Es klopfte wieder. Es war nicht Taddl, da Zhira einfach auf dem Sofa liegen blieb. Ich ging zur Tür und vor mir stand Felix. Er wollte Zhira auch sehen. Ich zeigte aufs Sofa und schloss hinter ihm die Tür. Er setzte sich zu Zhira und streichelte sie. "Zhira ist sehr intelligent.", sagte ich und setzte mich zu ihnen. "Wirklich?", ich nickte. "Sie weiß jetzt schon, wo ihre Packung Leckerlis steht.", sagte ich. Ich verschwieg lieber das mit ddm Handy. "Meine Mutter hat immer gesagt, Tiere können in die Herzen der Menschen sehen. Ich hab aber keine Ahnung, was das heißen soll." er lachte und ich mit ihm. Dass ich es gemerkt hatte, erzählte ich ihm lieber nicht. Ich schaute sie an. Zhira war bei ihm nicht so zutraulich, wie bei Taddl. "Und was machst du, wenn du arbeiten musst?", fragte er und ich erklärte ihm: "Ich kann sie ja schlecht alleine lassen. Heute hat Taddl auf sie aufgepasst." Felix sah mit misstrauisch an. "Taddl? Warum er?" als er seinen Namen aussprach schnurrte Zhira. "Weil sie ihn mag, hast du gemerkt, wie glücklich sie aussah?" er zog eine Augenbraue hoch. "Du hast anscheinend 'n sehr enge Bindung zu ihr." ich zuckte mit den Schultern und meinte: "Gewöhnungs Sache." er streichelte Zhira noch einmal über den Bauch und verschwand dann. Ich nahm sie in den Arm. "Was soll ich nur mit dir machen?", ich grinste. Was sollte ich mit ihr machen, wenn wir wieder Eis essen oder so? Sollte ich sie alleine zu Hause lassen? Oder vielleicht mitnehmen? Ich wollte es testen. Ich steckte mir zur Not ein paar Leckerlis ein und ging zur Tür hinaus. "Komm Zhira!", rief ich sie und sie folgte mir. Wir liefen durchs Treppenhaus und in den Supermarkt, wo ich mir eine Leine und Spielzeug für sie kaufte. Der Kassierer sah mich komisch an. "Eine Katze..." er schüttelte den Kopf. Ich zuckte mit den Schultern und meinte: "Viele haben seltsame Haustiere.", obwohl ich eine Katze nicht gerade ungewöhnlich fand. Nur mit einer Katze gassi zu gehen, das war was anderes. Zusammen gingen wir wieder ins Haus. Vor Taddls Haustür lief sie aufgeregt auf und ab. Ich ging weiter, aber sie miaute laut, also ging ich zur Tür und klopfte. Taddl machte auf. Sofort schmiegte sie sich an seine Beine. Er nahm sie auf den Arm und kraulte sie. "Was macht sie hier draußen?", fragte er. "Ich wollte testen, ob ich sie auch mit raus nehmen kann. Ich hab auch extra eine Leine gekauft." "Ich glaub du spinnst! Du willst ernsthaft mit ihr wie ein Hund gassi gehen?" er sah erst mich, dass Zhira an. Ich nahm Zhira von seinem Arm. "Sie ist immer noch mein Kätzchen!" ich drehte mich um und ging die Trepp hinauf. Zhira miaute laut. "Idiot.", murmelte ich und Zhira sah mich an. Wenn sie traurig schauen könnte hätte sie es bestimmt getan. Ich setzte sie auf dem Boden meiner Wohnung ab und sie setzte sich auf den Boden. "Man, du bist ganz schön anstrengend!", seufzte ich und ging in mein Zimmer. Ich legte das Spielzeug auf meinen Schrank und schlug mir mit der flachen Hand ins Gesicht. Ich hatte das wichtigste vergessen: Ein Körbchen. Zhira kam zu meiner Zimmertür und drückte sich leicht dagegen, sodass sie durch einen kleinen Spalt zu mir gehen konnte. Sie setzte sich auf den Boden und sah mich mit großen Augen an. Sie wollte, dass ich ihre folgte, was ich auch tat. Sie sprang auf den Wohnzimmmertisch und haute mit ihrer Pfote immer wieder auf die Fernsehzeitung. "Willst du einen Film schauen?", fragte ich und sie schnurrte. Ich wollte die Fernbedienung nehmen, aber sie drückte mit ihrer Nase meine Hand weg. Dann sprang sie vom Tisch und lief zu Tür. Ich verstand sofort. "Nein. Ich will keinen Film mit Taddl schauen!", ich verschränkte die Arme. Zhira kletterte aufs Regal neben der Tür und sprang von da aus auf die Türklinke. Die Tür offnete sich leicht. Lachend schüttelte ich den Kopf. "Das kann doch nicht war sein.", murmelte ich und Zhira sprang im Treppenhaus die Stufen hinunter. Vor Taddls Wohnung blieb sie sitzen und miaute laut. Als wäre es abgesprochen, öffnete Taddl die Tür und schaute mich verwundert an. Ich erzählte ihm, was oben passisert war und er grinste. "Ich glaube, du hast die schlauste Katze der Welt." ich musste lachen, weil er recht hatte. Dann ging er kurz ins Esszimmer und gab mir ein weißes Halsband, auf dem 'Zhira' stand. Ich starrte ihn an. "Ja, also eigentlich ist es den Katze...", sagte er. Ich zog Zhira das Halsband an und sagte: "Willst du mit uns einen Film schauen?", es fiel mir so leicht von den Lippen, dass ich dachte, ich hätte es zu Hause geübt. Er zuckte mit den Schultern und sagte: "Warum nicht?", wenig später saßen wir drei auf dem Sofa und sahen 'Fluch der Karibik', den ich zwar schon gefühlte 100mal gesehen hatte, aber es machte mir nichts aus.