen auf die Brücke richtend machte sie einen Schritt, Stille, alles War ruhig. Ein zweiter Schritt folgte, Katharina kam sich ein wenig dämlich vor, aber es kann ja sein, dass die Brücke morsch ist und das Letzte was sie jetzt haben wollte ist ein kaltes Bad, in diesem Bach. "Scheint noch nicht morsch zu sein..."

Sie strich ihre Locken, die ihr ins Gesicht gerutscht waren, weg. Und ging zielstrebig über die Brücke. Endlich stand sie vor dem Schild. "Soinner's Eno? Was soll das denn sein? Sie trat näher an das Schild und fühlte die Buchstaben nach. "Kerben, na klar! Nicht Soinner's Eno! Der Ort heißt Spinner's End..." Sie wandte sich von dem Schild ab und zog ihren Umhang, dessen Saum voller Schlamm War enger um sich. "Es ist kalt, kein Wunder, es ist Februar!" Ihre Augen folgten dem Weg und sah, dass er mitten auf diese kleine Ansammlung von Häusern zu führte.

Ein leises Knacken hinter ihr ließ sie zusammenzucken. Sie wollte "Wer ist da?" rufen aber ihr fiel ein, dass sie stumm wahr.

"Wer ist da? Als ob jemand sagen würde: ,, Ja Hallo ich bin der und der und komme aus so und so!" ein Lächeln stahl sich auf ihre vollen Lippen. Ein weiteres Knacken ließ es jedoch sofort verschwinden. Ruckartig drehte sie sich um und sah...wie ein großer Uhu raschelnd eine, der am Bachufer stehenden Weiden verließ. "Es hätte auch etwas Anderes sein können!" redete Katharina sich ein. Sie hoffte dass, das Alles bald vorbei sein würde und lenkte endlich die Schritte hinüber zu dem Ort, an dem sie sich Zuflucht erhoffte.

Als sie kurz vor den ersten Häusern ankam bemerkte sie, dass sich um die Stadt herum Nebel gebildet hat. Selbst auf den Straßen lag eine dicke Schicht zähem Nebel. Die Glühbirnen in den Straßenlaternen kamen kaum mit dem matten milchigem Licht durch den Nebel. Alles war still, Katharina machte sich auf den Weg ins Innere dieses Häuserlabyrinthes zu gelangen. "Die Häuser sehen alle gleich aus, haben Alle den selben Abstand." Diese Feststellung ließ sie erschaudern. Sie ging auf die rechte Seite der Straße und sah sich die Häuser genauer an. Nur die Gardinen, Namensschilder, Hausnummern und hier und da ein Auto, erinnerten sie daran, dass hier Menschen leben mussten. Endlich ist sie in der Mitte des schier endlosen Labyrinthes angekommen. Sie stand mitten auf dem kleinen Marktplatz, eine alte Kirche ragte über den Dächern auf. Katharina war müde und merkte, dass bald die Sonne aufgehen musste. Erschöpft setzte sie ihre Suche nach einem kleinen Unterschlupf fort und fand einen winzigen Park. "Nun ja, besser als Nichts, nicht wahr?" Gestand sie sich ein. Katharina suchte sich eine Parkbank und wickelte sich in ihren Wintermantel ein. Sie schlief vor Erschöpfung ein...

Als sie abends erwachte sah sie, wie hinter dem Kirchturm die blutrote Sonne verschwand und sich kalter dicker Nebel über den Boden zog.

"Was zum? Wieso um Alles in der Welt gibt es in dieser Gegend so viel Nebel?" dachte Katharina, sie wurde jedoch von einem lauten nurren ihrem Magens aus den Gedanken gerissen. Hilfe suchend blickte sich Katharina um, aber nirgends war ein Pub oder ein Restaurant zu sehen. Sie stand auf und zog sich ihren Mantel enger um den Hals, dann ging sie durch die vielen Straßen, um Hilfe zu finden.

Ein Haus zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Es war wie die anderen Häuser auch, aber etwas ließ sie nicht los. Katharina stand nun genau vor der Gartentür, die so aussah als würde sie gleich aus den Scharnieren springen. Immerhin brennt Licht in dem Haus. "Das Licht ist weder hell, noch stark ausgebreitet. Es können keine Glühbirnen sein..Nein..egal was für Birnen so ein Licht stammt nur von Kerzen!" schloss Katharina. Ihr wurde ein wenig unwohl, als sie so nachdachte. "Kerzen? In unserer Zeit? Vielleicht haben die Bewohner keinen Strom? Ja so wird es sein, das Haus lässt darauf schließen, dass es schon etwas älter ist. Altes Dach, die Backsteine sind vom Regen schon leicht angegriffen und dann wäre da noch der mehr oder weniger stabile Gartenzaun." Katharina konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen wie hier Kinder lebten. Nach ein paar weiteren Minuten, indem sie den alten Gartenzaun angesehen hat, meldete sich ihr Bauch wieder und zudem hatte sie das Gefühl, dass wer auch immer hier wohnt, ihr sagen kann was mit ihr passiert ist.

Sprechende StummheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt