Endlich klingelte die Schulglocke und wir wurden entlassen. Aber natürlich nicht ohne einen ordentlichen Berg an Hausaufgaben.
"Denken die eigentlich auch mal dran, dass wir auch noch ein Leben außerhalb der Schule haben?" beschwerte sich Louis. Ich lachte nur kurz verächtlich auf.
"Denkst du das wirklich, ja?" Ich guckte ihn schief an. Er grinste mich an. Jetzt musste ich selbst grinsen.
"Lass uns nach Hause..." sagte ich und wir gingen los. Louis wohnte nur ein paar Straßen weiter, von daher machte der Weg uns nichts aus.
Zu mir nach Hause ging ich, bzw. gingen wir eher selten. Meine Mutter war bereits als ich klein war, so um die 8 oder 9 Jahre alt, an Brustkrebs gestorben. Das war eine schwere Zeit für mich und meinen Vater. Er hat es nie ganz verkraftet und lebt auch noch jetzt ziemlich zurück gezogen.
Als meine Mutter starb, sind wir umgezogen. Von unserem großen, schönen, hellen und gemütlichen Haus in eine kleine 4-Zimmer Wohnung am Rande der Stadt. Wir hatten sie zwar genauso gemütlich eingerichtet und fühlten uns wohl, aber es war nicht dasselbe.
Jeden Tag vermisse ich ihr Lachen. Wie sie mir mein Haar aus dem Gesicht streifte und mir tief in die Augen schaute. Wie sie mit mir spielte. Mir bei Problemen half. Die Art und Weise, wie sie mir zeigte, dass sie mich über alles in der Welt lieben würde.
Außenstehende konnten das nicht verstehen. Louis aber konnte es. Er erlebte das alles hautnah mit. Meine Mutter war sowas, wie seine zweite Mutter gewesen, obwohl seine noch lebt.
Die letzten Tage waren besonders schlimm gewesen.
Meine Mutter sah beinahe schon aus, wie eine Leiche. Sie war blass und hatte tiefe Augenringe. Ihre Augen waren glasig.
Ich wollte nicht weinen. Ich wollte für sie stark bleiben. Ich wollte, dass sie mich so in Erinnerung behielt, wie ich immer war: Lachend und lebend.
Mittlerweile ging mein Vater wieder regelmäßig und vollzeit arbeiten. Das heißt, ich würde den ganzen Tag alleine zu Hause sein. Mir war es nicht geheuer, allein zu sein. Natürlich, manchmal brauche ich es, um einfach mal abzuschalten, aber am liebsten war ich bei meinem Bruder: Lou.
Leibliche Geschwister hatte ich nicht. Ich vermutete, dass es daran lag, dass meine Mutter nach meiner Geburt erkannte, dass sie krank war. Sie hat lange gegen den Krebs gekämpft, aber am Ende doch verloren.
Ich bin mir aber sicher, dass sie es da, wo sie jetzt ist, besser hat. Ohne Schmerzen. Sie ist mein Schutzengel! Sie gibt mir Kraft, weiter zu machen und nicht aufzugeben.
"Demi?" riss mich Louis aus meinen Gedanken. Er wedelte mit einer Hand vor meinem Gesicht herum.
"Mhh?" fragte ich und schaute ihn orientierungslos an.
"Ich hab gefragt, ob alles oke ist?!" Er blickte mich mit seinen blauen Augen besorgt an und ich nickte nur. Er warf mir einen dieser prüfenden Blicke zu, um sich nochmal zu vergewissern und ich nickte nun nochmal eifrig und versuchte etwas zu lächeln.
"Denk bitte nicht immer so oft darüber nach. Denk an die schönen Momente." sagte er.
"Oh, wirst du jetzt weise?" grinste ich ihn schelmisch an. Aber natürlich wusste er, was ich dachte und was in mir vorging.
Wir standen nun vor dem kleinen Reihenhaus. Es war für mich schon immer wie ein zweites zu Hause gewesen und seit .... dem Tod meiner Mutter, ganz besonders.
"Demi! Louis!" rief seine Mutter strahlend und umarmte uns ausgiebig.
"Ihr seht putzmunter aus! Wie war die Schule?" sagte sie mit einem Anflug von Hohn und Sarkasmus und lächelte uns dabei unschuldig an.
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Thats just the way we roll
Fanfiction*Eine etwas andere One Direction FF* Mein Leben. Wie sollte ich mein Leben beschreiben...? Chaotisch? Schmerzhaft? Liebevoll? Das alles sind nur Bruchstücke. Bruchstücke von mir. Als Menschen, die ich hasse, Teil meines Lebens werden, verändert sich...