Das Ende einer Liebe

Am I Wrong

Romans Sicht: Da glaubt Laura doch wirklich, dass ich mich nochmal mit ihr treffe, nach dem Kevin dieses Foto auf Instagram gepostet hatte? Die beiden waren definitiv zusammen und ich habe mich an der Nase rum führen lassen. Von wegen "Wir beide haben uns auseinander gelebt" oder "Ich habe andauernd mit dir geredet". Ich war wütend auf sie und enttäuscht. Und ich dachte wir beide das könnte nochmal was werden, wenn man nur etwas Zeit vergehen lässt. Aber nicht mit mir. Ich schrieb mit Daniel und Sandro und beide gaben mir Recht. Ich sollte Sie endlich vergessen und neuanfangen. Nic war anderer Meinung, er meinte ich sollte nochmal mit ihr reden, da er sich nicht vorstellen könnte, dass sich Laura so schnell neubinden würde. Was sollte er auch sonst sagen? Er war ihr bester Freund ! Aber nach dem ich ihn darauf hingewiesen habe, dass er mal auf Kevins Instagram Post achten sollte schrieb er mir nicht mehr zurück.

Sandro und Daniel hatten sich für das Wochenende angekündigt. Bei mir kehrte langsam der Alltag wieder ein und in den letzten Tagen -nachdem ich das letzte mal mit Laura geschrieben hatte- ordnete ich mein Leben und es kam immer mehr an, dass ich nun Single sei. Ich konnte mein Leben genießen und das würde ich tun. Jeden Morgen sah ich meine Nachbarin wie sie gleichzeitig mit mir die Wohnung verließ. Wir beide grüßten uns nett und sie sah wirklich sehr nett aus. Ihr Lächeln war wunderschön. Ich hatte mir vorgenommen sie beim nächsten Mal zum Wein einzuladen, so auf Nachbarschaft. Ich machte mich gerade fertig, als es an der Tür klingelte. "Komme sofort", schnell schnappte ich mir mein Tshirt und ging zur Tür.

Ich staunte nicht schlecht, es war Nicolas. "Hey Bro, was machst du denn hier?", ich schlug mit ihm ein und ließ ihn durch. "Was meinst du warum ich hier bin?", er schmiss seine Tasche in die Ecke. "Weiß ich nicht, aber das wirst du mir wohl gleich sagen, oder?", kam von mir und ich setze mich gemeinsam mit ihm auf die Couch. Nicolas sah mich mit einer runzelnden Stirn an. "Laura", kam kurz und knapp von ihm. Ich sah ihn mit großen Augen an. "Wie?", fragte ich ihn. "Ich muss das klären und außerdem hat sie morgen ihre Doktorvergabe. Da möchte ich eigentlich schon gerne dabei sein, aber ich weiß nicht ob ich das will. Ich bin sauer auf sie. Ich kann nicht verstehen warum sie sowas macht", er ging sich durch seine Haare. "Ich weiß es auch nicht. Aber Nic ich will mich da auch nicht einmischen", kam von mir. "Das verstehe ich schon, aber mit wem, wenn nicht du, soll ich darüber reden?", er sah mich eindringlich an. Ich zuckte mit den Schultern und machte uns einen Kaffee.

"Denkst du das sie wirklich was mit Kevin vor dir hatte?", fragte mich Nic leise. Ich zuckte mit den Schultern und widmete mich dem Kaffee. "Irgendwie passt das doch nicht zu ihr. Ich meine wir beide kennen sie", erklärte er mir mit leiser Stimme. Ich drehte mich um: "Genau wir beide kennen sie. Kennen wir sie wirklich?". Nic sah mir in die Augen. "Und wenn sie was mit ihm hatte, dann bitte. Sie soll glücklich werden. Ich bin durch mit ihr. Ich bin sowas von durch mit ihr. Ich dachte man kann das noch kitten, aber ich will das nicht mehr. Ich kann ihr nie wieder vertrauen und du?", fragte ich ihn. "Ich will von ihr wissen, ob es so war oder nicht. Von Angesicht zu Angesicht. Weißt du wie ich das meine? Laura konnte noch nie lügen und von daher...", ich unterbrach Nic, "...dann versuche dein Glück. Aber heul dich nicht bei mir aus, wenn du enttäuscht wirst, wie ich. Und sorry Nic, aber ich muss los. Ich habe eine Verabredung". Dann nahm ich mein Portemonaie, mein Autoschlüssel und Haustürschlüssel. Soll Nic doch sein Glück versuchen, dachte ich mir. Ich schnappte mir mein Handy und postete selbst ein Foto von mir auf Instagram.

"Sei dir immer der nächste und vertraue auf dich selbst. Dann kann man dich nicht verletzen. Nice day everyone...#newlive #rb1 #dortmund".

Die Kommentare überschlugen sich, so dass ich die Kommentarfunktion nur für die engsten Freunde einrichtete. Ich fuhr in die Dortmunder Innenstadt, weil ich mich dort mit meiner Nachbarin traf. Sie hieß Maya. Ich war sehr aufgeregt und viel zu früh dran, so dass ich mich schon mal nach draußen setze und auf sie wartete. Dann kam sie um die Ecke. Sie trug ihre braunen Haare offen und war elegant angezogen. Ich wusste das sie in einer Bank arbeitet.

Sie winkte mir zu und warf mir wieder ihr schönstes Lächeln zu. Wir beide gaben uns links und rechts ein Küsschen und unterhielten uns gemeinsam. Sie hatte gerade MIttagspause und ich erfuhr, das sie erst seit drei Monaten neben uns, nein mir wohnen würde. Sie sei aus München hier hoch gezogen, da sie hier die Möglichkeit bekommen habe eine Leitungsposition zu bekommen. Sie war interessant und auch sie fragte nach mir. Bis wir auf Laura kamen. "Ich habe mitbekommen, dass es bei euch immer was lauter zu ging in den letzten Wochen. Geht es dir gut mit der Trennung?", fragte Maya mich und nahm einen Schluck von ihrem Tee. "Es war hart, ja. Aber es geht mir gut. Und das Leben muss weitergehen", ich lächelte sie an. "Da hast du Recht. Aber es ist trotzdem hart eine Beziehung zu beenden oder das Ende auch zu akzeptieren", ergänzte sie. Ich nickte, aber wechselte schnell das Thema. Nach 1 1/2 Stunden verabschiedeten wir uns und ich erklärte ihr, dass sie ruhig klingeln kommen kann, wenn sie langeweile habe. Sie nahm es gerne an.

Zu Hause angekommen ging ich in mein Büro und nahm Lauras Abschlussgeschenk aus meiner Schublade. Ich nahm es in meine Hand und sah dann unser gemeinsames Foto auf meinem Schreibtisch. Wie glücklich wir beide dort waren. Ich nahm auch das Foto in die Hand und sah es mir lange an. Aber ich musste neuanfangen und das machte ich nun.