Kapitel 4

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Ich winkte ihm noch zum Abschied zu, da wurde ich auch schon an meinen Schultern gepackt, herumgewirbelt und von Colin hochgehoben. « «Was soll das Serena?» fragte mich Erik als ich ins Auto gesessen, nein wartet, ins Auto geschmissen wurde. «Ich habe mich nur mit diesem Jungen unterhalten. Ich habe ihm ja nicht gleich meine Jungfräulichkeit geschenkt,» sagte ich und sah meine Brüder verständnislos an. «Du hast was?» Colin sah mich geschockt an. Er hatte mich wohl falsch verstanden. «Colin ich habe ihm meine Jungfräulichkeit NICHT geschenkt. Selbst wenn würde es euch nichts angehen.» Colin schien sich wieder zu beruhigen. «Und ob uns das etwas anginge,» mischte sich nun auch noch Finn ein. Ich stöhnte auf und lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe. «Haltet einfach eure Klappe,» murmelte ich. Marc lachte und wurde von meinen Brüdern mit bösen Blicken erdolcht. Während der Autofahrt sagte niemand mehr ein Wort. «Wir haben ja diese Woche nur zwei Tage Schule da wir Feiertage haben und ich werde morgen mit einer Freundin shoppen gehen,» sagte ich möglichst beiläufig als ich aus dem Wagen stieg. Ich hatte mich während den letzten Stunden mit Sophie, dem Mädchen mit den blonden Haaren, unterhalten und mich mit ihr verabredet. Sie schien kein Mädchen zu sein, dass auf den Mund gefallen war und das war für mich das Wichtigste. «Wer ist sie?» Wollten alle drei sofort wissen. Ich nannte ihnen ihr Name und ging in die Küche, um mir einen Apfel zu schnappen. Ihnen schien meine Antwort gereicht zu haben den sie folgten mir nicht. «Willst du nicht mehr essen?» Marc stand im Türrahmen und sah kritisch auf den Apfel in meiner Hand. «Nein. Ich bin satt.» Er nickte nur. Ich zog ihn in mein Zimmer und gemeinsam fingen wir an mein Zimmer umzudekorieren. Ich hatte noch weisse Farbe im Keller gefunden und nun strichen wir meine Wände weiss. Am Wochenende wollte ich in irgendein Möbelhaus, um mir neue Möbel zu kaufen. Völlig geschafft ging Marc nach 5 Stunden zu sich nach Hause und ich lag müde auf der Couch im Wohnzimmer und zappte durch die Programme. Finn sah mich ununterbrochen an. «Genug gestarrt?» fragte ich ihn und stand auf. Peinlich berührt sah Finn zu Boden. «Ich wollte mir nur dein Gesicht einprägen, bevor du wieder einfach so verschwindest,» antwortete er. Ich verschränkte meine Arme und sah ihn wütend an. «Was?» fauchte ich und Finn wurde etwas blasser. «Du denkst, dass ich abgehauen bin? Gut, ja es stimmt. Aber weisst du wieso ich von hier wegwollte?» Er schüttelte den Kopf. »Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Die ganze Zeit wurde ich von Menschen erniedrigt und meine Familie gab mir das Gefühl nichts wert zu sein.» Ich brach ab da ich merkte wie mir Tränen kamen. Geschockt sah mich Finn an, doch ich beachtete ihn nicht länger und ging auf mein Zimmer. Ich wischte mir meine Tränen ab, doch es kamen immer neue. In meinem Zimmer rief ich als erstes Alice an. « Hey. Wie geht es meiner besten Freundin?» Ihre fröhliche Stimme hatte ich vermisst und ich war nur einen Tag von ihr getrennt. «L.A. ist scheisse. Finn ist scheisse. Colin ist scheisse. Eric ist scheisse. Alle sind scheisse,» sagte ich und hatte aufgehört zu weinen. «Was haben sie gemacht?» fragte Alice und ihr wütender Unterton war kaum zu überhören. «Ich könnte heute noch zu dir fliegen dann wäre ich gegen morgen Abend da. Denkst du, dass du es so lange ohne mich aushälst?» Ich hörte wie sie im Hintergrund einen Reissverschluss aufzog und Kleider in ihre Tasche stopfte. «Alice ist schon gut. Ich bin kein Kind mehr. Ich lasse mich nicht von solchen Idioten unterkriegen.» Sie hörte auf Kleider in ihre Tasche zu stopfen, was ich daran erkannte, dass es ruhiger wurde. «Na gut, aber du weisst, dass ich sofort kommen würde?» Ich lächelte. Das war meine Alice. Ich fing an ihr alles zu erzählen. Als ich fertig war tröstete mich Alice und dann schlief ich ein.

Es war Mittag und ich sass bei meinen neuen Freunden. Heute Morgen hatte mich Alice wie gestern angerufen und mir gesagt was ich anziehen soll. So kam es, dass ich ein gestreiftes, bauchfreies Top anhatte, eine dunkle Jeans Short und meine schwarzen Ballerinas die ich mit einer Lederjacke kombiniert hatte. Meine Haare trage ich heute offen. Ich bin extra eine Stunde früher aufgestanden damit ich meinen Brüdern nicht begegnen konnte und damit ich noch genug Zeit hatte, um in die Schule zu kommen. Mit Marc würde ich nie mehr in meinem Leben fahren. Nun sass ich, wegen der Zeitverschiebung und dem frühen Aufstehen heute, müde auf meinem Stuhl. «Serena.» sagte Sophie und ich sah sie an. «Deine Brüder kommen auf dich zu und sie sehen nicht gerade sehr glücklich aus.» Ich liess meinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Es tat weh. Wenigstens konnte ich so einen Teil meiner Müdigkeit loswerden. Ich schob den Stuhl zurück und verabschiedete mich schnell von meinen Freunden. Gerade wollte ich mich auf den Weg nach draussen machen als mich jemand an der Taille festhielt. «Warte. Serena wir müssen reden.» sagte Colin, der mich festhielt. «Ich glaube nicht dass wir das müssen,» sagte ich und wollte mich von Colin befreien doch er war zu stark. «Lass mich los,» forderte ich und drückte ihn an seinem Gesicht von mir weg. Ich könnte mich eigentlich besser verteidigen doch etwas tief in mir drin, wollte ihm nicht weh tun. «Du hast es so gewollt,» noch bevor ich richtig realisierte was er gesagt hatte, befand ich mich kopfüberbaumelnd über seiner Schulter wieder. «Colin du Idiot! Lass, mich sofort runter! Wenn dir dein Wunsch Kinder zu zeugen am Herzen liegt wäre es das Beste,» schrie ich ihn an. Das uns die ganze Cafeteria zuhörte war mir egal. Ich schlug ihm auf den Rücken, doch es tat mir mehr weh als ihm, sodass ich aufgab und mich von ihm wegtragen liess. Nach einer Weile liess er mich plötzlich runter und ich musste mich an ihm festhalten damit ich nicht umflog. «Über was wollt ihr denn reden?» sagte ich entnervt und zog mir mein Top wieder etwas nach unten. «Wir wollen uns entschuldigen, für alles was wir dir jemals angetan haben. Uns war nicht bewusst, dass wir dir damit so schadeten. Wir haben uns durch die Gefühle unserer Eltern leiten lassen. Wieso sie dich nicht mochten ist uns nicht klar. Aber versuch uns zu verstehen. Wir waren noch nicht doch selbst noch Kinder und haben uns nach unseren Eltern gerichtet. Dafür wollten wir uns entschuldigen. Kannst du uns verzeihen? Bitte verzeih uns Serena. Sonst können wir nicht weiterleben. Im Wissen, dass du uns hasst.» Colin, Finn und Erik sahen mich alle bittend an. Sie hatten so schnell gesprochen dass ich Mühe hatte alles zu verstehen. «IchÄhAlso weissnicht was ichÄhsagen soll. » Erik lachte. «Wir haben sie sprachlos gemacht. Serena Smith weiss nicht was sie sagen soll.» Finn und Colin sahen ihn wütend an, was Erik dazu veranlasste aufhören zu lachen. «Verzeih uns bitte Serena oder sag uns wie du uns wieder lieb haben kannst,» sagte Finn und ich schluckte leicht. «Ich hasse euch nicht,» sagte ich und sah jedem von ihnen in die Augen. «Aber ihr habt mich 16 Jahre lang schlechtgemacht. Das verschwindet nicht einfach so. « Ihre Gesichter sahen kurz enttäuscht aus wurden aber sofort durch eisernen Willen abgelöst. «Du wirst uns schneller vergeben als dir lieb ist Serena» Sie nahmen mich in eine Gruppenumarmung und das erste Mal verspannte ich mich nicht, sondern genoss es von meinen grossen Brüdern im Arm gehalten zu werden.

Nerd to BadgirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt