Kapitel 3

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Am nächsten Tag schaute Yachi den Jungs beim Training zu, ob sie sich dazu entscheidet Managerin zu werden stand noch in den Sternen. Die Erstklässlerin hätte beinahe einen Ball abbekommen, wenn Hinata ihn nicht angenommen hätte, dabei hatte Kiyoko sie vor Querschlägern gewarnt. Die Beiden unterhielten sich angeregt über den Club, während ich nur auf das Spielfeld starrte. Als das Training sich dem Ende neigte rief Trainer Ukai uns zusammen, anscheinend gab es irgendwas wichtiges zu verkünden.
"Es kommt zwar etwas plötzlich, aber die Ouginishi Oberschule hat nach einem Trainingsspiel für morgen gefragt und ich habe angenommen. Sie haben uns bei den Vorrundenspielen des Interhighs gesehen und bestehen darauf", begann Takeda-sensei.
"Ob diese Schule stark ist? Jedenfalls kommt mir der Name nicht bekannt vor."

"Vergesst jedoch bitte eure schmerzliche Niederlage gegen die Seijoh nicht. Aber seht euch auch nicht als Verlierer an. Lernt aus euren Niederlagen!", puschte Trainer Ukai das Team auf, bevor wir die Halle verließen.
Draußen fragte Hinata Yachi sofort, ob sie die Managerin wird. Tanaka und Nishinoya baten sie einzutreten, da Shimizu viel mehr geredet hatte als sonst. Für diese Einladung bekamen beide von Daichi einen Schlag auf den Kopf. Yachi war geschmeichelt davon, dass eine Nebenfigur, wie sie sich selbst bezeichnete, die keinerlei Erfahrung im Bereich Volleyball hat von uns allen so intensiv angeworben wird. Hinata zeigte uns allen eine Nachricht von Nekoma's Setter Kenma, dieser schrieb, dass sein Team es durch die erste Runde geschafft habe und in dieser Woche die zweite Runde der Vorrunde stattfand. Diese Nachricht spornte die Jungs noch mehr an, sie brannten förmlich auf das Spiel hin, zumindest Tanaka und Nishinoya waren kaum noch zu stoppen.

Heute war das Spiel gegen die Ouginishi Oberschule. Yachi schaute bei dem Spiel zu, da sie sich noch nicht sicher war, ob sie den Club beitritt. Ich glaube, sobald sie das Team hat spielen sehen, wird sie beitreten. Andernfalls werden Noya und Ryu sie solange nerven, bis sie nachgibt. In der Halle bereiteten sich alle auf das Spiel vor und übten nocheinmal. Shimizu und Yachi waren noch in der Umkleide, wenn die Beiden zusammen drin sind dauert es gefühlt Stunden bis sie wieder kommen. Allerdings hatte ich keine Ahnung, was sie solange machten. Das gegnerische Team würde erst in viereinhalb Stunden hier sein. So viel konnte ich nicht über sie in Erfahrung bringen, sie scheinen sehr unbekannt zu sein, dennoch darf man den Gegner nie unterschätzen. Sie könnten ebenfalls starke Spieler im Team haben und da könnte uns die Nachsicht zum Verhängnis werden. Zusammen mit den Anderen bereiteten wir alles für die Ankunft der Ouginishi Oberschule vor.

"Vielen Dank, dass ihr uns empfangt!", ertönte es vom Eingang der Halle.
Vor der Tür standen unsere heutigen Gegner. Beide Teams stellten sich auf und wir begrüßten uns mit einer Verbeugung. Die Schüler der Ouginishi wärmten sich auf, während unsere Jungs ihre Trikots anzogen. Yachi war geschockt darüber, dass sie sich direkt hier umzogen. Sie lief rot an und glich nach kurzer Zeit einer Tomate. An diesen Anblick würde sie sich früher oder später gewöhnen.
"Dies ist unser erstes Spiel gegen ein anderes Team seit den Interhigh-Vorrunden. Ihr habt eure Frustration von damals nicht vergessen, oder?", hakte der Trainer nochmal nach.
"Genau!", kam es von der Mannschaft.
"In Ordnung, geht da raus und verursacht ihnen Probleme!"
Kiyoko und Hitoka saßen an der Punktetafel und ich an der Seitenlinie. Kageyama hatte den Aufschlag. Der Ball landete in einem freien Bereich des gegnerischen Spielfeldes, der Gegner konnte gar nicht reagieren. Der nächste Aufschlag wurde angenommen, die Nummer 8 machte sich zum Angriff bereit. Tsukishima wollte ihn blocken, doch der Angriff ging über den Block. Nishinoya konnte ihn jedoch annehmen. Kageyama spielte zu Asahi, welcher den Punkt holte.

Nach einer Weile stand es 19:12 für uns. Der Gegner richtete seine Aufmerksamkeit eher auf Tanaka und Azumane, dabei verloren sie Hinata aus den Augen, welcher sich bis dato zurückgehalten hatte. Wir gewannen beide Sätze mit einem gewissen Vorsprung. Yachi war begeistert von dem Spiel gewesen, allerdings stand ihre Entscheidung immer noch nicht fest. Nach dem Spiel sind alle nach Hause gegangen, nur ich wollte mich noch nicht auf den Heimweg machen, da mich Sora sonst wieder zum Lernen verdonnert hätte. Dank ihr habe ich zwar die bisherigen Prüfungen bestanden, aber man muss doch nicht jeden Tag lernen, oder?
Als ich so durch die Gegend schlenderte, sah ich, wie Hinata Yachi hintersichherzog. Wenn ich mich nicht irrte waren sie auf den Weg zum Bahnhof, aber was wollten sie dort? Eigentlich gehört es sich ja nicht Leuten nachzuspionieren, auch wenn die Neugier noch so groß ist. Na ja, im Endeffekt folgte ich ihnen bis zum Eingang, ich haderte mit mir, ob ich noch weitergehen sollte. Aufeinmal hörte ich, wie Yachi "Ich werde Managerin des Volleyballclubs!" schrie. Als ich das hörte machte ich auf dem Absatz kehrt. Ich musste mir also keine Sorgen mehr machen, dass sie die nächsten Tage von den Jungs belästigt wird.

In der ganzen Stadt waren Poster verteilt, welche Hitoka entworfen hatte. Sie hatte Shoyo dabei fotografiert, wie er einen Schnellangriff machte. Und in dem kleinen Text wird um Spenden gebeten, da wir uns sonst das Transportmittel für die Auswärtsspiele nicht leisten könnten.
"Irgendwie komme ich mir nutzlos vor. Ich meine, Shimizu-senpai hatte sich um die Uniformen und das Banner gekümmert und Yachi um das Poster und ich, ich habe bislang nichts für das Team tun können. Es muss doch irgendetwas geben, was ich für das Team tun kann."
Ich überlegte eine Weile, bis mir etwas einfiel, was den Jungs von Nutzen sein könnte. Und zwar wollte ich denen, die noch einige Schwierigkeiten mit den Annahmen oder auch den Aufschlägen hatten helfen. Sie ein wenig nach dem eigentlichen Training trainieren und da ich selbst mal Volleyball gespielt habe, sollte das kein Problem sein. Als allererstes fielen mir Hinata und Yamaguchi ein. Vielleicht auch noch Tsukishima, obwohl ich ihn nicht wirklich trainieren wollte, diese miesepetrige Bohnenstange, die immer nur am meckern ist. Und ausgerechnet den soll ich mit Sora verkuppeln.

Volleyball war ihr Leben und könnte es wieder werdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt