Kapitel 18

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Ich sah ein, dass es nichts brachte, mit Taddl zu reden. Also ging ich ihm nicht nach. Irgendwann würde er schon mit mir reden müssen. Oder mit Ardy. Ich schaute wieder in die Ferne. Von weitem sah ich den Dom. Köln in der Nacht war so schön, dass ich es bereute, es nicht früher gesehen zu haben. Hinter mir öffnete sich wieder die Tür. Erst dachte ich, dass es Taddl sei, aber als mir jemand seine Hände auf die Schultern legte, spürte ich Ardys Wärme. Er ging um die Bank und setzte sich zu mir. "Über was habt ihr geredet?", fragte er schließlich. Ich zuckte mit den Schultern. "Er lässt nicht mit sich reden." ich sah Ardy an. "Idiot", murmelte er. Er bemerkte meinen Blick und sagte: "Ja. Der Dom ist wirklich cool." und ich nickte. "Ardy? Kann ich dich was fragen?" "Ja. Alles.", sagte mein bester Freund. "Warum hat er mich gerettet? Und nicht du oder Felix?" Ardy sah mich an. "Weil ich nicht so schnell gedacht und gehandelt hab'. Du und Taddl, ihr steht euch näher, als ihr denkt!" ich schaute auf meine Schuhe. "Vielleicht war aber alles nur Zufall...", meinte ich, aber er schüttelte den Kopf. "Es gibt keine Zufälle." ich sah ihm in die Augen. "Unsere Welt besteht aus Zufällen. Wenn du 10mal eine Münze wirft und sie 9 mal Zahl zeigt, ist das dann Zufall?", fragte ich und er überlegte kurz. "Nein.", sagte er, aber ich wieder sprach ihm. "Auch wenn es nicht so scheint, ist es Zufall. Die Wahrscheinlichkeit liegt 50-50. Aber es ist nicht unmöglich, dass es anders passiert.", er schüttelte grinsend den Kopf. "Was machen wir eigentlich hier?", fragte er. "ich weiß es nicht.", gab ich lächelnd zu. Er gab mir seine Jacke. "Lass uns reingehen. Du bist ganz kalt und nass." ich folgte ihm uns Haus.

In meiner Wohnung duschte ich mich und zog gleich meinen Schlafanzug an und legte mich ins Bett, da ich morgen wieder arbeiten musste.

Am nächsten Tag stand ich pünktlich um 12 Uhr auf, machte mich fertig um verließ mit laufender Nase, die ich immer wieder hoch zog, meine Wohnung. Ich rückte meine Kappe zurecht und lief die Treppen hinunter. Kurz vor der Einganstür hörte ich Taddl Stimme: "Was machst du?" "Muss arbeiten!", kam es von mir zurück, ohne dass ich mich umdrehte. "Du bist gestern fast ertrunken und jetzt wahrscheinlich erkältet und schon willst du wieder arbeiten?" er starrte mir nach. "Die Zeiten sind hart!", und damit verließ ich das Haus und stieg auf mein Bord.

Im Café zog ich meine Schürze an und steckte mein Namensschild an mein gelbe Shirt. "Tag!", Lola kam hinter mir her. "Alles okay?" ich nickte. "Nur ein bissel erkältet.", erklärte ich. Ich stellte mich hinter die Theke. Zum Glück war Mittwochs nicht sehr viel los. Ich war etwas erschöpft. Lola lehnte sich an die Wand. "Sag mir, was wirklich los ist.", forderte sich. "Nichts. Alles okay.", log ich. Sie hob eine Augenbraue und sagte: "Komm schon! Bitteeee!" Sie stützte ihren Kopf auf ihre Hände und beugte sich zu mir. "Ich seh dir doch an, dass es dir nicht gerade super geht. Und das mit der Allergie kauf ich dir nicht nochmal ab." Verdammt. War ich etwa so leicht zu durchschauen? "Also?", sie machte große Augen und einen Schmollmund. "Läuft da jetzt was zwischen Ardy und dir?" ich schüttelte den Kopf. "Ardy ist mein bestet Freund. Nicht mehr und nichg weniger." sie merkte, dass ich nicht log. "Wer ist es dann?", ich antwortete nicht, sonder brachte einem Kunden seinen Kaffee. Als ich zurück hinter die Theke ging schnippste sie mit den Fingern. "Ist es dieser blonde, der mit Ardy im Auto saß." Verdammt. Nein. Scheiße! Ich antwortete nicht. "Es ist es also!", Lola klatschte in die Hände. "Ach ist das süß! Erzähl mir alles!" ich sah sie verwundert an. "Dein ernst?" sie grinste. "Du hast nicht nein gesagt, also ist er es stimmts oder hab ich recht?", ich nickte langsam. "Ich will nicht darüber reden." ich drehte mich um. Lola lachte laut. "Lu! Komm schon. Oh! er kommt. Jetzt!" ich sah zum Eingan und tatsächlich: Dort stand Taddl. Ich spürte, wie ich rot wurde. "Ähm...ich mach dann mal Pause.", stammelte ich, aber Lola versperrte mir den Weg. Sie verschränkte ihre Arme. "Er ist immernoch ein Kunde! Du schaffst das schon." damit schubste sie mich zurück. "Hallo. Ich nehme einen Kaffee.", sagte Taddl und ich nickte. Ich ging zur Kaffeemaschine. Alles kam mir so langsam vor. Er lehnte sich an die Theke. "Hier, bitte schön." ich stelle den Kaffee vor ihn und er zahlte. "Behalt den Rest.", er hatte mir etwa 5 € zu viel gegeben. Ich sah Lola an. "Dein Trinkgeld." sie zwinkerte mir zu. Taddl ließ sich auf einem freien Stuhl am anderen Ende des Raumes nieder. Ich sah zu ihm herüber, der in seinem Kaffee herumrührte.

Als meine Schicht zu Ende war, fuhr ich nach Hause. Vor meiner Tür lag ein Brief, den ich mit in meine Wohnung nahm. Ich setzte mich an meinen Esstisch, öffnete ihn vorsichtig und las die Zeilen:

Thousand girls

And only one for me

Love of my life

Love for ever

U r my life (You are my Life)

Love can touch us one time

And I miss you every minute, 'cause you

Have stolen my heard

T.T.

Ich legte den Brief sprachlos auf den Tisch. War er wirklich von Taddl? Ich konnte es nicht fassen. Ich beschloss mit Taddl zureden. Also stand ich auf und öffnete die Tür.

Taddl FanFiction - ein Moment verändert alles... (Teil1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt