Die maskierten Fremden

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Katharina öffnete die Gartentür, die augenblicklich ein lautes Quitschen von sich gab. Sie hielt die Luft an, denn vor dem spärlich erleuchteten Fenster waren drei Schatten zu sehen. Allesamt sahen sehr komisch aus. "Zwei Männer und eine Frau. Die Frau war etwas untersetzt und hatte krauses stark gelocktes Haar. Einer der Männer hatte einen langen Gehstock mit einem Schlangenkopf als Knauf. Der zweite Mann hat schulterlanges Haar und ist ziemlich groß" , besah sich Katharina. "Sie scheinen sich zu streiten. Der Mann mit dem Schlangengehstock trat sehr nahe an den Mann mit den schulterlangen Haaren heran. Katharina sah wie die Frau die Vorhänge, welche vor den Fenster hingen, aufschob und hinaus in den kleinen Vorgarten spähte. Von dieser Aktion völlig überrascht, musste sich Katharina hinter einen der wuchernden Büsche hocken, um auf gar keinen Fall gesehen zu werden. Augenblicklich spähte sie wieder zum Fenster und sah nun die Frau als Frau und nicht als Schatten hinter den Gardinen. Bei dem Anblick, der sich Katharina anbot, wollte sie am liebsten schreien. Die Frau hatte eine Maske, die sich wie angegossen um die harten wilden Gesichtszüge schmiegte. Sie war versilbert und hatte seltsame Ruhnen, außerdem nur ein paar Löcher. Ein Loch für jedes Auge, zwei an der Stelle,wo die Nase sitzt und fünf, wo sich der Mund befindet. Die Maske saß zwar perfekt auf ihrem Gesicht, doch trotz diesen Zügen, stellte sie eine widerliche Fratze da. Die Augen, welche man durch die dafür vorgesehenen Löcher erkennen konnten stierten in den kleinen Garten. Ruckartig stieß sich die Frau wieder zurück und zerrte die Vorhänge wieder vor das Fenster. Katharina musste das alles noch verarbeiten. Sie drehte sich vom Fenster weg und atmete tief ein und aus. Als ihre Atmung sich wieder ein wenig beruhigt hat, legte ihr Blick sich wieder zu dem Fenster. Die Männer standen immernoch nah aneinander und zischten sich wahrscheinlich gerade an. Plötzlich ging alles so schnell. Der Mann mit dem Gestock zerteilte den Stock in der Mitte? Nein er zog das obere Stück des Stockes ab und hielt einen kleineren Stock in der Hand. Der Mann mit dem langen Haaren zog aus seinem Ärmel ebenfalls einen Stab hervor. "Was wollen sie denn damit? Sich gegenseitig aufspießen oder Chinesisch essen?" tatsächlich sahen die Stäbe von Weitem so aus wie lange Stäbchen, die man beim Chinarestaurent zum Essen dazu bekommt. Wie sehr sie sich täuschte!

Katharina bekam nur mit wie der Langhaarige zu Boden sank, dann, Stille. Nichts rührte sich.

Die anderen beiden machten eine Bewegung, als würden sie,dem Mann der allen Anschein nach auf dem Boden liegen musste einen starken Tritt verpassen. Die beiden Menschen traten aus dem Haus und jetzt konnte Katharina sie endlich mal genau ansehen.

Der Mann hatte sich seine, bis auf den Rücken wallenden, glatten blonden Haare mit einem Satinband zurückgebunden. Auch er trug eine Maske, außerdem trug er noch einen langen, bis auf den Boden reichenden Umhang. "Moment einen Umhang? So etwas sieht man allerdings sehr selten. Nun eigentlich sieht man so etwas garnicht" ,gestand sich Katharina ein. Die Frau war nicht groß, doch sie machte einen recht stabilen Eindruck. Sie hatte ebenfalls einen langen Umhang an und trug zudem hohe Stiefel mit Hacken, ihre Haare waren wirr und sehr lang, sahen jedoch ungepflegt und verfilzt aus.

Auf einmal fingen sie ein Gespräch an. "Lucius wenn das der dunkle Lord herausfindet wird er dich bestrafen und ich habe keine Lust meine Schwester Narcissa zu trösten!" , hetzte die Frau auf einmal auf. "Bellatrix, er hat es nicht anders verdient, außerdem ist er den Fluch doch gewöhnt, wer stellt sich so gegen seinen eigenen Herren?" konterte der Mann der Lucius heißt. "Unser Herr und allein dieser hat das Recht ihn zu foltern, zu quälen oder gar zu töten! Lucius versteh doch, wenn du dich auf diesen kleinen Feigling einlässt, ziehst du den Zorn auf dich und vielleicht auch noch auf mich!" zischte Bellatrix mit Wahnsinn und ein wenig Angst in den Augen. "Spürst du das? Der dunkle Lord ruft uns!" stieß Lucius gepresst vor Schmerz aus. Ehe man realisieren konnte was genau geschehen war waren sie weg.

Sprechende StummheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt