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Juni 1953

Chohee und Chahui waren glücklich. Seit einer Woche war Chohee wieder in China auf dem Anwesen und blühte richtig auf.

Sie aß wieder mehr und sah nicht mehr so kränklich blass aus. Zusammen mit Minyoung half sie den anderen auf den Feldern und abends traf sie sich mit Chahui, entweder draußen oder in seinem Zimmer.
 
Zwar immer noch heimlich und bedacht, aber wenigstens musste sie nicht damit rechen, dass Ilsung irgendwo herum lief und sie entdecken könnte.

Sie hatte ihm auch schon einen Brief geschrieben, damit er nicht vorbei kam und ihm versichert, dass ihr die Luft gut tat und sie bestimmt bald wieder nach Hause kommen würde.
 
Auch wenn es nicht wirklich  stimmte. Nach Hause wollte sie nicht, auch nicht bald. Sie genoss die Zeit mit ihren Freunden und Chahui, so lange sie es noch konnte. Wer wusste, wie lange sie noch Zeit hatten.

„Was machen wir, wenn du wieder zurück musst?“ Chahui lag auf dem Rücken, die Arme hinter dem Kopf auf dem Kissen verschränkt.

Die Decke verdeckte nur das nötigste seines nackten Körpers, war ihm viel zu heiß.

„Lass uns nicht darüber nachdenken“, murmelte Chohee und fuhr sich durch ihre Haare. Sie trug nur ein Hemd von Chahui und stand am Fenster.

Die Sonne war gerade aufgegangen und es war das erste Mal, dass Chohee bei Chahui im Zimmer geschlafen hatte. 

„Irgendwann wird es aber kommen und dann will ich darauf vorbereitet sein.“ Chahui wollte nicht darüber reden, doch er konnte nicht verhindern, dass er jeden Tag darüber nach dachte. 

„Wir...wir könnten meinen Tod vortäuschen“, überlegte Chohee laut und setzte sich zu ihm aufs Bett. Zärtlich fuhr seine Hand über ihren nackten Oberschenkel.

„So was können wir nicht machen. Denk nur an deine Eltern und deine Freunde. Sie werden am Boden zerstört sein.“ Schlechtes Gewissen ließ sie ihr Gesicht an seiner nackten Brust vergraben.

„Ich weiß, aber was sollen wir dann tun? Meine Eltern würden es nie zu lassen, dass ich dich heirate und mich von Ilsung scheiden lasse.“
 
„Ich weiß das du es nicht hören willst, aber vielleicht sollten wir es lassen.“ 

„Wie lassen?“ Abrupt setzte Chohee sich auf. 

„Mit der Beziehung. Wir können gute Freunde sein und uns treffen.“

„Nein! Ich will mit dir zusammen sein, dich heiraten und noch vieles mehr.“

Chahui seufzte.

„Ich doch auch. Aber...es klappt nicht. Du bist mit Ilsung verheiratet.“

 
„Ilsung ist egal, ich mag ihn nicht! Ich liebe dich Chahui!“

 
„Ich liebe dich auch Chohee. Aber was willst du machen? Es gibt keinen anderen Ausweg.“

Verzweifelt schaute er ihr in die Augen. Sah die Angst in ihren.

 „D-doch, es gibt bestimmt einen“, flüsterte sie hilflos. 

„Welchen?“

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