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"Dad, bist du da?", rufe ich ins Haus, als Harry und ich von meinem Wecker geweckt werden. Doch ich bekomme keine Antwort. Also gehe ich in die Küche und da liegt ein Zettel. Guten Morgen mein Liebling. Es tut mir leid, dass wir uns die letzten Wochen nicht gesehen haben. Und es tut mir leid, dass ich gestern nicht nach Hause gekommen bin. Ab nächster Woche ist es besser, dann ist der Fall durch. Ich habe dich lieb, viel Spaß in der Schule und warte heute Abend nicht auf mich. Ich hab dich Lieb, Dad! Ich lege den Zettel zurück auf den Tisch, da legt Harry seine Arme um mich. "Und?" "Der ist von Dad. Es ist alles gut." "Hab ich doch gesagt. Komm wir müssen los." Ich nicke und wir gehen in die Schule. Danach gehen wir wieder an den kleinen Fluss. Es ist noch ziemlich kalt, weshalb Harry eine Decke um mich legt und mich in seine Arme zieht. "Du weißt, wie lieb ich dich habe, oder?", fragt er nach einiger Zeit. "Was ist los, Haz?", schaue ich in seine grünen Augen. "Meine Mum hat... Naja, das wir eh nichts..." "Harry, was ist los?", drehe ich mich jetzt so um, dass ich ihn direkt anschaue. "Also Mum hat mich bei The X-Factor angemeldet." Erstaunt schaue ich ihn an. "Das ist doch cool. Harry, du hast eine unglaubliche Stimme. Das ist deine Chance!" "Aber ich muss dann weg. Kate, ich bin dann, je nach dem wie es läuft, bis zu einem ganzen halben Jahr nicht da." "Du gehst! Harry und wenn es länger dauert. Das ist deine Chance. Weißt du noch, als du mir am zweiten Tag gesagt hast, das es dein Traum ist? Als du das gesagt hast, haben deine Augen gestrahlt. Harry bitte gehe dahin und zeige allen deine wundervolle Stimme." "Also ist das wirklich okay für dich?" "Natürlich, du bist mein bester Freund. Ich möchte, dass du glücklich wirst." Er nickt und zieht mich wieder an sich. Abends bringt er mich nach Hause und bleibt bei mir bis ich eingeschlafen bin. Am nächsten Tag machen wir es genau so und als mein Dad, die Woche darauf wieder kommt, ist es komisch ohne ihn neben mir einzuschlafen.

Vier Monate später sitzen wir in Manchester in einem Restaurant und feiern, dass Harry bei The X-Factor weiter gekommen ist. "Ich bin so stolz auf dich, Haz.", flüstere ich ihm ins Ohr. "Danke. Aber du weiß, was das bedeutet. Ich bin jetzt erstmal nicht in Holmes Chapel." "Ich weiß. Aber ich bin alt genug. Ich komme auch mal ohne dich zurecht.", lache ich. Gespielt fragend schaut mein bester Freund mich an und ich schlage ihm lachend gegen die Schulter. "Ich werde dich vermissen, Kleines.", küsst er mich auf den Scheitel. "Ich dich auch. Aber wir können ja telefonieren. Außerdem kommst du ja nochmal mit.", umarme ich ihn und er schlingt ebenfalls seine Arme um mich.
So stehen wir auch da, als er dann nach London geht. "Ich hab dich lieb und wir telefonieren, okay. Haz, du musst mir das Versprechen." "Natürlich! Jeden Tag! Ich hab dich auch lieb, Kleines.". Ich atme ein letztes Mal seinen vertrauten Geruch ein und lasse ihn dann in Annes Wagen steigen. "Zeig ihnen, was du kannst!", lache ich noch und winke ihm. Als ich das Auto nicht mehr sehe, gehe ich in unser Haus und setze mich in den Garten auf die Schaukel. "Ihr seht euch doch wieder, mein Schatz.", bringt mein Vater mir Abends mein Essen und setzt sich zu mir. "Ich weiß. Trotzdem fehlt er mir jetzt schon." Mein Vater nickt nur und ich kuschel mich in seinen Arm.
"Es wird so komisch ohne ihn in die Schule zu gehen.", meine ich am nächsten Schultag. Mein Vater sitzt noch am Küchentisch und reicht mir meine Tasche. "Du hast ja auch noch deine anderen Freunde. Das wird schon. In ein paar Wochen ist es sowieso vorbei, dann findest du wieder neue Freunde." Ich nicke und verlasse das Haus. Draußen stecke ich mir Kopfhörer in die Ohren und laufe mit Musik zur Schule. Vor dem Gebäude wartet schon Mara. Lachend begrüßt sie mich und wir gehen in den Unterricht. So verbringen wir den ganzen Tag zusammen. Mittags setze ich mich an den kleinen Fluss, da klingelt mein Handy. "Kate! Ich muss dir unbedingt etwas erzählen!" "Okay, Harry. Atme erstmal tief durch!", lache ich in den Apparat. "Also, ich bin jetzt in einer Boyband." "Was?" "Ja, mit noch vier Jungs. Simon meinte, das wäre besser für uns." "Und was denkst du?" "Keine Ahnung. Aber ich glaube es wird ziemlich cool. Die Vier sind echt cool und haben tolle Stimmen. Und jetzt brauchen wir einen Namen." Ich muss lachen, so euphorisch ist mein bester Freund. "Da fällt euch schon was ein, ich kann ja auch mal überlegen und dir dann schreiben. Wie war dein Tag sonst so?" "Nicht weiter aufregend. Ich vermisse dich. Und deiner?" "Aw, ich dich doch auch. Auch nichts besonderes. Schule halt, obwohl es ohne dich noch wesentlich langweiliger ist." Er lacht, ich schließe kurz meine Augen und es fühlt sich fast so an, als würde er hier neben mir liegen. "Wo bist du eigentlich gerade, Katie?" "Das weißt du.", lache ich. "Am Fluss?" "Natürlich, wie immer." Wieder muss er lachen, da ruft eine Jungenstimme nach ihm. "Okay, ich muss los. Wir Jungs wollen noch Proben. Ich hab dich lieb, meine Kleine." "Ich hab dich auch lieb, Haz!", meine ich und lege auf. Danach bleibe ich noch ein wenig liegen und laufe dann nach Hause. Mein Vater ist schon da und steht mit Robin am Grill. "Also wir dachten, wir grillen mal wieder gemeinsam. Gemma ist heute auch da.", dreht sich mein Vater zu mir um und genau in dem Moment kommen Anne und Gemma aus der Küche. "Hey Kate!" Ich lächle die beiden an. "Ich geh nochmal schnell hoch. Bin aber gleich wieder da." Alle nicken und ich verschwinde in meinem Zimmer, um meine Schulsachen abzulegen und mich umzuziehen. Danach gehe ich in den Garten und wir machen uns noch einen schönen Abend. "Hast du schon von Harry gehört, er ist jetzt in einer Boyband?", will Gemma irgendwann wissen. "Klar, wir haben vorhin telefoniert." "Ihr macht das wirklich jeden Tag, oder?", lacht Robin und ich nicke nur. "Also ich finde das gut. So ist er nicht alleine und seinen Eltern will man ja auch nicht immer alles erzählen und Kate ist eben für Harry da. Und jetzt hat er auch noch die vier Jungs. Das ist doch alles super. Die fünf haben einen Traum, ich glaube, dass kann gut funktionieren.", lächelt Anne. Ich nicke. Nach dem Essen setze ich mich wieder auf die Schaukel und schaue den Erwachsenen dabei zu, wie sie sich noch weiter unterhalten. Da muss ich an Annes Worte von vorhin denken und kurz darauf fällt mir ein Bandname ein. Sofort schreibe ich Harry.
Hey ich habe einen Namen für euch.~K
Okay, hau raus~H
One Direction!~K
Hört sich cool an. Ich schlage den gleich morgen den Jungs vor. Schlaf gut, Kleines~H
Ja du auch~K
Somit stecke ich wieder mein Handy ein und schlafe irgendwann auf der Schaukel ein.

Von Polaroidfotos und LiebesliedernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt