Der Plan

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|• JORDAN•|

Ich sitze mit Sam im Auto und kann nicht glauben, was ich gerade gesehen habe. „Sam, bitte erklär mir, was das zu bedeuten hat“
Er seufzt. „Mick hat herausgefunden, dass Caleb für Riley kämpft. Riley sperrt Caleb im Haus ein, er darf es nur zusammen mit ihm verlasssen. Das alles sieht ziemlich so aus, als wäre Caleb nicht freiwillig hier“
Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Aber was hat das alles zu bedeuten? Es ist mittlerweile schon 8 Uhr morgens, Sam fährt wieder zurück, ich will eigentlich weiter mit ihm diskutieren, doch ich schlafe einfach ein, erschöpft wie ich bin.

Ich wache in meinem Bett wieder auf, erkenne Sam neben mir. Er ist auch schon wach und ist gerade am Handy.

„Sam, ich hatte einen komplett verrückten Traum“
Sam legt sein Handy weg, der Blick, den er mir zuwirft, soll wohl heißen, dass die Hoffnung, dass das alles nur ein Traum war, vergebens ist.
„Ich verstehe das alles nicht. Wieso ist Caleb bei Riley? Wieso tut Riley ihm das an? Und hast du gesehen, was Caleb mit diesen Typen gemacht hat? Lebt der überhaupt noch?“ Ich rede verzweifelt durcheinander, bis Sam mich unterbricht. „Stopp, Jordan. Ich habe dir das nicht gezeigt, damit du hier einen Nervenzusammenbruch bekommst. Wir brauchen einen Plan und ich habe auch schon eine Idee“
Ich sehe ihn fragend an, will endlich mehr wissen. „Dein Dad heiratet ja in einer Woche Clarissa und Caleb hat zugesagt mit Riley zu kommen. Wir müssen einfach Caleb mal ohne Riley erwischen und dann können wir ihn ausqutschen“
Oh Gott! Die Hochzeit meines Vaters! Das habe ich ja ganz vergessen. Naja, verdrängt trifft es wohl eher.
Ich kann nicht fassen, dass ich Caleb in einer Woche wieder sehen werde bei der Hochzeit unserer Eltern.
Mein Herz schlägt gerade übertrieben schnell, meine Atmung geht schwer.

„Jordan, beruhig dich doch“ Sam nimmt mich in den Arm, ich lasse es zu, es hilft tatsächlich mich zu beruhigen. Etwas später bin ich wieder vollkommen ruhig.
„Was soll ich denn machen, wenn er direkt vor mir steht? Und nebendran Riley?“, frage ich tonlos.
„Dann bin ich bei dir, Joe. Ich bin für dich da und zusammen schaffen wir das. Und jetzt lass uns überlegen, wie wir Caleb von Riley weg bekommen“


|•CALEB•|

Riley und ich sitzen in seinem Auto und sehen zu der Feierlokation.
Meine Mum hat heute Jordans Dad geheiratet, aber ich habe mir die Kirche gespart, sowie das Standesamt auch. Wir sind nur zur Feier hier und das auch nur, weil Riley unbedingt wollte.
„Können wir dann endlich aussteigen, oder willst du dir zuerst noch in die Hosen scheißen?“, fragt Riley mich dann genervt, ich verdrehe die Augen. „Ich glaube, ich bleibe noch ein bisschen hier und scheiße mich ein“
Hingegen meiner Aussage steige ich aus dem Auto, sowie auch Riley.
Ich muss zugeben, dass er in seinem Anzug mehr als gut aussieht, aber vielleicht konzentriere ich mich auch nur darauf, weil ich einfach Angst habe Jordan wieder zu begegnen.

Ich muss mich auf der Hochzeit meiner Mum blicken lassen, aber nach einer Stunde werde ich Riley wegzerren.
Wir gehen zusammen einen langen Weg entlang. Georg hat ein Waldstück gemietet, es ist eine sehr schöne Atmosphäre, das kann man schon von weitem sehen.
Als wir den Leuten näher kommen, spüre ich Rileys Hand in meiner. Er bildet sich noch immer ein, wir könnten wieder ein Paar werden und ich mache halt mit, weil ich einfach keine Kraft mehr habe, mich zu wiedersetzen.

Viele Verwandte von mir sind hier, die man halt so an Festen trifft.
Ich will sie ignorieren und nur zu meiner Mum, aber sie quatschen mich an. Riley unterhält sich mit ihnen, wimmelt sie dann ab.

So geht das eine ganze Zeit, bis ich Denise, Sam, Angi und Mick in einer Gruppe nicht weit weg sehe. „Scheiße“, knurre ich.
Riley hat sich gerade mit einer entfernten Cousine unterhalten, und sieht mich jetzt fragend an.
Dann folgt er meinem Blick und stöhnt genervt. „Diese Kinder machen mich durch ihr bloßes Aussehen aggressiv“, faucht er, stellt sich dann vor mich, damit ich sie nicht mehr ansehe.
Ich vermisse meine Freunde unglaublich, aber ich weiß, dass der Abstand zu ihnen gut ist, um sie nicht in meine Probleme mitreinzuziehen.

„Wir gehen jetzt deine Mum suchen und verschwinden dann wieder“, meint Riley, nimmt meine Hand und zieht mich durch die Leute. Nach kurzer Suche finden wir meine Mum mit ihren Freundinnen zusammen am Tisch sitzen. Sie ist wunderschön in ihrem weißen Kleid und mit dem Lächeln.
„Entschuldigt die Störung, meine wunderschönen Damen“ Sofort liegt die ganze Aufmerksamkeit der Ladies am Tisch auf Riley.
Meine Mutter sieht ihn an, dann mich, scheint die Situation nicht ganz zu begreifen.

Dann springt sie vom Stuhl auf, kommt auf mich zu und umarmt mich. „Ich bin so sauer auf dich, für das, was du mit Jordan gemacht hast, aber ich bin auch froh dich zu sehen. Mein kleiner Junge“ Sie erdrückt mich fast. So viel Kraft hätte ich meine Mini-Mum gar nicht zugetraut.
Ich umarme sie, Riley lässt meine Hand endlich los, damit ich Mum hochheben kann. Sie quietscht glücklich. Ich spreche ihr meine Glückwünsche aus, sowie auch Riley, der von Mum herzlich begrüßt wird.
Dann zwingt sie uns, uns zu ihr an den Tisch zu setzen und uns mit ihren Freundinnen zu unterhalten.
Nett wie wir sind tun wir das natürlich.
Mein Blick gleitet dabei aber durch den Raum und bleibt an einer bestimmten Person hängen.
Einer Person in einem rosa Hasen-Kostüm.

(Keine) Liebe auf den ersten Blick  (BxB)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt