Colin P.O.V.
Ich war alleine zu Hause. Eric und Finn waren bei einem Eishockeyspiel und Serena war in einer Lerngruppe. Ich schnaubte amüsiert. Sie kam zurück und sah aus wie das grösste Badgirl und trotzdem ist sie tief im Innern noch ein Nerd. Ich hatte seit einer Woche kein Wort mit Serena gewechselt. Nicht, dass sie es nicht versucht hätte. Es war gegen 10 Uhr, als jemand Sturm klingelt. Genervt stand ich von meinem Bett auf. «Was?» zischte ich genervt und öffnete die Tür. «Zur Hölle?» entfuhr es mir. Hunter sah mich entschuldigend an. Er stützte einen blutenden Marc und räusperte sich als ich nichts tat und sie bloss anstarrte. «Können wir reinkommen?» «Uhm, ich-. Nein, also ja.» Hunter taumelte leicht und ich ging zur Seite. «Blutet mir nicht den Boden voll. Ich habe erst gerade geputzt.» Hunter und Marc sahen mich verärgert an. Hunter setzte Marc auf einem Esstischstuhl ab und ging sich die Hände abwaschen. «Stirbst du, oder so?» fragte ich und Marc grunzte. «Hättest du wohl gerne, was?» Ich zuckte mit den Schultern. Er drückte seine Hände auf seinen Oberschenkel und ich sah ihm dabei zu. «Colin! Hilfst du mir gefälligst?» Hunter sah mich entnervt an. «Wenns sein muss.» Ich holte den Verbandskasten und lief wieder runter. Ich gab Hunter den Kasten und dieser verband sich zuerst eine Schnittwunde am Arm. Seufzend und gespielt gelangweilt lehnte ich mich an den Tisch. Dabei raste mein Herz und ich hasste es dafür. Marc, es war bloss Marc und er hatte es nicht verdient, dass ich mir Sorgen machte. Mein Blick wanderte von einem fluchenden Hunter zu Marc. Er sass immer noch und blutete auf den Boden. Ich seufzte schwer. «Was habt ihr gemacht?» Hunter war fertig mit seinem Arm und kniete sich zu Marc runter. «Später. Hilf mir Marc zu verbinden.» Hunter rutschte etwas zur Seite, um mir Platz am Boden zu machen. Zögernd kniete ich mich hin. Ich spürte Marcs brennenden Blick auf mir und schluckte schwer. «Zieh ihm die Hosen aus, dann flick ich sein Bein wieder zusammen.» Oh, bitte nicht. Ich war ihm schon viel zu nahe. Wieso raste mein Herz? Wir sind doch miteinander fertig. Ich hätte am liebsten aufgeheult. «Mach du das doch.» Hunter rollte die Augen. «Nein, mach du.» Wir starrten einander an. «Nein. Mach du das,» erwiderte ich abwehrend. «Zur Hölle! Du ziehst mir nicht das erste Mal die Hosen aus. Also mach es einfach!» fauchte Marc und ich zuckte zusammen als ich in seine feurigen Augen sah. Hunter kicherte neben mir. Arsch. Ich zog Marc die Hosen aus. So schnell, dass ich es gar nicht realisierte. «War das so schwierig?» fragte Hunter amüsiert und ich riss meinen Blick von Marc blutendem Bein los. «Halt die Fresse. Nur weil ich deine Beziehung mit Serena akzeptiere, heisst das nicht, dass ich dich mag.» Hunter gluckste immer noch als er Marcs Bein verband. Ich verschränkte die Arme und sah aus dem Augenwinkel zu. «Also gut. Du darfst dich nicht bewegen. Ich bin sicher, dass Colin dir sein Bett überlässt.» Er grinste mich an. «Schliesslich ist das sicher nicht das erste Mal, dass ihr gemeinsam dort schläft.» Ich gab ihm eine Kopfnuss und versuchte gegen die Röte in meinen Wangen anzukämpfen. Marc hustete, aber ich war mir sicher, dass es ein Lachen war. «Also gut, was habt ihr Hohlköpfe wieder angestellt?» Die Stimmung kippte augenblicklich. Hunter und Marc sahen sich an und schienen mit Blicken zu kommunizieren. Ich hob abwartend die Brauen. «Heute noch.» Seufzend verstaute Hunter die Sachen aus dem Kasten wieder. «Ich hab Marc seinen Arsch gerettet, weil er in unserem Gebiet war. Dabei haben mich meine Leute als Verräter gesehen und dank ihm stecke ich noch in der grösseren Scheisse als ihr.» «Du bist also ein Verräter in den Augen deiner Gang?» Hunter nickte seufzend. «Das Schlimmste ist, dass ich erleichtert bin. Das ist meine Familie und ich bin froh sie los zu haben.» Marc grunzte. «Die hast du nicht so einfach los. Auf dich ist sicher ein ganzer Trupp Jungs angesetzt, sich an dir zu rächen.» Hunter sah ihn angepisst an. «Alles dank dir.» Marc zuckte mit den Schultern und lächelte gelangweilt. «Gern geschehen.» sagte er leichthin und Hunter ballte die Hände zu Fäusten. «Ich hätte nicht zwischen dich und Arthur gehen sollen.» Geschockt sah ich Marc an. Dieser spie Hunter an. «Das wollten wir für uns behalten!» Hunter ahmte Marc vorherige Pose nach. Mit zuckenden Schultern und einem gelangweilten Gesichtsausdruck sagte er: «Gern geschehen.» Hunter griff sich seine Jacke und sagte: «Ich gehe nach Hause. Ich muss mit meinem Vater reden.» Seine Mundwinkel zuckten, als Marc versuchte aufzustehen. «Ich komme mit dir,» sagte er verzweifelt. Ich sah ihn immer noch mit offenem Mund an. Wie konnte er nur? «Hmm, lass mich überlegen.» Hunter legte nachdenklich den Kopf schief und sagte kühl: «Nein.» Dann war er weg. «Ich-. Ich gehe auch.» Marc drückte sich am Tisch hoch, aber bevor er ganz stand, zog ich ihm die Arme weg und er fiel wieder auf den Stuhl. «Wieso?» stiess ich heraus, darum bemüht nicht zu schreien. «Wieso was?» Sein Blick war starr auf den Boden gerichtet. «Wieso hast du Arthur verprügelt. Oder besser, wieso hat er dich verprügelt?» Er schnaubte. «Er sah schlimmer aus.» Ich sah ihn ungläubig an. «Uhu, klar.» Dann war es wieder still. «Er hat dir wehgetan, also habe ich mich gerächt.» Ich verdrehte die Augen. «Ich brauche dich nicht als mein Ehrenverteidiger oder so.» Marc schien genug davon zu haben, dass ich auf ihn runter sprach und er richtete sich am Tisch auf. «Das hast du im Krankenhaus klar gemacht. Du brauchst mich nicht zu erinnern.» Ich schluckte schwer als ich seinen verletzten Gesichtsausdruck sah. «Gut,» stiess ich hervor und wand mich zum Gehen. Im letzten Moment drehte ich mich aber wieder um. «Und wieso wolltest du, dass ich nichts von der Nacht erfahre?» Marc schien diese Frage nicht zu erwarten. Er stotterte irgendeinen Blödsinn, der keinen Sinn machte und ich verlor die Geduld. Enttäuscht wand ich mich ab und lief in mein Zimmer.
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Nerd to Badgirl
Teen FictionSerenas Leben ist alles andere als einfach. Nicht nur hat sie drei grosse Brüder die sie bis aufs Blut hassen, nein sie selbst ist auch der grösste Aussenseiter an ihrer Schule. Doch nach einem Jahr im Ausland ist sie nicht mehr das schüchterne Mädc...