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Ich sah sofort Eleanor an. "Warum bist du so nachdenklich und verlegen? Hast du etwa...?", sie sah mich besorgt aber dennoch entsetzt an. Ich schluckte und liess mich in mein Bett fallen. Ich vermisste Harry. Ich vermisste seine Lippen. Ich vermisste seinen Körper. Ich wollte ihn jetzt neben mir haben. Aber er wäre wütend auf mich, da ich ihn einfach küssen würde.

"D-Darf ich das als ein 'Ja' auffassen?", sie klang sehr besorgt und sah mich an. Ich nickte und riss mich zusammen. "Wann?", wollte sie wissen. "Gestern", gestand ich kleinlaut und drehte mich auf die Seite, um sie nicht ansehen zu müssen. "Oh... Ähm... Wow. Hat er dich geküsst oder du ihn?", sie erhob sich und kniete sich vor mich hin.

"Ich ihn", ich hatte ein echt schlechtes Gefühl dabei, ihr es zu sagen. "Hat er es erwidert oder dich weggedrückt?", wollte sie als nächstes wissen. "Er hat es erwidert. Aber ich wusste, dass es falsch war", ich drehte mich wieder von ihr weg.

"Hat er Insta?", sie setzte sich wieder aufs Bett. "Warum interessiert es dich überhaupt?", ich setzte mich Augen verdrehend auf. "Weil ich ihn sonst herbestellen würde, vielleicht würde dich das glücklich machen", schmunzelte sie wieder. "Der Idiot fliegt sowieso im Sommer her", ich war leicht genervt. "Erst? Weiss er, wo du wohnst?" "Zum Glück ja nicht. Ich will nichts mehr mit ihm zu tun haben und es wäre cool, wenn du raus gehen könntest", ich sah sie bittend an.

"Eine Frage noch", sie stand auf. "Bist du ein guter Küsser?", sie konnte sich kein Grinsen verkneifen. "Denke schon, warum?", ich stand auch auf und sah sie prüfend an. "Einfach so, dann wird er wohl sich gut gefühlt haben", grinste sie und verliess dann schon das Zimmer.

Ich setzte mich wieder in mein Bett und schaute mir Grease an. Allerdings versank ich in einer Traumvorstellung, die nicht wahr sein sollte.

Es klingelte an der Tür und ich dachte mir definitiv nichts dabei. Ich ging zur Tür und öffnete sie tonlos. Gleich darauf stand er vor mir. "H-Harry", kam es nur von mir. Ich liess mich direkt in seine Arme fallen und fing an zu weinen.

"Shhh Lou", er hob mich hoch und trug mich rein. Eleanor war gerade nicht da, weswegen er direkt in mein Zimmer zusteuerte. Ich beruhigte mich wieder und stand unsicher im Raum. "Ich bin froh, dass ich hier bin", lächelte er und kam auf mich zu. "Ja, ich auch", ich lief auf ihn zu, bis er an meinem Schrank ankam.

Ich spürte, wie er seine Hand an meine Taille legte. "Ich muss dich jetzt küssen, Harry", kam es nach einer Schweigeminute von mir. Ich legte sofort meine Hände an seine Wangen und zog ihn zu mir, ehe ich meine Lippen auf seine legte. Er erwiderte wie erwartet.

Ich fing an, meine Lippen zu bewegen und wie zu erwarten, bewegte er seine Lippen mit. Er versuchte immer wieder die Führung zu übernehmen, aber da war ich viel dominanter. Bei der nächsten Gelegenheit schob ich meine Zunge in seinen Mund und verführte seine Zunge zu einem heissen Spiel.

Er schlang seine Arme um meine Taille und presste seinen Körper gegen meinen. Der Kuss wurde immer fordernder und ab und zu schaffte Harry es auch, die Führung zu übernehmen, aber dies immer nur wenige Sekunden.

Er konnte küssen. Sehr gut sogar. Ich spürte, wie seine Hände weiter runter wanderten und er anfing, sehr sorgfältig die Form meines Poes ausfindig zu machen. Er kniff einmal fest rein, weshalb ich kurz den Kuss unterbrach und stöhnen musste, aber dann lagen meine Lippen wieder auf seinen.

Ich wollte ihn so unglaublich sehr. Ich wollte ihm beweisen, wie sehr ich ihn liebte-

Ich unterbrach meine Traumvorstellung. Liebe? Ich liebe Harry nicht. Aber warum stelle ich mir das vor? Ich will ihn ja nicht mal lieben. Bin ich ihm verfallen? Ich glaube nicht. Nein. Ich liebe ihn nicht, weil ich nicht schwul bin.

Mir fiel auf, dass 'Grease' längst fertig war. "Mal aufgewacht?", kicherte eine mir doch bekannte Stimme. Ich konnte sie sofort zuordnen: Eleanor. Ich blickte zu ihr. Sie stand im Türrahmen und sah mich leicht belustigt an.. "W-Was?", ich sah sie verlegen an. "Ich bin vor zehn Minuten reingekommen, weil ich Essen gemacht habe und du hast wie keine Ahnung was die Wand angestarrt, wie als hättest du dir was vorgestellt oder dich an was erinnert", sie sah mich weiterhin belustigt an.

"Ach komm, wir kennen uns noch nicht mal einen Tag, also tu nicht so, als wären wir die besten Freunden, die sich seit Geburt an kennen", ich verdrehte die Augen und stand auf. "Tut mir leid, aber wie will ich dich sonst kennenlernen?", sie presste ihre Lippen aufeinander.

Dann lief ich mit ihr an den Esstisch, wo es sehr nach Hackfleischauflauf roch. "Selbergemacht?", ich sah sie leicht skeptisch an. "Ja?", sie sah beleidigt weg, setzte sich dann mit dem Teller vor sich hin. "Danke", kicherte ich und probierte den Hackfleischauflauf. Eleanor sah mich gespannt an.

Ich schluckte runter und kicherte dann: "Keine Sorge, es ist lecker." Sie atmete erleichtert aus und ass dann selber auch. Würde Harry mich lieben können? Würde er mich küssen wollen? Würde er mich wollen?- Stop! Warum denkst du wieder daran? Du liebst ihn nicht und du bist erst recht nicht schwul!!

"Alles okay?", Eleanor riss mich wieder mal aus den Gedanken. "Ja klar", ich ass weiter. "Kommt mir aber nicht so vor, aber das wird sicher noch", sie sah mich optimistisch an. Ich erwiderte ihren Blick und ass weiter, allerdings blieb Harry in meiner Gedankenwelt.

Trotzdem stellte ich mir oft die Frage, ob ich ihn lieben würde oder ob er mich lieben könnte, obwohl auf beides die Antwort "Nein" war. Eleanor bemerkte nahezu nicht mehr, dass ich so in Gedanken war, Ich spülte alles ab und lief wieder in mein Zimmer. Eleanor hingegen begutachtete alle Räume, da es deutlich mehr Räume gab, als wir brauchten.

Meine Gedanken klebten wieder an Harry und wenn ich ehrlich zu mir war: Ich vermisste mehr als nur seine Lippen. Ich vermisste seine Nähe und ihn als Person. Ich wollte ihn bei mir haben. Allerdings wurde ich bald wieder aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy klingelte.

Die Nummer war allerdings unbekannt...

Two Lifes || l. s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt