Teil 2:
„Euer Misstrauen trifft mich hart, Andrasil, nach so vielen Jahre." Mit diesen Worten lehnte der Seefahrer sich zurück und schüttelte leicht mit dem Kopf.
„Kein Misstrauen, mein Freund." Versicherte der Zauberer, „Nur die Sicherung des Friedens und sprecht Ihr die Wahrheit, so habt Ihr nichts zu verlieren."
Anela war bewusst, dass dies Floskeln der Politik waren und trotzdem trieben sie sie zu Weißglut. Ganz unabhängig davon, dass sie sich als Siegerin dieser Angelegenheit wusste. Andrasil war bereit ihren Anklagen Glauben zu schenken und diesen auf die Spur zu gehen und wenn die Zauberer suchten, dann würden sie ihre Kinder finden und nach Hause bringen und Lord Warbrok hoffentlich seiner gerechte Strafe zuführen. Auch wenn die Seher, die Alric noch vor ihrer Abreise zum Splendor aufgesucht hatte, in diesem Fall nur undeutliche Auskünfte geben konnten, so wussten sie doch sicher, dass die fünf jungen Drachen in den Drachenlanden aufwachsen würden.
„Ich denke, damit ist für heute alles gesagt." Wieder erhob Andrasil sich, doch auch Smag stand auf. „Ich bitte Euch. Was ist mit den Anliegen der Zwerge." Doch der Zauberer war bereits dabei, den Tisch zu verlassen.
„Ich bin ein alter Mann, Mylord. Ich brauche Ruhe und morgen in aller Frische sehen wir uns alle wieder hier, um weitere Probleme in Ihren Reich zu besprechen."
Als Andrasil den Raum verlassen und die Sitzung somit beendet hatte, grummelte Smag. „Unglaublich.". Doch es stand außer Frage, dass diese Entscheidung von allen hier Anwesenden respektiert werden würde. Morgen würden die beiden Zwerge ihr Anliegen noch einmal in ganzer Breite und Theatralik vortragen.
Die Elfen Frau verneigte sich und verließ dann stumm den Raum, gefolgt von dem stämmigeren Zwerg Gran.
Kurz warf Lord Warbrok Anela einen letzten verächtlichen Blick zu, „Ihr werdet damit nicht durch kommen und das wisst Ihr."
„Mylord." Begann sie „Es ist mir einerlei, was Ihr meint, mir geht es nur um meine Kinder."
Auf das Folgende war Anela nicht vorbereitet gewesen. Mit wenigen Schritten stand der massige Seefahrer direkt vor ihrem Stuhl und blickte auf sie herab.„Nicht etwa um meinen Ruin? Meinen Untergang? Das Ende meiner Herrschaft?" Funkelte er sie an.
„Oh Warbrok." Sir Hectin von Aneth meldete sich zu Wort und kam bewusst langsam auf die beiden streitenden Parteien zu, „Nun lass deinen Frust nicht an der jungen Königin aus." Die Augen von Lord Warbrok funkelten vor Wut und Anela sah vor ihrem inneren Auge schon, wie dieser sein Schwert zücken würde und doch noch ein Blutbad anrichtet. Und leider war sie sich auch sicher, dass Sir Hectin von Aneth diese Schlacht nicht für sich entscheiden würde. Zwar pochte er auf seinen Rittertitel, doch bezweifelte Anela, dass er in irgendeiner Schlacht gekämpft hat, gar eine gewonnen hatte oder überhaupt schon eine große oder kleine heldenhafte Tat vollbracht hatte, die nicht für ihn Vorteile hervorbrachte. Allerdings eignete sich ein solcher Titel wohl um den Damen zu gefallen.
„Vergesst noch einmal meinen Titel und ich vergesse mich." Knurrte Lord Warbrock.
„Meine Herren." Am anderen Ende des Tisches erhob sich das achte Mitglied des Rates. Der Pferdeherr Rawan aus Howrad. Er war der Vertreter des Reitervolkes, das die großen und rauen Steppen des Reiches bewohnte. Sie waren Nomaden und nur in den aller seltensten Fällen sesshaft. Große Krieger und noch großartigere Reiter. Doch dieser Pferdeherr hatte seine besten Tage hinter sich und da er einst ein mächtiger Krieger gewesen war, erhielt er durch eine Wahl das Recht den Willen des Reitervolkes im Rat der Acht zu vertreten, denn dieses Volk hatte keinen König oder Anführer im Sinne der anderen Völker. „Wir haben anstrengende Stunden hinter uns, nicht? Eine solche Anreise ist jedes Mal aufwendig und wir sollten dringend davon absehen noch am Tag unserer Anreise eine Ratssitzung abzuhalten. Mir jedenfalls ergeht es so. Die alten Knochen. " Er nahm seinen Gehstock auf. „Also bitte ich Euch, mich und die Drachenkönigin nun zu entschuldigen."
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Reikja - Der Untergang
Fantasy"Durch die Verbundenheit der Völker in den vor ihnen liegenden Jahren würde der Baum gedeihen und ein breites Wurzelwerk in der Erde hervorbringen. Diese Wurzeln sollen für das Reich von nun an bis in alle Tage ein Bindeglied im Frieden sein und sei...