Ich öffnete die Tür zu meiner Wohnung. Warum mussten sich alle nur einmischen? Vielleicht wäre es schon längst passiert, wenn nicht alle sich eingemischt hätten. Ich war wütend. Wütend auf meine Freunde machte ich Musik auf meinem Handy an. Ich hatte eine Sprachnachricht von Ardy. Ich hörte sie an: "Lang ist es her. Als es geschah, es brach mir mein Herz. Ich denke nicht gerne zurück. Mich machen die Schmerzen verrückt. Ich stand ganz alleine im Regen, niedergeschlagen und weinte nur Tränen. Letztendlich bleibt nur die Leere, innerhalb der versteinerten Seele." es war der Text eines Liedes, das ich kannte, aber es viel mir einfach nicht ein. Unter der Sprachnachricht stand noch: "Es tut mir leid. Felix & Ardy" hatten sie sich ernsthaft getroffen, nur um mir 'Entschuldigung' zu sagen? Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln. Ich ging zu Taddl & Ardys Wohnung, wo Ardy mit Felix auf dem Sofa saß. Ich umarmte beide. "Alles wieder gut?", fragte Felix und ich nickte. "Habt ihr Lust auf'n Eis? Ich lad euch ein.", Taddl kam in die Wohnung. Wir nickten und wenig später fuhren wir mit Simon zu einer Eisdiele. Es war eher eine Art Restaurant oder Café, aber dort war das Eis super. Ardy schielte immer wieder in eine Ecke des Raumes, in der eine Karaokemaschine stand. "Willst du mal singen?", fragte Simon lachend. Ardy schüttelte den Kopf "Aber vielleicht unser Neuling." ich machte große Augen. "Ich? Das wollt ihr nicht hören.", lachte ich. "Dann halt Taddl.", meinte Felix, aber auch er winkte ab. "Wenn Taddl singt, dann sing ich auch.", meinte ich. Alle sahen Taddl an, der seufzte. "Gibt's da irgendwas mit Dubstep? Dann muss ich nicht so viel singen." er stand auf und suchte sich auf dem Monitor ein lied heraus. Ardy ging zu ihm und zeigte auf etwas. Dann legte Taddl los. Er sang "YouTube-Partner" von Ardy und ihm. Als er fertig war, ging er zu mir. "Jetzt du!", forderte er. "Das zählt nicht! Du kennst das Lied schon!", rief ich um mir mehr Zeit zu verschaffen. Aber die anderen fielen mir in den Rücken. "Es hieß nur, er solle etwas singen!", meinte Simon und ich gab mich geschlagen. Ich ging langsam zum Monitor und suchte mir ein Lied heraus. Dort gab es alles, aber ich entschied mich für "Heart Attack" von Demi Lovato. So trällert ich so gut ich konnte die Zeilen. Ich war vielleicht kein Superstar, konnte aber schon ein paar Töne treffen. Als ich fertig war, bekam ich vom ganzen Café tosenden Applaus. Schüchtern setzte ich mich wieder an unseren Tisch. "Ich wusste gar nicht, dass du so gut singen kannst. Hast du mal unterrichtet genommen?", fragte Felix. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht." alle starrten mich an. "Wie, du weißt nicht?", meinte Ardy. "Ich weiß nicht viel über meine Kindheit.", gestand ich und Simon wurde neugierig: "Warum?" ich zögerte kurz, erzählte es ihnen aber dann doch: "Als ich 13 war, hatte ich mal einen schweren Autounfall. Alles, was davor geschah, weiß ich nicht mehr. Weder gute, noch schlechte Sachen." Sie starrten mich fassungslos an. "Wie ist sowas möglich?", fragte Taddl. Ich zuckte wieder mit den Schultern. "Weiß nicht. Alles andere ist noch da, nur alle Erinnerungen nicht. Aber das ist okay. Ich hab eh nicht viel verpasst." Ardy wiedersprach mir: "Aber an die Kindheit erinnert man sich gerne. Das ist und bleibt die schönste Zeit!" die anderen Stimmten ihm zu. "Themawechsel!", rief ich und aß mein Eis weiter.