Kapitel 24

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Es dauerte nicht lange bis meine Eltern, Eric und Finn im Krankenhaus standen. Meine Eltern fragten nicht wie es mir ging. Es war offensichtlich, dass sie mir die Schuld für alles gaben. Und ich konnte ihnen daraus keinen Vorwurf machen. Ich hätte einfach zuhause bleiben sollen. Colin war noch nicht aufgewacht. Eric und Finn hatten mir gesagt, dass es nicht meine Schuld ist. Aber dem einzigen dem ich das glauben würde, ist Colin. «Serena, weisst du wer das getan hat?» Ich schüttelte den Kopf auf Erics Frage. Ich weiss es nicht. Ich hatte keinen Namen. Ich wusste nur wie ich ihn vorgefunden hatte und das mein Auftauchen der Grund ist, wieso Colin jetzt hier liegt. Eric wollte gerade etwas erwidern, als die Tür aufging und Marc hineinstürmte. Sein Blick lag starr auf Colin. Uns schien er gar nicht zu sehen. «Was zum Teufel ist passiert?» Eric baute sich vor Collins Bett auf. «Nichts, was dich angehen würde. Also hau ab!» Marc ging bedrohlich auf Eric zu. «Colin und ich sind immer noch Freunde. Also halt die Klappe und sag mir was passiert ist.» Ich hob beide Augenbrauen als Marc sich immer mehr in Rage schrie. «Du solltest eher die Klappe halten!» schrie Eric wütend zurück. Alle Augen lagen auf den beiden und ich sah wie in einem Tennismatch von Eric zu Marc und wieder zurück. Beide schrien sich gegenseitig an und deuteten mit dem Zeigefinger aufeinander. Es hatte etwas witziges an sich. «Du kannst nicht einfach nein sagen! Colin und ich sind immer noch Freunde!» Brüllte Marc erneut und bevor Eric etwas erwidern konnte, sagte ein raue Stimme: «Wir sind keine Freunde mehr. Waren wir nie.» Geschockt drehte ich mich zu Colin um. «Du bist wach!» Erleichterung trieb mir Tränen in die Augen. Er ignorierte mich und sah Marc dafür mit einem Todesblick an. «Verpiss dich endlich! Ich will dich nicht sehen.» Marc schnappte nach Luft und trat trotz Colins Worten an sein Bett heran. «Colin Ich. Es tut mir leid, aber du kannst nicht einfach aufhören mein Freund zu sein.» Marcs Stimme hatte einen flehenden Unterton und ich hielt die Luft an als er Colins Hand in seine nahm. Colin starrte emotionslos auf ihre Hände bevor er wieder hochsah. «Du bedeutest mir nichts mehr.» Marc schluckte schwer gegen den Knoten in seinem Hals an, liess aber seine Hand nicht los. «Colin,» wisperte er. «Was ich getan habe, war ein Fehler. Aber wir Wir haben eine Verbindung. Wir gehören doch zusammen. Irgendwie.» Colin riss seine Hand aus Marcs Klammergriff und sah ihn abwertend an. «Ich kann jeden haben! Du warst gut am Anfang, aber jetzt bist du nichts mehr Besonderes. Ich meine-.» Colin schnappte nach Luft. «Toby, Max, Jackson. Verdammt, selbst Arthur ist besser als du. Bild dir nichts ein. Du hattest keine Bedeutung. Nie.» Spie er in sein Gesicht. Es war totenstill. Wir alle sahen Colin geschockt an. «Du Du hast mit Arthur Turner geschlafen?» «Ja!» fauchte Colin und fügte hinzu: «Und er war verdammt gut. Erst vor ein paar Stunden. Siehst du jetzt wie wenig du mir bedeutest?!» Marc lief ein paar Schritte zurück, als wäre er geschlagen worden. «Das ist unser Erzfeind Colin! Gegnerische Gang, erinnerst du dich? Der schlägt uns in jedem Streetfight. Idiot! Wieso hast du das getan?» Fragte Finn und schüttelte erschöpft seinen Kopf. «Gang? Streetfight? Was zum Teufel geht hier vor sich, wenn wir nicht da sind?» Meine Mutter sah uns fragend an. Eric vergrub stöhnend seinen Kopf in seinen Händen. Mein Blick glitt wieder zu Colin. Er starrte aus dem Fenster und vermied es, uns in die Augen zu sehen. Marc stand wie vom Blitz getroffen in der Mitte des Raumes und Tränen rannen seine Wangen hinab. «Marc,» sagte ich, während meine Eltern meine Brüder anschrien und diese zurückbrüllten. Marc drehte sich zu mir und starrte mich mit nassen Augen an. Bevor ich etwas sagen konnten, rannte er an mir vorbei und aus dem Zimmer. Colin sah mich abwartend an Seine Augen zeigten klar auf was er wartete. Auf welche Seite ich mich stehlen würde. Keine, aber Marc brauchte mich im Moment mehr als Colin. Ich drehte auf dem Absatz um und rannte Marc nach. Colins verletzter Blick vor meinem inneren Auge, während ich die Treppen hinunterraste.

Es regnete als ich aus dem Krankenhaus trat. «Marc!» schrie ich als ich ihn auf dem Parkplatz sah. Er stand bloss da und als ich näher kam, hörte ich Schluchzen über das Prasseln des Regens hinweg. «Geh weg!» Ich blieb hinter ihm stehen. Er weinte stärker und ich wischte mir den Regen aus dem Gesicht. «Er hasst mich! Er hasst mich und es ist alles meine Schuld.» Mein Brustkorb schmerzte und ich umarmte ihn von hinten. Meine Arme schlangen sich um ihn und ich blinzelte gegen den starken Regen an. Ich wusste nicht was ich sagen sollte, also sagte ich nichts und hielt ihn während er weinte.

Es war nach Mitternacht als wir zu Hause ankamen. Meine Eltern hatten von der Gangsache Wind bekommen, Colin hatte eine gebrochene Nase und Gehirnerschütterung, Eric und Finn waren ange-pisst und Marc hatte ein gebrochenes Herz. Ich schlief kaum, da ich die ganze Nacht mit Marc telefonierte. Naja, wir waren verbunden, aber wir sprachen nicht. Ich hörte ihm beim Atmen zu und er war froh sich nicht alleine zu fühlen. Glaube ich.

Am Morgen, sah ich überrascht meine Eltern an, die in der Küche standen und Frühstück machten. Misstrauisch fragte ich: «Warum seid ihr noch da?» Meine Mutter war mir einen bösen Blick zu und sagte: «Wieso sollten wir nicht? Ihr seid immer noch unsere Kinder.» Ich griff meine Tasche. «Seit wann?» Wieder ein böser Blick, aber sie schwiegen. Ich ging, ohne mich zu verabschieden. In der Schule war Marc nirgends zu sehen, dafür aber Eric und Finn. Beide sah man seit ihrer letzten Aussprache nur noch zusammen. Eric schien den älteren Bruder rauszuhängen und Finn gefiel die ungeteilte Aufmerksamkeit von ihm. Ich schüttelte den Kopf als beide zuerst zu Erics Spind gingen und dann zu Finns ein paar Meter weiter runter. Eric schien das Ganze sehr ernst zu nehmen. Es war süss. «Hey, babe.» Ein Arm schlang sich um meine Schultern und ich wurde an eine steinerne Brust gezogen. «Geht es dir gut? Ich habe von dem Colin/Marc Fiasco gehört.» Hunter sah mich besorgt an und ich seufzte. «Mir gehts gut.» Ich sah dem Schülerstrom für eine Weile zu und Hunter tat dasselbe. «Arthur ist in deiner Gang, oder?» Ich spürte sein Nicken. «Willst du, dass ich etwas wegen ihm unter-nehme?» Ich schnaubte. «Wir sind nicht in der Mafia. Und nein, musst du nicht.» Er küsste meinen Haarschopf und murmelte: «Okey.» Von weitem sah ich Sophie und verabschiedete mich hastig mit einem Kuss.

Abends war bereits Essen auf dem Tisch als ich nach Hause kam und meine Eltern waren immer noch hier. Sie hatten gekocht und es war ein komisches Gefühl Colin nicht in der Küche zu sehen. Ich setzte mich zu Eric und Finn. «Wieso sind sie noch da?» Finn trank sein ganzes Glass aus, bevor er antwortete. «Es sollen Gerüchte über ihre Elternskills in ihrem Büro rumgehen. Jetzt wollen sie mehr von zu Hause arbeiten, um zu beweisen, dass das nicht stimmt.» Ich schnaubte und war froh, dass ich keine Zeit gehabt hatte, mir dumme Hoffnungen aufzubauen, die zerstört worden wären. So wie im-mer. «Wo ist Colin?» fragte ich nervös, als ich fertig mit Essen war. «Zimmer, aber er ist nicht bereit mit dir zu reden.» «Warum?» «Du bist Marc nachgerannt.» Verteidigend deutete ich auf sie. «Er hatte euch. Marc hat niemanden. Ich musste ihm folgen.» Sie zuckten mit den Schultern. Augenrollend lief zu Colins Zimmer. Seine Tür war offen, aber als er mich sah, stand er schnell auf und schmiss die Tür in mein Gesicht. Okey, das tat weh.

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