Kapitel 7

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„ Ist alles okay? Mein blöder Cousin weiß manchmal nicht was genug ist. Ich bin übrigens Sky."

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„Ich bin Ruby,- dein Cousin?", fragte ich sichtlich verwirrt und schüttlte die Hand, die sie mir zur Begrüßung entgegenstreckte. „Ähm ja, Carter Black ist mein Cousin, mehr oder weniger leider, aber wenn man ihn richtig kennt ist er sogar ziemlich nett." Carter und nett? Hatte ich mich grade verhört? Ich kannte ihn nicht gut und traf ihn bisher nur bei diesen... Zwischenfällen...und das hatte mir ehrlich gesagt auch schon gereicht. Immer wenn ich ihn gesehen habe hatte er entweder etwas mit einer dieser Schulschlampen, oder hat sich geprügelt. Und das eben, das war etwas ganz neues.
„Man sieht bei eurem Aussehen aber keine große Ähnlichkeit." stellte ich fest. Im Gegensatz zu Carter hatte Sky lange, blonde Haare und blau-graue Augen. Sie war größer als ich, was aber bei meiner Größe wirklich kein Wunder war . „Stimmt!" Gab Sky mir recht und fügte dem ein „Ich bin neu hier in der Stadt, würde es dir etwas ausmachen mir ein paar Leute vorzustellen?" hinzu. Sofort schüttelte ich den Kopf und winkte Jackson und Ly zu uns rüber, welche auch direkt von der Tanzfläche weg und zu uns kamen. „Darf ich vorstellen Sky, das sind Jackson und Lydia." sagte ich an Sky gewannt. Diese lächelte und sagte „Hi". Lydia zog sie direkt in eine Umarmung und meinte „du kannst auch gerne Ly zu mir sagen." „okay, dann Hi Ly".

Die Zeit verging wie im Flug und wir haben uns noch lange unterhalten, getanzt und was getrunken. Sky war echt nett und ich merke, dass ich sie bereits nach so kurzer Zeit als Freundin bezeichnete. Und es sah nicht so aus als wäre ich da die Einzige, denn Ly lächelte ihr die ganze Zeit zu und hatte so ein Strahlen in den Augen, wenn Sky etwas erzählte. Ein Blick auf die Uhr bestätigte meinen Verdacht und Panik stieg in mir hoch. Es war bereits 0:11 am und um halb würde mein Dad zuhause ankommen. Hecktisch schaute ich mich nach den anderen um, aber ich konnte sie nirgends sehen. Vor etwa 5 Minuten schlug Jackson vor Trinkspiele zu spielen, wozu ich keine Lust hatte. Daraufhin sind sie irgendwo hin gegangen um weitere Mitspieler zu finden. Eigentlich hätte ich sie suchen gehen können, doch der Zeitdruck zwang mich dazu ihnen einfach per SMS Bescheid zu sagen, dass ich ging und mich alleine auf den Weg nach Hause machte.

Hier draußen war es kalt und daran konnte auch meine Lederjacke nichts ändern. Ich irrte jetzt schon eine Viertel Stunde durch die Gegend und habe mich anscheinend verlaufen. Im Nachhinein war es wohl doch nicht so klug zu Fuß zu gehen, aber um auf ein Taxi zu warten hatte ich ebenfalls nicht genug Zeit. Und so verstrichen die Minuten in denen ich planlos irgendeinem Weg gefolgt bin und mich deshalb nun auf einer verlassenen Straße zurecht finden musste. Allein. Nachts. Im Dunkeln. Ganz toll gemacht Ruby,dachte ich mir. Jetzt blieb mir nichts anderes übrig als weiter zu laufen. Ich bog grade um eine Ecke, als ich aufgebrachte Stimmen vernahm und daraufhin die dazugehörigen Personen entdeckte. Sie hatten alle einen breiten Körperbau und waren groß, woraus ich schloss, dass sie Männer waren. Es handelte sich um drei in schwarz gekleidete Personen, die um eine Einzelne herum standen und einer sagte nun laut und drohend: „jetzt gib uns endlich das verdammte Geld, oder das hier wird ungemütlich für dich!" Scheiße was passierte denn hier? Ich wollte mich grade umdrehen, da deutete einer der drei auf mich und setzte sich kurz darauf in Bewegung. Er blieb vor mir stehen und schaute mich an. Seine Kapuze war weit in sein Gesicht gezogen, was es mir unmöglich machte, den Typ zu erkennen. Das einzige, was ich trotz der Dunkelheit und der Schatten sehen konnte, war ein blaues Augenpaar. Er wendete seinen Blick ab und zerrte mich am Arm zu den Anderen.

Jetzt befand ich mich unmittelbar in der Mitte der drei. Einer zog blitzschnell ein Messer aus der Jackentasche und hielt es mir an die Kehle. Vor Schreck stieß ich einen spitzen Schrei aus und ließ meine Handtasche fallen. „Was macht so ein junges Mädchen wie du um diese Uhrzeit alleine in einer verlassenen Gasse und was machen wir jetzt nur mit dir?" fragte mein Gegenüber und verstärkte den Druck des Messers an meinem Hals. Meine Unterlippe bebte und Tränen lieferten sich ein Wettrennen über mein Gesicht. „B-bitte." War das einzige Wort, was ich herausbrachte. „Lass sie gehen!" forderte eine tiefe Stimme hinter mir. Ich hatte das Gefühl, dass ich sie irgendwoher kannte, konnte sie aber keiner Person zuordnen. Verächtlich schnaubte der Kerl vor mir und sagte verächtlich : „sie könnte zur Polizei gehen, das werde ich nicht riskieren." Auch seine Stimme kannte ich irgendwie aber auch hier wusste ich nicht woher. „ Das wird sie schon nicht und ich sagte LASS SIE GEHEN!", knurrte der Mann hinter mir so kalt und bestimmend, dass es mir eine Gänsehaut bescherte und richtete nun das Wort an mich. „Oder Kleine, du wirst uns nicht verraten?" Schnell nickte ich, was ich nicht hätte tun sollen, denn die Klinge ritzte meine Haut ein wenig ein. Daraufhin ließ der Mann vor mir das Messer sinken, schupste mich vor und fauchte widerwillig: „Lauf!". Das ließ ich mir nicht zwei mal sagen und schnappte die Tasche vom Boden.

Ohne mich nochmal umzudrehen rannte ich mit schnellen Schritten davon.


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Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, ich war anderweitig beschäftigt...

Ruby Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt