Kapitel 13

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Cayden POV

Liam versuchte sich zu wehren. Das war auch nicht verwunderlich. Aber es brachte ihm nichts mehr. Ich leckte mir das Blut vom Arm, mit welchem ich mich vor dem Messer, das jetzt auf dem Boden lag, geschützt hatte. Es war nicht so, dass es sonderlich wehtat, aber ich war wütend darüber, dass er sowas versucht hatte. Und wenn ich ihn nicht bestrafen würde, würde er es nur wieder versuchen. Ausserdem hatte er es ja verdient, er war selbst dran schuld. Seine ohnehin unverständlichen Proteste ignorierend hob ich ihn nun einfach hoch. Ihn an der Leine hinterherzuzerren würde wahrscheinlich nicht sonderlich gut gehen.

Er wand sich, aber ich hielt ihn gut fest und trug ihn nach oben. Dort stellte ich ihn ab und er blieb von selbst stehen. „Nicht weglaufen", meinte ich knapp, auch wenn er das ohnehin nicht konnte. Blind und mit gefesselten Füssen würde er nur auf die Fresse fliegen. Ich liess ihn stehen und lief zu meinem Nachttisch, aus welchem ich dann die Rolle Panzertape holte. Damit lief ich zu ihm zurück und klebte das jeweils um seine Hände. Er brauchte die im Moment nicht benutzen zu können. Da das sonst wahrscheinlich aber nur Schwierigkeiten machen würde, liess ich die Fingerspitzen seiner linken Hand frei. Die Finger einzeln bewegen konnte er auch so nicht mehr. Ich machte die Leine von seinem Halsband ab und stieg kurz auf mein Bett, um sie stattdessen zuerst einmal oben am Haken festzumachen. Ich liess sie los und ohne, dass ich es geplant hatte, klatschte sie Liam ins Gesicht. Dieser gab nur ein leises Murren von sich, zu mehr war er gerade nicht fähig. Ich stieg wieder vom Bett runter und trat hinter Liam. Er hielt ganz still, als ich wieder an seinen Handschellen rumwerkelte. Ich öffnete einen Ring davon und zog seine Hände dann so nach vorne, er war etwas widerspenstig, wehrte sich aber nicht direkt. Sobald seine Hände dann vorne wieder gefesselt war, zog ich sie hoch. Dort benutzte ich dann die Leine, um sie oben zu halten. Dass er versuchte, sie wieder runterzuziehen und das aber nicht ging, zeigte mir, dass es halten sollte.

Ich ging wieder kurz weg und er drehte nervös den Kopf. Um ihn ein wenig zu erschrecken, lief ich so lautlos wie möglich hinter, hatte aber den Gürtel von ihm in der Hand. Ich grinste leicht und beobachtete ihn kurz, er wurde immer unruhiger. Ich beschloss dann, dass er genug gewartet hatte und schwang den Gürtel. Ich hatte keine Lust, mich nachher um richtige Verletzungen zu kümmern, deshalb hatte ich extra darauf geschaut, dass ich ihn dort hielt, wo die Schnalle war. Trotzdem entlockte es ihm ein Stöhnen, als das Leder auf seine Haut traf. Er machte einen kleinen Schritt nach vorne, so viel Freiraum hatte ich ihm gelassen, und drehte den Kopf zu mir, obwohl er ohnehin nichts sehen konnte. Mein Grinsen wurde breiter und ich schlug erneut zu. Dieses Mal quittierte er es lediglich mit einem Keuchen. Also war das noch nicht stark genug. Ich sollte mir wohl mal auch noch eine richtige Peitsche zulegen, aber für den Moment tat es der schmale Gürtel auch. Ich holte damit wieder aus und liess ihn ungebremst auf Liams Rücken knallen. Er belohnte mich mit einem schmerzerfüllten Stöhnen. Reden konnte er ja nicht.

Ich wiederholte das immer wieder und er versuchte vergeblich, den Hieben zu entkommen. Er tänzelte herum und wand sich, zerrte an den Fesseln. Aber er kam nicht frei. Irgendwie machte es Spass. Es tat gut und war sehr amüsant. Allerdings wurde sein Widerstand allmählich schwächer, schade eigentlich. Er blieb stehen, hielt still und auch seine Schmerzenslaute wurden leiser. Es war wohl an der Zeit, aufzuhören. Ich machte einen Schritt nach vorne, damit ich ihm mit der Hand über seinen geschundenen Rücken streichen konnte. Leise protestierte er, hielt aber doch still. Irgendwie waren die vielen roten Striemen, die seine Haut zierten, noch ganz schön. "Mach sowas nie wieder, hast du mich verstanden?", flüsterte ich ihm ins Ohr und er nickte einfach nur leicht. Das reichte mir.

Ich liess ihn alleine und ging nach unten, um das Abendessen fertig zu machen. Liam würde davon nichts bekommen, er war selbst schuld. Als es dann fertig war, gab ich Leyla auch noch was und verdrückte die ganzen Spaghetti selbst. Anschliessend nahm ich noch ein Buch und las ein wenig, ich war nun wieder etwas ruhiger. So wahnsinnig überraschend war es ja nicht gewesen. Eigentlich hatte ich sowas irgendwie auch erwartet. Und doch verdiente er deswegen eine Bestrafung. Er musste lernen, dass er so etwas nicht tun durfte. Denn auch wenn es mir nicht gerade viel ausmachen würde, wenn ich sterben würde, so wollte ich nicht zwingend ausgerechnet von ihm getötet werden. Ausserdem war da noch Leyla.

Da ich morgen wieder arbeiten musste, ging ich relativ früh wieder nach oben und machte mich bettfertig. Bevor ich mich jedoch zu Leyla gesellte, stellte ich mich erneut neben Liam. "Na, hast du deine Lektion gelernt?", fragte ich und er nickte. "Soll ich dir den Knebel wegnehmen?", wieder nickte er. "Wirst du dich dann bedanken?", jetzt zögerte er einen Moment lang, nickte dann aber doch wieder. "Gut", meinte ich nur und löste das Band dann, um ihm das Ding wegzunehmen. "Danke...", sagte er leise. Ich wischte seinen Speichel an ihm selbst ab, was ihn das Gesicht verziehen liess, und legte den Knebel dann auf meinen Nachttisch, ehe ich das Licht löschte. Das schien Liam irgendwie zu bemerken, denn er fragte zögerlich: "Muss ich jetzt so bleiben?" "Ja", antwortete ich knapp und fügte dann aber noch hinzu: "Wenn du nicht von selbst die Klappe hältst, werde ich dafür sorgen, dass du es doch tust, verstanden?" Er nickte nur wieder kurz. Ich hatte ihm nicht die Möglichkeit zu sprechen gegeben, weil ich nett sein wollte, sondern nur, damit er mich wecken konnte, falls was war. Auch wenn ich bezweifelte, dass das nötig sein würde. Ohne dass einer von uns beiden noch etwas sagte, haute ich mich dann aufs Ohr.

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