Kapitel 1

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Der Karasuno Volleyballclub verlor in der dritten Runde des Interhighs gegen Aoba Johsai. Doch sie waren fest entschlossen beim Frühlings-Turnier ihre Präfektur zu repräsentieren. Und dafür trainierten sie jeden Tag, um ihr Zusammenspiel und die einzelnen Fähigkeiten der Spieler zu verbessern.

Die Jungs spielten in zwei Teams gegeneinander, insgesamt schon vier Sätze. Trotz der unterschiedlichen Stärkeverteilung, war das Spiel recht ausgeglichen. Tsukishima wendete immer noch den Angriff, welcher über den Block geht, an und dennoch fielen sie darauf herein, was ihn natürlich freute. Yamaguchi hatte noch immer Probleme mit seinem Aufschlag, aber er hatte sich schon verbessert. Die Annahme funktionierte um einiges besser, als am Anfang. Nach Ende des vierten Satztes sollten wir eigentlich aufräumen, doch Hinata bettelte solange, bis sie weiterspielen durften. Sie spielten noch zwei Sätze, aber Shoyo hatte immer noch nicht genug und übte mit Kageyama zusammen Aufsteiger.
"Ich frage mich, wie jemand der so klein ist, so viel Energie haben kann."
Plötzlich öffnete sich die Hallentür und Takeda-sensei stolperte herein, leider flog er auf den Boden. Alle versammelten sich um ihn.
Er rappelte sich auf und sagte etwas von "Wir fahren dahin".
"Was meint er damit, wo fahren wir hin?"
Aus seiner Nase floss Blut, doch das schien ihn nicht sonderlich zu stören.
"Tokio!", gab er von sich, nachdem Hinata nachgefragt hatte.
Tokio, das heißt, wir würden gegen Nekoma spielen.
"Aber dieses Mal wird es nicht nur Nekoma sein, die Gruppe der Fukurodani-Schulen. Es ist eine Gruppe von Schulen aus der Kantoregion die Nekoma beinhaltet. Scheinbar halten sie die ganze Zeit über Trainingsspiele ab. Dieses Mal wird Karasuno Dank Trainer Nekomata ebenfalls die Möglichkeit haben an den Spielen teilzunehmen", erklärte Takeda-sensei, während er sich das Blut wegwischte.
Meines Wissens nach, war es nicht leicht in so eine Gruppe zu kommen, nur mit guten Beziehungen war dies möglich.
"Allerdings nicht sofort, da es noch einige Vereinbarungen gibt, die getroffen werden müssen."
So machte er die Vorfreude aller nur noch größer. Takeda-sensei hatte noch irgendeine Versammlung, weshalb er uns wieder allein ließ. Tanaka, Nishinoya, Kageyama und Hinata sprachen über ihre Rivalen aus Nekoma, welche sie unbedingt schlagen wollten. Danach konnten wir endlich gehen. Zuhause sah ich mir die Spielstatistik von Nekoma und auch der anderen Teams der Fukurodani-Schulen an.

Kei's Pov

Ein lauter Schrei ertönte aus der Umkleidekabine und das nur, weil Tanaka einen Artikel über diesen Oikawa entdeckt hatte. Er begann laut vorzulesen, was Oikawa's Lieblingsessen und Spruch waren, das interessiert doch keinen. Dass einzig  hilfreiche an diesem Artikel war, dass wir nun wussten, dass die Drittklässler im Team geblieben sind. Tanaka war drauf und dran die Zeitschrift zu zerreißen, bis Sugawara ihn wegschubste und diese an sich nahm. Er schlug einen Artikel über Shiratorizawa's Käp'tn auf, er repräsentiert Japan in der Gruppe der unter 19 jährigen. Daichi, welcher uns zum Laufen holen wollte, schien es auch zu interessieren, obwohl er es sich nicht anmerken ließ.

Wir sollten jeweils zu zweit den Berg hoch sprinten. Yamaguchi und ich waren als drittes dran. Ich hatte nicht wirklich Lust darauf, weshalb ich mich auch nicht so verausgabte. Kageyama und Hinata mussten daraus wieder einen Wettkampf machen und rannten den gesamten Berg hinauf. Solange wir ihnen nicht hinterherlaufen mussten, war es mir herzlich egal. Sawamura meinte, dass wir weiter trainieren sollten, früher oder später würden sie schon wieder kommen. Als sich der Tag dem Ende neigte waren sie immer noch nicht da.
"Wie weit sind die Trottel gerannt?"
Na ja, es brachte nichts, weiter auf die Beiden zu warten, weshalb alle nach Hause gingen.

Kaori's Pov

Ich blieb einige Tage zu Hause, um mir mehr Informationen über die anderen Teams zu beschaffen, da meine Mutter mal wieder auf Geschäftsreise war, stellte dies kein Problem dar. Die Jungs wollten nicht ohne mich zur Schule, ich hatte aber den Ersatzschlüssel mit reingenommen. Das Sturmklingeln ignorierte ich so gut es ging. Sugawara bombardierte mich an den Nachmittagen geradezu mit Nachrichten, weshalb ich nicht in die Schule komme und sie nicht reinließ. Ich schrieb ihm, dass ich krank sei. Daraufhin fragte er sofort, ob er vorbei kommen sollte, um sich um mich zu kümmern. Allerdings wimmelt ich ihn ab, in dem ich ihm schrieb, dass es nur halb so schlimm wäre.

Mehrere Tage vergingen, in denen ich mir Tag und Nacht alle möglichen Fakten und Spiele der einzelnen Teams angesehen hatte, ehe ich mich dazu entschloss wieder in die Schule zu gehen. Unter meinen Augen waren dunkle Augenringe zusehen, welche ich nur notdürftig mit Make-up abdeckte. Es war das erste Mal seit langem, dass ich wieder alleine zur Schule ging. Die Ruhe war angenehm und ich genoss sie solange, wie möglich. Denn kaum hatte ich das Schulgelände erreicht, erspähten mich schon die ersten Volleyballspieler, welche sogleich auf mich zu kamen. Zu meinem Pech handelte es sich hierbei um Nishinoya und Tanaka. Die Beiden fragten mich die ganze Zeit aus, weshalb ich krank war oder warum ich ihnen nichts davon gesagt hatte. Bis Sugawara sie von mir wegzog. Er schien erfreut zu sein, dass ich wieder gesund war, ließ mir allerdings auch meinen Freiraum, was ich ihm hoch anrechnete.

Nachdem Unterricht versammelten wir uns alle in der Sporthalle, da uns Takeda-sensei etwas mitteilen wollte und wir sowieso Training hatten. Ich war gespannt, was Takeda-sensei uns sagen wollte. Er verkündete, dass die Spiele gegen die Gruppe der Fukurodani-Schulen im kommenden Monat stattfinden und er dafür eine Einverständniserklärung von unseren Eltern brauchte. Zudem finden im nächsten Monat unsere Abschlussprüfungen statt und wer in einem Fach durchfällt kann nicht an den Auswärtsspielen teilnehmen, da die Zusatzkurse an den Wochenenden stattfinden.
"Verdammt, dass ist mir total entfallen. Was mach ich denn jetzt? Vielleicht kann mir Sora wieder ein paar Spickzettel schreiben."
Als Hinata, Kageyama, Tanaka und Nishinoya das hörten sahen sie geschockt aus. Sie hatten wohl genauso wenig, wie ich, dafür gelernt. Wie Yuu und Ryunosuke versuchten zu fliehen bekam ich nicht wirklich mehr mit. Ich hatte zu tun meine Augen offen zu halten, um nicht einzuschlafen. Nur noch am Rande bemerkte ich, wie Shoyo versuchte sich vor den möglichen Zusatzkursen zu drücken. Mein Kopf brummte von der lautstarken Diskussion noch mehr, als vorher.
"Ich sollte unbedingt mal wieder eine Nacht durchschlafen, sonst fall ich noch um."
Der mantraartige Spruch von Takeda-sensei ließ meine Augenlider noch schwerer werden. Zum Glück konnten wir nach einer Predigt von Daichi, bei der ich nicht wirklich zugehört hatte, nach Hause gehen.

Volleyball war ihr Leben und könnte es wieder werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt