Ein Schritt zurück

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Katharina wurde als erstes wach,sie beobachtete die ersten Sonnenstrahlen,die sich in das Zimmer und über die Bettdecke schlichen. Katharina hob ihre Hand und einer der Strahlen bedeckte sie. Wärme zog sich von ihrer Hand durch ihren Körper. Warum fühlte sie sich nur so geborgen?

Augenblicklich erinnerte sie sich,was in der letzten Nacht geschehen war. Sie hatte einen Lehrer aufgefordert doch einfach so mit im Bett zu schlafen. "Verdammt...." das war ihr einziger Gedanke,während sie auf den eingerollten Mann neben sich sah. Er schlief ganz friedlich und atmete ruhig. Auch so schien er sehr ruhig zu sein. "Am besten lasse ich ihn noch schlafen." entschied sich Katharina und schlug ganz leise die Decke zurück. Noch immer fühlte sie sich etwas schwindelig. Vorsichtig schob sie ein Bein aus dem Bett und setzte ihren Fuß so leicht sie nur könnte auf den Boden auf. Ruckartig drehte sie sich zu Snape. Er schlief immer noch und sein Zauberstab lag auf dem Nachttisch. "So weit so gut!"

Katharina setzte ihren anderen Fuß genau neben den ersten und erhob sich ganz langsam vom Bett. Sie ging ein Schritt,als sie eine eisige Stimme erstarren ließ. "Was wird denn das,wenn es fertig ist?" Katharina biss die Zähne zusammen,darauf war sie nicht vorbereitet. Mit funkelnden Augen drehte sie sich zu Snape. Dessen schwarze Augen musterten sie derweil misstrauisch. Snape ließ Katharina nicht einmal etwas sagen und redete drauf los. "Ah,sagte er und seine Stimmte tropfte vor Hohn,ich weiß,Ihnen war die Sache unangenehm,nicht wahr?" Katharina schloss die Augen und verdammte Snape für seine falsche Schlüsse und dafür,dass er nach dem Schlaf sofort hellwach ist. "Ich...,Katharina brach ab,den Satz den sie gerade noch im Kopf hatte war verschwunden, Ich..." versuchte sie noch einmal. "Sie? " Snape War aufgesprungen und nährte sich bedrohlich Katharina. "Ich denke,sie verstehen das ganz falsch." Snape stand direkt vor ihr und hatte eine bedrohliche Größe angenommen. "Vergessen wir das einfach! Es war eine schlechte Idee,kein Wort mehr davon!" zischte er sie an. Wütend rauschte der Professor an ihr vorbei und hielt schwungvoll in der Tür inne. "Sie werden pünktlich zum Frühstück erscheinen und wagen Sie es nicht zu spät zu kommen. Ihre Sachen liegen dort",er deutete streng auf den Kleiderhaufen der auf dem Sessel lag. Katharina nickte.  Snape verschwand und hinterließ in Katharinas Bauch einen heftigen Knoten aus Gefühlen. Kopfschüttelnt drehte sie sich zu ihren Sachen. Eines musste man den Mann lassen,auch wenn alle Sachen aus schwarz,grau und weißen Farbtönen bestehen,konnte er sehr gut kombinieren. Dieses Mal bekam sie keinen Rock,sondern eine schwarze feste Hose,außerdem einen grauen Pullover mit einem V-Ausschnitt. Auch Unterwäsche war zu finden. Lächelnd betrachtete Katharina die schlicht weiße Unterwäsche. Es war wie immer alles da,was sie brauchte. Der Kamm,der für sie bereit gelegen hat,wich einer Bürste. Sanft versuchte sie ihre langen Locken wenigstens ein bisschen zu bändigen. Sie konnte gut beim kämmen nachdenken. Bis ein lautes Räuspern von der Treppe ertönte,sofort wurde Katharina klar,dass sie drauf und dran war zu trödeln. Ein Blick in den Spiegel verriet ihr,dass ihr Haar sich seidig über die Schultern ergoss. 

Snape saß bereits am Küchentisch und las eine komische Zeitung,in der sich Bilder bewegen konnten. "Nun ja warum nicht?" Der Tagesprophet,wie sich die Zeitung ausschilderte informierte die Leser über allerlei,nur nicht über die "normale" Welt. Sie beinhaltete Themen wie "Aufstand der Kobolde der Gringotts Bank"  oder Werbung für nasszündendes Zauberfeuerwerk. Allerlei Dinge von denen sich "Muggel" ,wie ihres Wissens Zauberer die nichtmagische Bevölkerung nannte,nicht zu träumen wagten. Allein von der ersten Seite war Katharina so fasziniert,dass sie ihr,mit Marmelade beschmiertes Toast fast fallen gelassen hätte. Snape legte die Zeitung entnervt weg und musterte Katharina eindringlich. "Ihnen geht es nicht gut,nicht wahr?" Katharina zuckte leicht die Achseln. "Ich habe es schon früh erfahren,es ist eine unheilbare Krankheit... Ich habe mich mehr oder weniger damit abgefunden." Snape schluckte "Ich wusste ja nicht..." Katharina fiel ihm ins Wort. "Was? Dass ich krank bin? Hätte das irgendetwas geändert? Ich möchte kein Mitleid mehr,mein Leben war umgeben von solchen Menschen die sagten. Oh schau das arme Ding an. Ja Katharina Julienna es heißt,sie sei todkrank. Die Arme kann nicht mal Spaß im Leben haben. Oh Bitte ich kann sehr wohl Spaß haben und ich kann genauso behandelt werden wie jeder andere auch!" beendete Katharina bissig das Thema. "Sie hätten mir sagen können,dass Sie todkrank sind,dann..."  Wieder fiel Katharina ihm ins Wort. "Was dann? Dann hätten Sie sich nicht so viel Mühe gemacht mich am Leben zu erhalten?!" Katharinas Stimme zitterte und Tränen rannen über ihre Wangen. Doch Snape war abgehärtet,Tränen brachen ihn nicht,nicht mehr. "Nein" sagte er barsch "Dann hätte ich mir nicht solche Mühe gemacht... Ich dachte nach der Zeit,mit der Sie mich ein wenig kennengelernt haben wissen Sie,dass ich kein Mensch der Liebe oder Gutmütigkeit oder des Mitleids bin.
Zur Liebe bin ich nicht fähig,zu viel schlimme Dinge haben sich vor meinen Augen abgespielt." Mit diesen Worten ließ er Katharina allein. Sie sank auf einen Stuhl und schluchzte still in ihre Hände. Einen Moment lang war Katharina  drauf und dran sich selbst die Schuld zuzuweisen,doch sie ließ es.

"Er wollte mich nicht. Er hat mich aus Mitleid genommen. Wer will ein todkrankes Kind haben?" schoss es Katharina immer wieder schmerzhaft durch den Kopf. Sie weinte bitterlich und Tränen sickerten durch den warmen Pullover. Natürlich war das,was sie wollte nicht machbar. Aber kann dieser Mann so herzlos sein? "Er trägt kein Herz in seiner Brust,er trägt einen eisigen Stein,der seinen Körper immer stärker auskühlt." dachte Katharina. Snape schloss in seinem Labor die schwere Tür und rutschte an dieser herunter. Einem Mädchen zu sagen,dass es nichts wert sei war gewiss nicht was er sagen wollte. Ein rothaariges Mädchen tauchte vor seinen Augen auf. Es weinte und drehte sich von ihm weg. Snape vergrub seine Hände im Gesicht. Er wollte,dass die Erinnerung aufhörte,denn sie schmertzte entsetzlich. "Lily..." hauchte er in seine Hände. Oh ja er hatte schon einmal den Fehler begangen. Lily war und ist seine große Liebe.

Sprechende StummheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt