"Ihr habt euch wacker geschlagen, egal, wie die nächsten Spiele ausgehen, ihr könnt stolz auf euch sein, aber es ist noch etwas zu früh, um sich auf euren Lorbeeren auszuruhen", kam Takeda-sensei, der mit einer seiner motivierenden Ansprachen um die Ecke, bevor man uns alle nach Hause gehen ließ.
Gegen die Wakutani zu gewinnen wird nicht leicht, immerhin wird ihr Kapitän mit dem kleinen Titanen verglichen. Da ist es gut, wenn man den Jungs vorher etwas Mut macht. Aber ob das Gerede unseres Lehrers dabei wirklich hilfreich war, ist eine andere Sache.
Auf dem Heimweg lobte ich Sugawara dafür, dass er gute Arbeit geleistet hat, als Kageyama ausgewechselt werden musste.
"Findest du, aber das war doch nichts besonderes", entgegnete er verlegen.
"Ja, man darf die Drittklässler eben noch nicht abschreiben, ihr habt es Faustdick hinter den Ohren, vor allem, wenn ihr alle drei auf dem Feld steht", erwiderte ich und klopfte ihm leicht gegen die Schulter.Der nächste Morgen kam schneller, als gedacht und somit auch das Viertelfinale. Die Jungs wärmten sich auf, während man bereits die Anfeuerungsrufe der Wakutani hören konnten, die hauptsächlich ihrem Kapitän Nakashima gewidmet waren. Na ja, die lautesten seiner Fans gehörten offensichtlich zu seiner Familie, da konnten wir nicht mithalten, auch wenn Tanakas Schwester ihr Bestes gab. Kurz nach anpfiff des Spiels machte ich mich auf zu den Spielern der Dateko, die sich auf ihr Spiel gegen Seijoh vorbereiteten. Was mir als erstes auffiel war, dass sie eine neue Managerin hatten.
"Wie ich sehe, habt ihr eine neue Managerin, was ist denn aus Yumi geworden?", fragte ich geradeheraus, ohne mich vorher bemerkbar gemacht zu haben, wodurch Kenji einen Ball an den Kopf bekommen hat.
Im Nachhinein betrachtet hat mir das Gespräch mit Ritsuko und Arisu dabei geholfen mit Yumi und diesem Vorfall abzuschließen, auch wenn es noch dauern wird die restlichen Selbstzweifel loszuwerden. Es war immerhin ein Anfang. Meinetwegen kann sie mich auch weiterhin hassen, es ist ihre Art mit dem Ereignis umzugehen, das habe ich nun begriffen."Die Alte hat genervt, sie hat sich andauernd wie unser Boss aufgespielt und so etwas kann ich gar nicht ab", entgegnete der Kapitän leicht genervt, während er sich über seine gerötete Stirn rieb.
Nono sah mich intensiv an, was scheinbar auch Futakuchi nicht verborgen blieb, weshalb er das Wort für den Weißhaarigen ergriff.
"Was ist eigentlich mit dir, die Karasuno hat doch gerade ein Spiel, solltest du sie nicht dabei unterstützen?"
"Ach, die kommen auch super ohne mich zurecht, zumal ich ihnen eh keine Hilfe wäre"
"Jetzt red doch nicht so einen Stuss, allein die pure Anwesenheit, von jemandem, den man vertraut, gibt einem Sicherheit, außerdem bist du ihnen auch außerhalb der Spiele eine Hilfe", blaffte mich die Nummer zwei an.
Aone hingegen kam auf mich zu, packte mich an beiden Schultern und nickte mir zu, um mir zu signalisieren, dass er es genauso sieht, ehe er mich aus der Sporthalle schob.
"Vielleicht haben sie Recht", dachte ich und ging zurück zur Tribüne.Beide Teams lagen nahezu gleich auf, aber die Wakutani machte es Hinata schwer zu punkten. Die Strategie, die sie sich für ihn zurechtgelegt hatten, in dem sie einen großen Mittelblocker einsetzten, der es einzig und allein auf den Orangehaarigen abgesehen hatte, schien zu funktionieren. Damit können sie ihn zwar nicht vollständig aufhalten, aber zumindest einige seiner Angriffe abfangen. Somit fiel glücklicherweise ein Blocker weg, der die anderen Angreifer unseres Teams, wie Asahi, aufhalten könnte.
Es lief dennoch ganz gut für die Karasuno, bis Daichi und Tanaka zusammenstießen.
Es war, als würde ich ein Déjà-vu erleben, mit dem Unterschied, dass ich dieses Mal nur zusah.
Der braunhaarige Mittelblocker schien der Einzige zu sein, der sich wirklich verletzt hat. Unser Trainer brachte ihn zu den Sanitätern.
"I-ich geh dann mal", kam es von Hitoka, die den beiden hinterher wollte.
"Ist schon gut, Yachi, sieh lieber weiter zu", entgegnete ich nur und machte mich auf den Weg."Coach Ukai, Sie können wieder zurückgehen, ich bin jetzt da", meinte ich, während ich den Sanitätsraum betrat.
Dieser nickte nur und begab sich zurück.
Sawamura sah niedergeschlagen aus. Irgendwie musste ich ihn auf andere Gedanken bringen.
"Du als ihr Kapitän machst dir sicherlich Vorwürfe, weshalb du dich ausgerechnet jetzt verletzen musstest. Das kann ich verstehen. Aber die Jungs haben hart an sich gearbeitet, sie werden solange durchhalten, bis du sie wieder unterstützen kannst", versuchte ich ihn aufzumuntern und hielt ihm einen Beutel Eis für seine Wange entgegen.
"Danke", erwiderte er und nahm das Eis.
"Wofür? Die Ansprache hätte genauso gut von Takeda-sensei stammen können."
"Stimmt schon, aber du sprichst aus Erfahrung, was einen noch einmal zusätzlich aufbaut, außerdem sind deine Reden leichter zu verstehen, vor allem für unsere Energiebündel", erklärte mein Gegenüber lächelnd."Wirklich, ich hätte eher gedacht, dass ihr sie als nervig empfinden würdet."
Zumindest ging mir das damals immer so, wenn jemand mit solchen Motivationssprüchen ankam, daher wundert es mich selbst, dass ich diese quasi übernommen habe.
"Von jemanden, wie Tsukishima, würdest du das sicherlich zu hören bekommen. Die Meisten zeigen es zwar nicht deutlich, aber sie freuen sich über deine Worte."
Ich fühlte mich erleichtert, dass zu hören.
"Na dann, ich werde draußen warten, wenn etwas sein sollte", verabschiedete ich mich etwas beschwingt von dem Brünetten, damit der Sanitäter ihn in Ruhe untersuchen konnte.
Nach einer Weile kam Daichi aus dem Zimmer und meinte, dass er wieder spielen könnte.Die Karasuno schlug sich gut mit Ennoshita als ihrem Ersatz-Kapitän, weshalb Sawamura beschloss noch etwas zuzusehen.
Chikara macht seine Sache echt gut, das hätte ich ihm gar nicht zugetraut, obwohl er die Zweitklässler auch sonst ganz gut im Griff zu haben scheint.
Die Karasuno gewann das Spiel, womit sie nun im Halbfinale waren, allerdings stand ihr Gegner noch nicht fest, dieser entschied sich gerade.
Die Dateko gab sich wirklich Mühe, doch ihre neuen Mitspieler hatte noch nicht sehr viel Spielerfahrung, weshalb ihnen der ein oder andere Punkt durch die Lappen ging. Daher dauerte es auch nicht lange, bis die Seijoh als Sieger aus dem Match herausging.Wenn ich mir meine alten Aufzeichnungen zu den Spielern ansehen, kann man schon deutliche Fortschritte erkennen, doch es ist immer noch Luft nach oben. Aber man muss dazu sagen, dass sie aus ihren Niederlagen gelernt haben und daran gewachsen sind. Das Spiel gegen Wakutani Minami, aber auch schon das gegen die Jozenji, hat es bewiesen. Deshalb bin ich mir sicher, dass sie die Shiratorizawa schlagen können, wenn sie gegen die Aoba Johsai gewinnen.
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Volleyball war ihr Leben und könnte es wieder werden
FanficDie Fortsetzung von "Volleyball war ihr Leben, doch jetzt nicht mehr" Das Oberschulen-Turnier ist verloren, jetzt setzt der Karasuno Volleyballclub alles daran sich zu verbessern, um beim Frühlings-Turnier die Präfektur Miyagi zu repräsentieren. Do...