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"Na ihr zwei!", kommt mein Dad uns entgegen, als wir gerade in den Garten laufen. "Hey, Dad. Das ist Harry. Harry, das ist mein Dad." "John, schön dich kennenzulernen, Harry. Geht doch schon Mal in den Garten. Deine Familie ist schon da, Harry." "Freut mich ebenfalls, John.", reicht Harry meinem Vater die Hand. Somit gehen wir weiter in den Garten und begrüßen Gemma, Anne und Robin. Der Grill ist schon an, Robin steht daneben und mein Vater kommt zu ihm. Die zwei verstehen sich gut und ich setze mich zu Anne und Gemma, während Harry zu den Männern an den Grill geht. "Harry hat dich wirklich gern.", lacht Anne. "Das stimmt. Er hat noch nie jemanden seinen Platz gezeigt, nicht einmal mir.", meint Gemma. "Ich mag Harry auch.", lächle ich und schaue zu meinem neuen besten Freund, der lachend neben meinem Vater steht, der ebenfalls lacht. Ich habe ihn lange nicht mehr so lachen sehen. Somit stehe ich auf, setze mich auf die Schaukelbank in dem Garten, die er gleich am ersten Tag für mich aufgehängt hat und schaue auf die lachenden Leute in unserem Garten. "Hey, es gibt Essen.", kommt Harry nach einiger Zeit zu mir und setzt sich neben mich auf die Schaukel. "Alles okay, Kleines?" Ich nicke. "Ja, ich denke schon.", lächle ich und lege meinen Kopf an seine Schulter. "Na komm, wir sollten zum Essen.", zieht er mich nach einiger Zeit hoch und wir laufen gemeinsam zu unseren Familien. Der Abend ist wunderschön und wirklich lustig. Als Harrys Familie gegangen ist, sitzen mein Vater und ich noch gemeinsam auf der Schaukel. "Danke, Dad. Der Abend war wunderschön." "Fand ich auch. Harry ist wirklich ein wundervoller Mensch, genau wie seine Familie." Er zieht mich an sich und küsst mich auf den Scheitel. "Wir haben Glück neben ihnen zu wohnen." Ich nicke und irgendwann bin ich eingeschlafen. Der Sonntag ist ruhig. Mein Vater und ich verbringen ihn auf dem Sofa und schauen Fußball und Filme. Dann bringt er mich ins Bett, doch ich weiß, dass er am nächsten Morgen nicht mehr da sein wird.

Ein halbes Jahr später sitzt Harry auf den Stufen vor meinem Haus und holt mich wie jeden Tag ab, damit wir zusammen zu unserem Lieblingsplatz laufen können und dort den Vormittag verbringen. "Kommst du wieder mit zur Bandprobe?", will er wissen. "Klar, wie immer.", lache ich und er legt einen Arm um mich. Mittags im Proberaum sitze ich auf dem Boden und mache Hausaufgaben, während die Jungs ihre Songs spielen. Zusammen gehen wir danach wieder nach Hause. "Kommst du noch mit zu uns, Katie?" "Gerne.", lächle ich meinen besten Freund an und wir gehen in seine Küche. Dort kochen wir gemeinsam für seine Familie und essen dann mit ihnen. Danach gehe ich wieder nach Hause und schlafe alleine ein.
Am nächsten Morgen werde ich früh von meinem Wecker geweckt und stehe schnell auf. Ohne meinen Dad zu wecken, verschwinde ich im Bad, ziehe mir mein beerenfarbenes Sommerkleid, eine Strumpfhose und meine Jeansjacke an und gehe dann durch den Garten rüber zu Harry. Doch treffe ich mich nicht mit ihm, sondern mit Gemma, Anne und Robin. "Schön, dass du es geschafft hast, Kate. Also wie hast du dir das alles vorgestellt?" Ich erkläre ihnen meinen Plan und wir beginnen das Erdgeschoss zu dekorieren. Als wir fertig sind, gehe ich zu Harry ins Zimmer, setze mich auf sein Bett und wecke ihn sanft. "Guten Morgen, Kleines.", murmelt er verschlafen. "Happy Birthday, Haz. Happy Birthday!" Er setzt sich auf und lächelt mich an. Dann gehe ich wieder zu seiner Familie und wir warten unten auf ihn. Als er umgezogen zu uns runter kommt, beginnen wir Happy Birthday zu singen. Mittlerweile ist mein Dad auch da und so frühstücken wir alle gemeinsam. Als wir damit fertig sind, gehen Harry und ich zu mir in den Garten und wir setzen uns in dicke Decken gewickelt auf die Schaukel. "Danke, für die Überraschung.", lacht Harry. "Das ist dein sechzehnter Geburtstag und unser erster gemeinsamer Geburtstag. Das musste etwas besonderes werden.", meine ich und kuschel mich an meinen besten Freund. "Mach das nicht, Katie.", haucht er in mein Haar. "Was?" "So zu tun, als würdest du bald wieder wegziehen. Das musst du nicht mehr. Wir haben noch genug Zeit zusammen, okay Kleines?" Ich nicke. "Okay, ich kenne es nur nicht anders." Er streicht über meine langen Haare und zieht mich enger an sich. "Also, Haz, das war nicht die einzige Überraschung. Kommst du mal mit?", richte ich mich nach einiger Zeit lachend auf. "Okay?!", lacht Harry und wir gehen wieder zu ihm. Als wir das Wohnzimmer betreten, stehen all seine Freunde darin und singen Happy Birthday für ihn. Er beginnt zu strahlen und greift nach meiner Hand. Als alle fertig gesungen haben, umarme ich Harry. "Happy Birthday!", küsse ich auf seine Wange. "Danke, Kate.", lacht er und begrüßt seine Freunde. Ich setze auf mich die Stufen nach oben und mache einfach ein paar Fotos von der Party. "Du bist wirklich eine gute Freundin, Kate. Weißt du das?", setzt sich Gemma nach einiger Zeit neben mich und ich zucke nur mit den Schultern. "Doch das bist du. Ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist. Und trotzdem tust du alles für Harry. Danke." Ich lächle und Gemma geht wieder nach unten. Als es schon spät ist, setzt sich Mara neben mich. "Warum bist du nicht da unten bei uns? Bei Harry?" "Ich weiß es nicht. Ich glaube ich passe einfach nicht dazu." "Hey, nur weil du jünger bist als wir, heißt das nicht, dass du nicht zu uns gehörst. Wir vermissen dich da unten. Kommst du mit?" Ich nicke und folge meiner Freundin. "Da bist du ja, Kleines!", legt Harry lachend seine Arme von hinten um mich. "Ja, ich brauchte mal Zeit für mich.", lächle ich und trinke einen Schluck Cola aus seinem Becher. "Hey, das hätte Bier sein können.", beschwert er sich. "Wäre das so schlimm?", drehe ich mich um und schaue ihn vorwurfsvoll an. "Solange du dich nicht besäufst.", lacht er. "Haz! Ich bin zwölf. Ich habe gesehen, dass das kein Bier ist." "Na dann. Genieß noch den Abend." "Mach ich.", lache ich und gehe mit Mara zur Tanzfläche. Als alle Gäste gegangen sind, stehe ich mit Harry in der Küche und helfe noch aufräumen. "Danke, für den schönen Tag, Katie. Wir sehen uns morgen.", umarmt er mich, bevor ich durch den Garten nach Hause laufe und ins Bett gehe. Doch schlafen kann ich nicht, da mein Vater die ganze Nacht nicht nach Hause kommt.
Todmüde trete ich morgens zu Harry auf die Treppe. "Hey, Kate. Wow, du siehst ja müde aus, alles okay, Süße?" "Ja klar. Hab nur schlecht geschlafen. Mach dir keine Sorgen." Er nickt, legt einen Arm um mich und wir gehen zur Schule. Danach machen wir bei ihm wieder unsere Hausaufgaben und essen Abends mit seiner Familie. "Kate, du weißt, dass du dich immer bei mir melden kannst, wenn etwas ist." Ich nicke und er umarmt mich, bevor ich nach Hause gehe. Doch wieder schlafe ich nicht, da mein Vater erst am nächsten Morgen nach Hause kommt und ich nicht mehr einschlafen kann. So geht es den ganzen Monat. Langsam macht Harry sich wirklich Sorgen um mich und lässt mich nicht mehr aus den Augen. "Ist dein Dad nicht da?", fragt er, als er mich gerade nach Hause bringt. "Noch nicht, er kommt aber bestimmt gleich.", erkläre ich ihm. "Okay, aber wenn er nicht kommt und du nicht schlafen kannst, ruf mich an. Egal um welche Uhrzeit. Ruf mich einfach an.", meint er und küsst mich auf den Scheitel. Ich nicke und schließe die Tür hinter mir. Dann gehe ich ins Bett, doch mein Vater kommt nicht. Es ist schon ziemlich spät und deshalb kuschel ich mich auf die Couch. Nach einiger Zeit hole ich das Telefon und rufe wirklich bei Harry an. "Hey, Kleines. Alles okay?" "Nein. Nichts ist okay. Kannst du rüber kommen?", beginne ich plötzlich zu schluchzen, als ich die Stimme meines besten Freundes höre. "Klar. Ich bin sofort da." Kurz darauf öffne ich ihm die Tür. "Oh Katie!", schließt er mich sofort in die Arme und wir setzen uns auf das Sofa, während ich in seine Schulter schluchze. "Okay, was ist los?", will er wissen, als ich mich etwas beruhigt habe. "Mein Dad ist nicht gekommen. Er wollte schon vor drei Stunden hier sein. Ich mache mir Sorgen. Und er geht nicht an sein Handy." "Hey, er kommt schon noch. Mach dir keine Sorgen. Er kommt doch immer. Komm, du musst ins Bett. Morgen ist Schule." Ich nicke und gemeinsam gehen wir in mein Zimmer. Harry deckt mich zu, streicht mir übers Haar und will wieder gehen. "Harry, kannst du vielleicht heute hier bleiben? Ich will nicht mehr alleine sein.", flüstere ich leise, er schließt wieder die Tür und setzt sich neben mich aufs Bett. "Natürlich. Komm rück mal ein Stück." Ich rutsche zur Seite, mein bester Freund zieht sich seine Hose aus und legt sich neben mich. Sofort kuschel ich mich an ihn und wir schlafen Arm in Arm ein.

Von Polaroidfotos und LiebesliedernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt