Kapitel 17

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Cayden POV

Liam brauchte ganz schön lange. Ich hatte nichts mehr zu tun und wollte nicht noch länger warten, also lief ich zur Dusche hin und schob den Vorhang an einer Seite ein bisschen weg, um das Wasser abzustellen. „Was soll das?", kam er dann auch gleich empört von ihm, als er merkte, dass kein Wasser mehr kam. „Du hast genug geplanscht, also komm jetzt raus", meinte ich amüsiert. Meine Hand hatte ich inzwischen zurückgezogen und der Vorhang bewegte sich auf der anderen Seite. Liams Kopf kam zum Vorschein. „Ich brauch aber noch ein Tuch", meinte er und sah mich direkt an, sein Blick fiel auf meinen Arm, wo auch eins war. „Komm und hols dir, wenn du's so dringend willst." Er knurrte verärgert. Offenbar gefiel es ihm nicht, dass er sich mir, ganz ohne was ausser das Halsband anzuhaben, zeigen musste. Aber ich wollte ihn jetzt ein wenig ärgern, dass ich ihn so sah, war eigentlich nicht mein Hauptziel.

Er verengte die Augen zu Schlitzen, er hatte wohl erkannt, dass ich es ihm auch nicht geben würde, wenn er warten würde. Ich grinste leicht. Und da stieg er auch schon raus und kam mit energischen Schritten auf mich zu. Er schnappte sich das Handtuch, mit der linken Hand. Die rechte sah ich erst im letzten Moment kommen. Sofort schnellte meine Hand nach oben, aber zu spät. Ich spürte den Schmerz an der Wange. Ich schüttelte den Kopf und sah Liam an. "Selbst schuld", murrte er und machte aber einen Schritt nach hinten. "Was war das eben?", fragte ich bedrohlich ruhig und sah ihm direkt in die Augen. Er erwiderte den Blick. "Eine Ohrfeige", kam frech zur Antwort. Das wusste ich auch selbst, aber wenn er es so wollte, bitte. Ich machte einen Schritt nach vorne und er einen weiteren nach hinten, blieb dann aber dort stehen und schaute sich hastig um. "Willst du nicht noch was anderes sagen?", fragte ich ihn, nachdem ich seinen Kopf an den Haaren zurückgezogen hatte, sodass er zu mir hochschauen musste. "Kranker Idiot." "Der Idiot bist wohl eher du. Anstatt dich zu entschuldigen, beleidigst du mich auch noch. Du bist wohl noch immer gleich beschränkt", antwortete ich weiterhin gefährlich ruhig. Um ehrlich zu sein, war ich allerdings nicht einmal richtig wütend, sondern eher zufrieden. Er hatte mir schon wieder einen Grund gegeben, ihn zu bestrafen. 

Er knurrte jetzt leicht, schien im Gegensatz zu mir wütend zu sein. So aggressiv. Ich schmunzelte leicht. Dieses Mal sah ich seine Hand kommen und hielt sie mit meiner eigenen auf. Ich hielt sie fest und drehte ihn mit der anderen Hand, sodass nun sein Rücken zu mir zeigte. Innerhalb weniger Sekunden hatte ich ihm trotz seiner Bemühungen, es zu verhindern, die Handschellen angelegt. Gleich darauf legte ich ihm auch wieder die Augenbinde an. Er schwieg nun einfach. Er entschuldigte sich zwar nicht, war aber so klug, mich nicht noch weiter zu beleidigen. 

Da ich mal nicht so sein wollte, half ich ihm erstmal dabei, seine Unterhose anzuziehen. Ich war vieles, aber kein Perversling. Anschliessend machte ich die Leine wieder an seinem Halsband an und zog ihn daran zurück ins Zimmer. Er hatte offenbar eingesehen, dass er verloren hatte, denn er wehrte sich nicht mehr. Er konnte nicht sehen, was ich jetzt holte, drehte den Kopf aber ständig. Er schien nervös zu sein. Nur entschuldigte er sich immer noch nicht, sein Problem. Sobald ich alles hatte, trat ich hinter ihn. "Du hast mir also immer noch nichts zu sagen?", stellte ich ruhig fest. "Halt doch einfach d-", weiter kam er nicht, denn genau das, was er mir befehlen wollte, musste er jetzt gezwungenermassen selbst tun. Er knurrte und schüttelte den Kopf, ich schaffte es trotzdem, das Band hinter seinem Kopf zu schliessen. Der Knebel an und für sich verhinderte jedoch nur das Sprechen, Geräusche konnte er noch machen. Und auch das sollte er nicht. Deshalb drehte ich ihn nun wieder um. Ich begann damit, jetzt auch noch Panzertape über seinen Mund zu kleben. Ich wusste nicht, ob er gemerkt hatte, dass was definitiv nicht stimmte, oder ob es für ihn langsam einfach wirklich unangenehm wurde, aber jetzt machte er einen Schritt nach hinten und wollte weglaufen. Die Leine hinderte ihn daran. Ich zog ihn wieder ganz zu mir heran, hielt ihn mit einer Hand am Halsband fest und bedeckte mit noch mehr Klebeband seinen Mund. Seine Protestlaute wurden immer leiser. 

Als es dann reichte, zog ich ihn an der Leine hinter mir her. Bei den Treppen hatte er blind wieder etwas Mühe, aber es ging. Ich ging ins Wohnzimmer und öffnete dort die Schiebetür aus Glas. Leyla schlüpfte an mir vorbei und ich lächelte leicht. Mit Liam im Schlepptau folgte ich ihr nach draussen. Dieser schien nun verwirrt darüber zu sein, dass er jetzt plötzlich Gras an seinen Füssen spürte, aber ich erklärte es ihm nicht und zog ihn stattdessen wortlos weiter. Bei der Hecke angekommen sorgte ich dafür, dass er sich hinlegte. Wir waren da, wo die Hecke die mein Grundstück zur unbebauten Seite hin begrenzte und mein eigenes Haus die Sicht von der anderen Seite versperrte. Das zweite Paar Handschellen benutzte ich, um seine Füsse zu fesseln und das dritte, um das erste und das zweite Paar miteinander zu verbinden. Er zappelte und rollte sich herum, aber zu mehr war er im Moment nicht fähig. Ich sah mich noch kurz um und damit er mir nicht durch den ganzen Garten rollte, machte ich das andere Ende der Leine nun am Stamm einer der Thujen an. "Da dir die Dusche offenbar so viel Kraft gegeben hat, darfst du dich jetzt auf eine lange Dusche freuen", erklärte ich ihm und sah kurz hoch in den grauen Himmel. Danach sah ich wieder auf ihn runter und wandte mich ab, nachdem ich ihn noch gewarnt hatte: "Wenn ich dich morgen nicht so vorfinde, wie ich dich jetzt verlasse, hast du ein Problem." 

Meine Hündin nahm ich auch gleich wieder mit rein und mit ihr machte ich es mir oben in meinem Bett gemütlich. Ich las noch ein wenig in meinem Buch und legte es erst weg, als ich ein Prasseln vernahm. Ich grinste leicht. Das stetige Trommeln begleitete mich dann bis in den Schlaf. 

Ein neues Haustier?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt