"Hey, hast du heute schon etwas vor?", begann ich.
"Nein, wieso fragst du?", entgegnete er nur.
"Na ja, ich bräuchte etwas Hilfe bei den Hausaufgaben, könntest du mir bitte dabei helfen?", gestand ich.
Es war mir etwas unangenehm meinen Senpai darum zu bitten, aber mir blieb keine andere Wahl, wenn ich die Aufgabe noch fertig bekommen wollte.
"Na klar, ich würde in einer Stunde kommen, wenn das für dich okay ist"
Ich schrieb ihm, dass es für mich in Ordnung ist und verabschiedete mich für's Erste."Er kommt also in einer Stunde, da bleibt mir noch gerade genug Zeit um aufzuräumen", dachte ich seufzend und erhob mich.
Ich begann damit auf meinem Schreibtisch genug Platz für eine zweite Person zu schaffen, anschließend beseitigte ich das Chaos auf meinem Fußboden.
Würde ich nur immer so schnell dabei sein, sonst schiebe ich es Wochen vor mich her oder mache nur das Nötigste. Gerade als ich fertig geworden bin, klingelte es an der Tür.
"Er ist pünktlich, auf die Minute."
Meine Mutter ließ ihn herein und rief mich zu sich. Erst dann fiel mir ein, dass ich ihr gar nicht Bescheid gesagt hatte. Mit einem entschuldigenden Lächeln trat ich an die Beiden heran."Hallo Hanakuro-san", begrüßte mich der grauhaarige Setter.
Ich erwiderte die Begrüßung und nahm ihn mit in mein Zimmer. Sein Blick schweifte einmal überrascht durch den Raum, so, als hätte er nicht gedacht, dass ich auch Mal aufräumen kann. Nur weil es bei seinen letzten beiden Besuchen, die wohlgemerkt unangekündigt waren, nicht gerade ordentlich war, bedeutet das noch lange nicht, dass es hier immer so aussieht.
"Also, bei welchen Aufgaben brauchst du meine Hilfe?", holte mich Sugawara's Stimme aus meinen Gedanken.
Ich ging zu meinem Schreibtisch und nahm einen Stapel Blätter hervor.
"Bei denen", meinte ich und hielt ihm die Aufgabenblätter entgegen.Er nahm die Zettel an sich und sah sie sich durch, während ich schon einmal Platz nehmen sollte. Kurz darauf setzte er sich neben mich und begann mit seiner quasi Nachhilfestunde.
Sugawara erklärte mir jede Aufgabe genau, so, dass ich auch den Sinn hinter dieser verstand, dann half er mir den richtigen Lösungsansatz zu finden. Als ich einige Fragestellungen allein erledigte, kontrollierte er die Hausaufgaben, die ich schon am Vortag gemacht hatte und wies mich auf einige Fehler hin, die er auch gleich mit berichtigte. Dadurch waren wir nach ungefähr zwei Stunden mit allen Aufgaben fertig. Wir waren schneller fertig, als ich erwartet habe.
Mein Schädel brummte und ich hatte das Gefühl, mir nicht Mal ansatzweise etwas von dem gemerkt zu haben, was wir heute gemacht haben, aber das war erst einmal nebensächlich, für mich. Hauptsache es ist alles erledigt, lernen konnte ich später ja immer noch."Vielen Dank, für deine Hilfe"
"Kein Problem, das mache ich doch gern", entgegnete er lächelnd.
Ich wollte ihn nicht einfach mit leeren Händen gehen lassen, immerhin ist das nicht selbstverständlich, dass man einem anderen einfach so hilft, zumindest nicht in der heutigen Zeit. Daher kramte ich aus der Tasche meines Hoodies die Karten für das Volleyballspiel kommenden Samstag hervor.
"Hier, als kleines Dankeschön", meinte ich und reichte ihm die Karten.
"Aber das kann ich doch nicht annehmen", versuchte er mich umzustimmen.
"Doch kannst du, ich brauche sie nicht."
Ich hatte schließlich eh keinen mit dem ich dorthin gehen könnte. Aone war zu sehr mit dem Training beschäftigt und Sorano hat nicht wirklich großes Interesse an diesem Sport.Ich drückte ihm die Tickets mit den Worten "Mach mit ihnen, was du willst" in die Hand.
"Na wenn das so ist, möchte ich mit dir zu dem Spiel gehen"
Ich starrte ihn entgeistert an, das konnte er doch unmöglich ernst meinen.
"Wieso gerade mich, es gab doch genügend andere, die er hätte fragen können"
Bevor ich irgendeine Einwände anbringen konnte, war er, mit der Begründung, dass er schnell nach Hause müsste, aus meinem Zimmer verschwunden. Ich hörte nur noch die Eingangstür ins Schloss fallen, als ich nach unten ging."Wer war denn der Junge?", fragte meine Mutter, die gerade, die Tür abschloss.
Am besten ich kläre das schnell auf, bevor es wieder zu etwaigen Missverständnissen kommt.
"Das war Sugawara Koshi aus der Dritten, er ist Mitglied des Volleyballclubs und er hat mir heute bei den Hausaufgaben geholfen", antwortete ich, um Fragen vorweg zunehmen.
"Er scheint ein freundlicher und angenehmer junger Mann zu sein", meinte sie mit einem vielsagenden Schmunzeln auf den Lippen.Mit anderen Worten, wollte sie mir gerade zu verstehen geben, dass er ein guter Fang ist, den sie sich gut als meinen Freund vorstellen könnte. Zumal sie mir bereits seit Jahren nahe legt, mir jemanden zu suchen, der etwas älter ist, als ich, da diese in der Regel reifer sind. Besonders schlimm ist dieses Verhalten ihrerseits erst geworden, als ich in den Volleyballclub der Karasuno eingetreten bin, erst Recht, nachdem sie mich einmal zusammen mit Lev gesehen hatte.
Sie wollte erneut zum Sprechen ansetzen, als ich sie unterbrach.
"Ist schon gut, ich habe es verstanden", murrte ich mit geröteten Wangen.
"Man das ist echt peinlich, ein Glück, dass Sugawara bereits zur Tür hinaus ist", mit diesem Gedanken verkrümmelte ich mich wieder in mein Zimmer und packten die Sachen für den morgigen Schultag zusammen.
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Volleyball war ihr Leben und könnte es wieder werden
FanficDie Fortsetzung von "Volleyball war ihr Leben, doch jetzt nicht mehr" Das Oberschulen-Turnier ist verloren, jetzt setzt der Karasuno Volleyballclub alles daran sich zu verbessern, um beim Frühlings-Turnier die Präfektur Miyagi zu repräsentieren. Do...