Katharinas Geschichte

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Eilig und mit einem leicht verärgerten Blick, den Professor triezent, tunkte Katharina die Schreibfeder in das reichfazierte Tintenfässchen. "Adler? Steinkauz? Uhu? Herrgott Katharina bestäftige dich doch nicht mit solch einem Geikel jetzt!" Setzte ihre innere Stimme, diese unnötigen Gedanken ein Ende.

Kurz bevor sie anfing zu schreiben wanderte ihr Blick zu dem Professor, der jetzt wieder am Schreibtisch stand und Blätter ordnete. Katharina beobachte ihn eine Weile. Seine feingliedrigen langen Finger sortierten gerade einen Haufen, anscheinend korrigierte Tests, als sie seine eiskalte zynische Stimme hörte. Ohne Katharina anzusehen, muss er gemerkt haben, wie sie ihn anschaute. "Wollten sie nicht schreiben? Oder irre ich mich?"

Katharina durchfuhr ein Schauer , sie wurde rot und drehte ihren Blick verlegen wieder auf das leere Pergament. "Na also..." hauchte die eisige Stimme nah an ihrem Ohr. Nun durchströmte Katharina eine Gänsehaut. Endlich fing sie an und konzentrierte sich auf das, was sie schreiben wollte.

Ich heiße Katharina Julienna und komme aus einem kleinen Dorf Englands. Drei Abende zuvor passierte es. Ich war im Wald (ein Zeitvertreib, den ich gerne nachgehe), als vermummte Gestalten in unser Haus eingebrochen sind und meine Familie getötet haben. Ich habe sie vom Waldrand gesehen. Lange Mäntel und.... Katharina stockte schaute auf und sah in die schwarzen Augen Professor Snapes, ihre Augen füllten sich mit Tränen. Und komische Masken trugen sie. Die Gestalten lachten und hielten ihre linken Arme empor, wo sie allen Anschein nach, ein Tattoo oder Ähnliches hatten. Dann verwandelten sie sich in... Wieder stockte sie runzelte die Stirn, schluckte und kam sich lächerlich vor, so etwas aufzuschreiben. Ihr Blick schlich sich zum Bücherregal. "Ich habe das Gefühl, dass sie dich faszinieren?" Bemerkte der Professor. Katharina nickte stumm, besann sich und schrieb weiter. Rauch, sie verwandelten sich in Rauch und schwebten davon. Ich fühlte mich sicher und habe mich aus meinem Versteck gewagt. Leider zu früh... Ein Mann lachte und zog mich an den Haaren zu den anderen Gestalten. Ich hatte solche Angst und dann sah ich wie... das war zu viel und Katharina brach in Tränen aus, die von ihren Wangen auf das Pergament liefen und dort sofort versickerten. Unstimmig wie der Professor damit umgehen sollte kniff er die Lippen zusammen, hob eine Augenbraue und ging um den Tisch zu Katharina, die sich ihr Gesicht mit den Händen zuhielt und hinein schluchzte. Etwas fremdartig tätschelte er ihren Arm. Sie bemerkte es und kam zu dem Schluss, dass er nicht oft andere Leute zu trösten vermochte. Sie wischte sich nach einiger Zeit, die vor Tränen geröteten Augen und wandte sich wieder zu ihrer Geschichte, zu ihrem Schicksal, dass sie so quälte. meine Familie tot aufgereiht in unserem Garten lag. Ich schrie und auf einmal ging alles so schnell! Sie wollten mich zu ihrem Meister bringen und mich dort an eine Kreatur verfüttern die Magini oder so heißt. Sie drehten sich im Kreis und einer von ihnen griff nach mir, doch etwas lief schief und ich kam mit ihm auf dieser Wiese an. Mir wurde schlecht und alles drehte sich, anschließend viel ich zu Boden. Ich hörte nur wie der Mann verschwand. Mir War kalt und alles schien verschwommen. Suchend gelangte ich in diesen Vorort, wo ich eine Nacht draußen geschlafen habe. Katharina beendete den Satz und gab die Seite Pergament dem Professor.

Sprechende StummheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt