You & I [H.S.]

57. Kapitel

- Harrys POV -

„Beeil dich!", rief ich Finn zu, als er durch den Ausgang kam.

„Jaja", antwortete dieser nur knapp und kam auf mich zugelaufen.

Schnell ging er zu seinem Auto und ich folgte ihm.

„Glaubst du wir könnten es noch schaffen?", fragte ich ihn als wir beide eingestiegen waren.

„Mit Glück schon."

„Ich hoffe es so sehr! Ich bin enttäuscht und auch etwas wütend, doch ich möchte Sam auf keinen Fall wegen einem 'Missverständnis' verlieren. Immerhin brauche ich sie."

„Beruhig dich, Harry! Mehr als mich zu beeilen kann ich nicht", erwiderte Finn mit ruhiger Stimmlage, als er losfuhr.

Die Zeit zum Flughafen verging viel zu langsam. Immer wieder sah ich auf meine Armbanduhr, nur um festzustellen, dass erst wenige Minuten vergangen waren und die Fahrt noch um einiges länger dauern würde. Andauernd fragte ich Finn wie lange wir noch brauchen würden, doch bekam bald nicht mal mehr eine Antwort.

*****

„Endlich!", rief ich, als wir beim Flughafen ankamen.

„Ich denke so schnell werde ich keinen freien Parkplatz finden.. Geh schon mal vor. Viel Glück!"

Schnell stieg ich aus dem Auto aus, als Finn angehalten hatte und lief sofort zum Eingang. Innen angekommen war wie immer viel los und scheinbar hunderte von Leuten eilten hecktisch umher.

Ich hoffte nur nicht sofort erkannt zu werden und zog mir deswegen meine Kaputze über den Kopf. Mit schnellen Schritten lief ich durch die Menge von gehetzten Leuten, bis ich sie vor dem Check-In sah. Sie sah gerade starr auf den Boden und hatte mir ihren Rücken zugedreht. Sofort begann ich loszurennen und tippte ihr auf die Schulter, als ich sie erreicht hatte.

„Wie kann ich Ihnen weiterhelfen?!", fragte die junge Frau schnippisch und musterte mich verwirrt.

Sprachlos starrte ich sie an und schüttelte anschließend nur meinen Kopf, bevor ich mich umdrehte und von ihr wegging.

Ich lief noch einige Zeit am Flughafen umher; konnte Sam jedoch nicht finden. Einige Leute hatten mich schon angesprochen und Fotos mit mir gemacht. Natürlich hatte ich immer ein Lächeln aufgesetzt, schließlich konnte ich ihnen ja nicht zeigen, wie es mir wirklich ging.

Als ich gerade langsam mit gesenktem Kopf - den Blick auf den Boden gerichtet - Richtung Ausgang ging, tippte mich jemand an. Ich dachte schon, dass es sich wieder um einen Fan handeln würde, doch als ich in Finns braune Augen sah, war ich erleichtert.

„Und.. und was ist passiert?", fragte er mich verunsichert, als wir durch den Ausgang gingen.

„Ich bin zu spät gekommen. Sie war schon weg."

Er nickte und sah mich traurig an, bevor er seine Hand auf meine Schulter legte.

„Was mache ich wenn ich sie verloren habe?", murmelte ich.

- Sams POV -

Das Flugzeug, in dem ich mich befand, startete gerade. Ich hatte meinen Blick aus dem Fenster gerichtet, als die Landschaft begann sich in die Länge zu ziehen.

Er war nicht gekommen. Harry hatte wirklich nicht versucht mich einzuholen. Wahrscheinlich war er jetzt sowieso noch immer bei ihr. Sie war bildhübsch und ich dagegen war.. nichts. Davor hatte ich schon immer wieder Zweifel gehabt, ob ich gut genug für Harry war, doch er hatte mich immer wieder vom Gegenteil überzeugt. Anscheinend waren das jedoch alles Lügen gewesen.. Sonst hätte er diese junge Frau nicht einfach geküsst.

Bei dieser Erinnerung - als ich nur schnell zu Harry wollte, um ihm doch noch ein wenig Gesellschaft zu leisten und die beiden dann sah - merkte ich wie sich eine einzelne Träne über meine Wange stahl. Schnell wischte ich sie mir weg und unterdrückte das Verlangen einfach lauthals loszuheulen.

„Alles okay?", fragte mich mein Sitznachbar - ein Junge, in etwa meinem Alter, der scheinbar ebenfalls alleine unterwegs war -.

Ich hatte meinen Blick noch immer aus dem Fenster gerichtet und nickte leicht.

„Sicher?"

Dieses Mal sah ich ihn an und antwortete leise: „Nein. Aber frag erst gar nicht.. Du kannst mir nicht helfen."

„Vielleicht ja doch. Ich bin Mike und du?"

„Samantha, nenn mich aber bitte Sam."

„Okay.. Sam. Was ist also passiert?", fragte er mich sanft.

„Ich kenn dich doch gar nicht und außerdem.. warum sollten gerade dich meine Probleme interessieren?", erwiderte ich und wurde am Ende ein wenig lauter.

„Weil ich gerne wissen würde warum ein so hübsches Mädchen, wie du, alleine in einem Flugzeug sitzt und weint", sagte er, als wäre es offensichtlich und sah mich erst an.

„.. und außerdem ist es oft leichter mit Fremden über seine Probleme zu reden", fügte er noch hinzu, als ich noch immer nichts geantwortet hatte.

„Kann schon sein.. Wenn ich dir erzählt habe, was passiert ist, dann bist du den Rest des Fluges still, okay?"

„Das kann ich dir nicht versprechen Versuchen kann ich es aber", meinte Mike und lächelte leicht.

„Okay.. Also..", sagte ich und begann somit einem völlig fremden Jungen von Harrys Untertreue zu erzählen.

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Melli <3