Die folgende Woche ähnelte einem Spießrutenlauf. Entweder lief mir völlig zufällig Apollon über den Weg oder Charlotte. Letztens erst traf ich sogar beide. Ich war gerade auf dem Weg zu Kath und Maya, da die zwei noch üben wollten. Schließlich fand in ein paar Tagen, das Flaggen erobern statt. Wie ich so Richtung Übungsplatz schlenderte, stand urplötzlich Charlotte vor mir. Ihre Augen funkelten mir ziemlich bösartig entgegen. „Stehen geblieben du Freak." Zwar war ihre Wortwahl nicht gerade die Schönste, aber ihre stimme flötete, als würde sie gerade ihre beste Freundin begrüßen. Kaum war sie mir nah genug, änderte sich ihre Tonlage schon. „Ich sag dir jetzt mal was, du lässt gefälligst deine dreckigen Finger von Apollon. So eine Show wie bei der Tanzparty erlaubst du dir nicht noch mal! Hast du mich verstanden?" Sollte das jetzt ihr ernst sein? Sie wollte mir drohen? In diesem Moment konnte ich einfach nur lachen. „Jetzt pass mal auf, ich will >>deinen<< Apollon gar nicht. Den kannst du getrost behalten. Und wegen der Party kapier endlich, dass du hier nicht die Queen bist. Es wird immer jemanden geben der besser ist wie du. Entweder du speicherst das endlich in deinem Hirn ab oder du wirst noch kläglich untergehen. Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich mich von dir einschüchtern lasse. Ich bin keine deiner Groupies, die bei jedem Wort von dir sofort springt." Die Zornesröte schoss ihr ins Gesicht, doch bevor sie etwas erwidern konnte, wurden wir unterbrochen. „Gibt's hier irgendwelche Probleme Ladys?" Apollon stellte sich zu uns und sah uns fragend an. „Es gibt kein Problem werter Apollon. Ich habe Charlotte lediglich erklärt, was der Unterschied zwischen einer Drohung und einem Versprechen ist." Mit diesen Worten machte ich auf dem Absatz kehrt und wollte davon rauschen. „Warte mal Serena." Ich blieb stehen und sah dem Sonnenschieber entgegen. Kaum war er bei mir angekommen, stand auch schon Charlotte daneben, wie ein Anstandswauwau. „Ich muss dich unbedingt was fragen." Ein Gott möchte mich was fragen. Ahja alles klar. Darauf konnte ich eigentlich getrost verzichten. Wie durch ein Wunder kam mir Charlotte unbewusst zu Hilfe. „Apollon das kann doch noch warten. Du wolltest mir noch deine unglaublichen Gedichte vortragen." Wie ein kleines Kind schob sie ihre Unterlippe vor und schmollte. „Genau werter Apollon sie zeigen Charlotte ihre >>unglaublichen Gedichte<< und ich geh zum Training." Ich wusste genau, dass er noch was sagen wollte, aber da war ich dann schon weg.
Dieser kleine Zwischenfall lehrte mich, niemals mehr alleine durch das Camp zu streifen. Bei so viel Dummheit wurde mir nämlich schlecht. Eine extrovertierte Aufmerksamkeitssüchtige und ein Solariumwicht, der sich für das siebte Weltwunder hielt. Beide zusammen waren einfach nicht ertragbar für meine Nerven. Schließlich kam der Tag, an dem die Flagge erobert werden sollte. Maya und Kath waren mehr als aufgeregt, ich hingegen saß lässig auf einem Stein und wartete auf Chiron, der das Startsignal gab. „Kommt mal beide her." Wie geheißen gesellten sie sich zu mir. „Passt auf, ganz einfache Strategie. Wenn das Signal gegeben wird dann konzentriert euch nicht auf die Meute die euch entgegen kommt. Es ist Zeitverschwendung. Rennt so schnell es geht, weg von dem Getümmel, rein in den Wald." Die Angesprochenen sahen mich verwundert an. „Ja aber da lauern bestimmt schon die Söhne des Ares." Maya zuckte bei dem Gedanken sichtlich zusammen. „Kann sein muss aber nicht. Ihr wollt doch gewinnen oder?" Ein Nicken von beiden. „Gut dann hört auf mich. Ich möchte euch nicht bevormunden, aber wenn ihr auf dem Schlachtfeld bleibt und euch mit den Roten abmüht, verliert ihr kostbare Zeit. Außerdem," die nächsten Worte flüsterte ich nur „kann ich mich im Wald zurechtfinden. Ihr wisst doch die Lilie, die ich blühen hab lassen. Sollten irgendwo hinter irgendeinem Gebüsch oder Baum rote Soldaten lauern dann werde ich das spüren." Kath war die Erste die wieder, was sagte. „Dann kannst du doch nur eine Tochter der Demeter oder der Gaia sein." „Nein bin ich nicht. Aber passt auf wenn wir das hier gewinnen erzähle ich euch einen Teil meiner Herkunft und Maya ich weiß genau, wie sehr du auf gute Storys stehst." Ein breites Grinsen zierte das Gesicht der Apollon-Tochter. Voller Euphorie rief sie aus, „Stampfen wir die Roten in den Boden.". Endlich betrat Chiron, Dionysos und - oh Wunder oh Wunder - Apollon die große Wiese. Wenn ich mich genau erinnerte sagte er doch, er würde nur ein paar Tage bleiben. Irgendwie war er schon über eine Woche hier. Wahrscheinlich hatte er noch nicht alle Mädels durch. Spätestens bei mir würde er sich die Zähne ausbeißen. Chiron stellte sich an die Spitze der Erhöhung, auf der alle drei standen. „Heroen und Heroinen heute ist es wieder an der Zeit eure Fähigkeiten und Fortschritte zu testen. Gleiche Regeln wie immer. Alle Waffen sind erlaubt, umgebracht wird niemand. Verstanden?" Unisono riefen alle, „JA". „Begebt euch auf eure Plätze." Alle stellten sich auf auch Kath, Maya und ich. Wir nickten uns noch einmal zu und dann kam das Signal. „KÄMPFT!" Schreiend und brüllend liefen die Blauen auf die Roten zu und umgekehrt. Ich bewegte mich keinen Millimeter somit meine Freundinnen auch nicht. Rechts war der große See, eigentlich bräuchte ich nur einen riesigen Wasserschwall auf die rote Armee loslassen, jedoch verkniff ich es mir. Es gab zwei Möglichkeiten in den Wald zu kommen. Entweder durch die Roten durch oder links von uns hinein. Chiron und die anderen zwei Götter würden sehen was wir taten, sie waren genau hinter uns auf der Erhöhung. Somit wählte ich den einfachsten Weg. „Leute links in den Wald sofort." Keiner der Soldaten bemerkte uns, die waren zu sehr damit beschäftig, die Schwerter durch die Luft zu schleudern.
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Drabbel von Percy Jackson
MizahGier mal ein paar drabbels sie sind aber malwieder nicht von mir! Zu meiner Verteidigung ich bin einfach zu spät geboren die anderen hatten die tollen geschichten schon voher