Kapitel 5

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Auch vorgestern, also am Donnerstag bin ich noch zuhause geblieben, weil meine Wunden zu auffällig waren. Dad kam in der ganzen Zeit kein einziges mal heim und von seiner Sekretärin wusste ich, dass er geschäftlich unterwegs war und erst in der Nacht von Samstag auf Sonntag wieder kommen würde. Dementsprechend hatte ich genug Zeit um mich zu erholen, wovon ich jede Sekunde genossen und habe und es auch immernoch tat. Es war Freitag Abend und ich musste ausnahmsweise mal nicht arbeiten, denn ich habe meine Schicht auf Sonntag verlegt. Gähnend klappte ich meinen Laptop zu um den Serienmaraton der letzten Stunden zu beenden. Mein Handy vibrierte und ich erhielt eine Nachricht:

„Hey Ruby... morgen ist ja schon die Party, wollen wir uns zusammen fertig machen?    -Xoxo Ly"

Stimmt ja, die Party habe ich fast vergessen. Kurz überlegte ich, ob sie zu mir kommen könnte, aber da Dad nicht hier war, stand dem nichts im Weg. Deshalb sendete ich:

„Klar! Morgen 6:30 pm bei mir?   -Ruby"

Es dauerte nicht lange, da kam auch schon die Antwort:

„Perfekt, ich freue mich! Bis morgen.     -Ly"

Schnell schickte  ich noch ein „bis dann" hinterher und schlief ein.

Am nächsten morgen wurde ich früher wach als sonst und war total motiviert etwas zu tun, weswegen ich nach dem Frühstück meine Sportklamotten bestehend aus einer langen schwarzen Leggins, einem Top und einer schwarzen Trainingsjacke anzog und joggen ging. Ich war schon eine halbe Stunde unterwegs als ich an einem Park vorbei kam und an einer etwas belebteren Straße entlang lief.
Auf einmal hörte ich Pfiffe und als ich mich umdrehte, sah ich einen schwarzen Audi R8 der langsam neben mir rollte um mit mir gleich auf zu sein. Durch das heruntergelassene Fenster konnte ich nur zu gut erkennen wer sich in dem Auto befand. Carter Black, Ben Rydan und Jensen O'Connor. „Na Süße, willst du mitfahren?" wurde ich von Ben gefragt. Im Gegensatz zu Jensen, welcher braune Haare und braune Augen hatte, waren Bens aschblonden Haare leicht zurück gestylt und seine grünen Augen musterten meinen Körper von oben bis unten. Carter tat es ihm gleich und ich hatte das Gefühl seinem stechenden Blick entging nichts. „Also, was ist jetzt?" fragte Jensen ungeduldig. Unter keinen Umständen würde ich dort einsteigen aber auf einmal hallten Dads Worte in meinem Kopf. „Du wagst es mir zu widersprechen?". Das was danach passierte, mochte ich unter keinen Umständen nochmal erleben und genau deshalb konnte ich auch unmöglich ‚nein' zu den Jungs sagen. Vielleicht würden sie mir auch wehtun. Doch einfach ‚ja' sagen und einsteigen konnte ich genauso wenig . Stumm schüttelte ich den Kopf. Die Angst vor der Reaktion auf meinen Widerspruch hat mir die Spache verschlagen. „Dann eben nicht, los Carter fahr weiter!", gab er monoton in Richtung des Schwarzhaarigen von sich, welcher zu nur noch ein knappes „tschau Kleine!" an mich gewandt sagte, den Motor aufheulen ließ und davon rauschte. Noch ein wenig verdattert drehte ich mich um und trat den Heimweg an.

Kurz nach dem Klingeln öffnete ich die Tür und begrüßte die vollbeladene Lydia mit einer Umarmung und fragte sie skeptisch „Hey Ly, was ist das alles?". Dabei deutete ich auf die vielen Tüten in ihren Händen. „Hi Ruby, ich konnte mich nicht entscheiden was ich anziehen soll, also dachte ich , dass du mir hilfst etwas rauszusuchen...", entgegnete sie. „ klar, komm ich zeig dir mein Zimmer, dann kannst du die Sachen ablegen." sagte ich und bedeutete ihr mit einer Handbewegung mir zu folgen. Dort angekommen drehte Ly sich um ihre eigene Achse und staunte. Mir war bewusst dass mein Zimmer etwas größer war, weswegen mich diese Reaktion nicht verwunderte. Wenn man mein Zimmer betrat, befand sich rechts neben der Tür ein breites Bett und mein Nachttisch. Auf der gegenüberliegenden Seite stand ein langer Schreibtisch aus Mahagoni-Holz. In einer Ecke hing ein Spiegel, der groß genug war um mich ganz darin betrachten zu können. Neben einer mit Kissen ausgelegten Fensterbank, die so war, dass man problemlos darauf sitzen und lesen konnte, stand ein hohes Bücherregal. Mein gesamter Zimmerboden war mit einem flauschigen, weißen Teppich ausgelegt. Alles in allem ist mein Zimmer recht gemütlich eingerichtet gewesen.

Ly warf ihre Taschen neben sich auf das Bett und begann  die Sachen auszupacken. Mittlerweile befanden sich abgesehen von den Dutzend Kleidern auch noch diverse Schmink und Kosmetikprodukte um uns herum auf dem Bett. Lydia zwinkerte mir verschwörerisch zu und sagte: „so dann werden wir uns mal um dein Aussehen kümmern!"

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Hier mal ein etwas kürzeres Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Ihr könnt mir gerne konstruktive Kritik in die Kommentare schreiben :)

Ruby Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt