Snape's halbes Versprechen

148 10 0
                                    

Nach dem wohltuendem Bad, wickelte sich Katharina in ein großes weißes Handtuch, das für sie bereit gelegt worden war. Ihre langen nassen Locken wrang sie über der Wanne aus und schüttelte sie ein wenig, dann ging sie aus dem Bad und wollte das obere Stockwerk erkunden. Sie ging in das Schlafzimmer, strich über das weiße Laken und fuhr über die filigranen Zeichen und Ruhnen auf den Bettpfosten entlang. Sie wandte sich ab und schritt leichtfüßig zu dem großen prunkvollen Schrank hinüber. "Ich kann wieder laufen und fühle mich stark...endlich wieder stark, nunja zumindest stärker als an den Vortagen." dachte Katharina und drehte eine leichte Pirouette, dann öffnete sie die großen Schranktüren und fand ein Dutzend weiße Hemden, mehrere schwarze hochgeschnittene Gehröcke und ein paar lange schwarze Roben. Sie staunte und verspürte den Drang sie zu berühren. In einem Fach über den Hemden lagen schwarze Hosen. Im unteren Teil des Schrankes waren Schubfächer. Von Neugier getrieben zog sie eine der Schubfächer auf und schwarze, auf Glanz polierte Anzugschuhe blitzten ihr entgegen. "Also Stil hat er, wenn auch ziemlich eingängig."

"Ich sehe du suchst nach Sachen,die du tragen könntest?" Raunte eine Tiefe Stimme von der Tür her. Katharina nickte kurz und wandte sich wieder dem Kleiderschrank zu. "Nun in meinem Schrank wirst du wohl oder übel nichts finden!" Schnarrte er plötzlich auf,anscheinend war ihm das nicht ganz recht,dass Katharina hier und da herumstöbert. "Perfekt,wenn ich ihn provoziere bekomme ich etwas aus ihm raus."

Snape räusperte sich kurz und sagte aalglatt: "Das Miss Julienna, wage ich ernsthaft  zu bezweifeln!"

Katharina lächelte und wiegte den Kopf hin und her,nach dem Motto, das mein lieber Professor werden wir ja sehen. Er schnappte empört nach Luft,drehte sich um und murmelte etwas von,Ich habe eine Idee mal sehen ob das was wird! Katharina stand völlig verdattert vor dem geöffneten Kleiderschrank. Sie versuchte diesen Mann zu durchschauen und seine komische Mimik und seine Anspielungen zu deuten,als er in diesem Moment wieder auftauchte. Er schritt direkt auf Katharina zu und entfaltete die Bündel schwarzen Stoffes,die er unter dem Arm getragen hat. Er trat auf das Bett zu und legte dort "Moment,was ist das? Eine Schuluniform?" Mit einer erstaunten Miene trat Katharina näher und betrachtete eine vollständige Schuluniform. Ein weißes Hemd,ein Pullunder,einen Umhang,einen schwarzen,in Falten gelegten Rock,eine Krawatte in grün,Kniestrümpfe,ebenfalls in schwarz. Snape hob seinen Zauberstab und ein Paar glänzend schwarze Ballerinas erschienen am Rand des Bettes. Katharina öffnete den Mund und formte "Sie ist wunderschön."  Snape erkannte und sagte "Sie ist für dich,ich hoffe du findest es nicht allzu umständlich?" Katharina schüttelte den Kopf und lächelte,sie wollte ihn gerade auffordern zu gehen,als ihr etwas einfiel und ihr Lächeln verschwand und ihr Kopf lief leicht rot an. "Was ist denn jetzt schonwieder? Ich geh ja schon raus..." Gerade als sich Snape abwenden wollte hielt sie ihn kopfschüttelnd auf. Sie schaute schüchtern auf sich herab,dann zeigte sie auf die ausgebreiteten Sachen und zuckte mit den Schultern. Er verstand nicht und blickte sie verwirrt an. Katharina verdrehte die Augen, schritt auf ihn zu und berührte seine Brust,um ihm zu zeigen,was sie unbedingt noch benötigte. Ein warmes Prickeln ging durch ihre Hand und ihr Herzschlag wurde schneller. Auch Snape musste was gespürt haben,denn er sah Katharina lange und durchgehend an. "Ich verstehe... UND FASSEN SIE MICH NIE WIEDER AN,VERSTANDEN?!"  Katharina zuckte vor dem Geschrei auf und nickte verängstigt. Er hob seinen Zauberstab und auf dem Bett erschien Unterwäsche. Nun lächelte Katharina und wollte ihm zeigen,dass es genau das war,was sie gemeint hatte,doch er war schon aus dem Zimmer gestürmt und hatte die Tür fest hinter sich ins Schloss fallen lassen. "Da erklär mir doch einer diesen Mann!" Dachte Katharina immer noch leicht verwirrt,wandte sie sich den Sachen zu und begann sie anzuziehen. Als sie fertig war, ging sie zu dem großen Spiegel,der neben dem Kleiderschrank aufgehangen wurde. Sie strich mit zwei Fingern über das grüne Wappen mit der darauf sich windenen silbernen Schlange. Der Rock saß perfekt,sowie das Hemd und der lange Umhang,auch die Schuhe passten perfekt. Nur ihre Haare waren ein einziges Durcheinander,tief ausatment suchte sie nach einem Kamm und fand einen auf dem kleinen Nachtschrank neben dem Bett. "Soll ich ihn einfach so benutzen? Aber anderseits sehe ich aus als hätte ich in eine Steckdose gefasst!" Mit einem Zögern nahm sie dennoch den Kamm und versuchte ihre langen Locken wenigstens ein bisschen zu bändigen. Ein schwarzes Satinband erregte ihre Aufmerksamkeit,es lag auf einen kleinen Tisch. "Mit dem Ding kann ich mir die Locken wenigstens aus dem Gesicht binden..."

Also nahm sie das Band,drehte sie vorderen Strähnen ein und band sie am Hinterkopf zusammen,und machte eine kleine Schleife aus den Enden des Satinbandes. Ein letzter Blick in den Spiegel sagte ihr,dass sie wunderschön aussah,allerdings fiel ihr Blick wieder auf das Wappen,ihr fiel ein,dass sie es schon irgendwo gesehen hat,aber wo? Sie schüttelte den Kopf und machte sich lieber auf die Suche nach dem gereizten Professor. Sie fand ihn lesend im Wohnzimmer,das Feuer im Kamin züngelte unverhohlen. Er bemerkte sie allen Anschein nach nicht und so klopfte sie sacht an den Türrahmen,an dem sie sich anlehnte,so wie der Professor es getan hat. Er schlug heftig das Buch zu und erreichte genau das,was er anscheinend erreichen wollte,denn Katharina zuckte jäh zusammen. "Ihnen scheint es ja wieder blendend zu gehen Miss Julienna."

Sie nickte kurz,denn eigentlich hatte sie einen wichtigen Beweggrund. Langsam ging sie auf ihn zu und erspähte jetzt eine Seite Pergament,eine Schreibfeder,sowie ein kleines Tintenfässchen. "Nun die Schule beginnt bald wieder und ich musste noch diese saumäßigen Arbeiten kontrollieren." 

Bei dieser Aussage musste sie leicht lächeln,sie sah ganz oben auf dem Stapel ein Blatt mit  wahrlich einer saumäßigen Handschrift. Es schien so als hätte  dieser jemand  vor irgendwas Angst gehabt,denn hier und da waren schwarze Tintenkleckse oder ein Teil des Wortes wurde verwischt. Daneben war die perfekt gestochene Handschrift Snape's,der sich jetzt zurück lehnte und das Buch wieder aufgeschlug. Katharina musste sich wahrlich zwingen nicht die Blätter zu nehmen um sie durchzulesen. Sie erinnerte sich jetzt an ihr eigenes wichtiges Anliegen. Sie nahm sich von dem kleinen Couchtisch ein leeres Stück Pergament und tunkte die Feder in das Fläschchen Tinte,sie war blutrot. Mit feiner Schrift schrieb sie. Mir geht es besser. Der Professor war in das Buch vertieft. Katharina räusperte sich leicht. Snape ließ das Buch leicht sinken und hob eine Augenbraue. "Ja?" 

Katharina überreichte ihm das beschriebene Pergament. Er las es sich schnell durch und legte es ab. "Sehr schön."  Sagte er und wollte sich wieder seinem Buch zuwenden. Katharina starrte ihn an,dann nahm sie das Pergament und schrieb. Sie haben mir versprochen,dass Sie mir alles erzählen,warum sie mich gerettet haben und warum meine Eltern, sie schluckte, gestorben sind. Entnervt schlug er endgültig das Buch zu. Und schnappte sich das Pergament. "Ich habe ihnen gar nichts versprochen,ich habe es vielleicht gesagt,aber versprochen niemals!" 

Sie stand auf ,mit Tränen in den Augen. Er schnaubte nur. "Mit Tränen kriegen Sie mich nicht klein,da können sie heulen bis sie schwarz werden." Geschockt von dieser gemeinen Aussage drehte sie sich um und verschwand aus dem Zimmer. "Miss Julienna? Warten Sie ich werde es ihnen sagen,wenn Sie und ich bereit dafür sind!" Sie hörte es,doch sie war zu aufgewühlt und so flüchtete sie in das Schlafzimmer. "Ganz toll Severus" sagte nun seine innere Stimme. "Ach halt die Klappe!"

"Severus,also ich an deiner Stelle würde mich entschuldigen und sie endlich aufklären."

"Du lässt nicht locker oder?!!"

"Tzz denk doch mal nach,ich bin ja du,also ich sage nichts,was du nicht ganz tief im inneren willst."

"Na schön du hast gewonnen!"

Dann war das innere Gespräch beendet und er machte sich auf die Suche nach Katharina.Er fand sie zusammengekauert im Bett. "Miss Julienna?" Fragte er sanft in seiner tiefen Stimme. Sie drehte sich noch ein Stück von ihm weg. "Was für ein Göhr!" Dachte er.

"Na na so schaffst du das nieee!" Summte seine innere Stimme.

"Miss Julienna? Ich möchte mich aufrichtig bei ihnen entschuldigen. Ich habe gedacht Sie wären zu schwach um das zu verkraften und sie wollten sich vorher lieber ablenken,denn was jetzt kommt wird ihr Weltbild verändern."

Sie drehte sich zu ihm. Er bemerkte,dass sie Stift und Pergament mitgenommen hat. "ICH BIN UM EINIGES STÄRKER ,ALS SIE DENKEN!"

Krakelte sie auf das Blatt. "Oh glauben sie mir,das habe ich mitbekommen."

Um nicht wieder einen Streit anzufangen fuhr er fort. Ich erzähle ihnen nun die Geschichte aus der Sicht eines Sklaven. Katharinas Augen weiteten sich und sie verstand,dass es um einiges mehr ging,als sie dachte.

Sprechende StummheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt