Kapitel 13

27 3 1
                                    

Ein Gefallen? Mir fiel nichts ein was ich für sie tun könnte oder was sie von mir wollen. "Was soll das bedeuten?" jetzt wurde meine Neugier doch schon ein kleines bisschen geweckt. "Das sagen wir dir wenn es soweit ist. Wichtig ist nur, dass du dann tust was wir dir sagen." Verlangte Carter und stahl sich mit einem Blick in meine Augen meine komplette Aufmerksamkeit. Diese Augen, sie faszinierten mich. So blau und mit einer austrahlenden Kälte wie nur Eis es hat und doch brannte sich sein Blick bei mir ein. In diesem kurzen Blickduell konnte ich nicht standhaft bleiben und wendete meinen Blick zu Jensen, der grade dem Satz noch was anfügte. "Tust du es nicht wird das ernste Konsequenzen für dich haben!" Was sollte das denn jetzt bedeuten? Würde er mir was antun? Nein. Noch mehr Gewalt und Schmerzen konnte ich einfach nicht ertragen.

Zaghaft nickte ich. Auf ein mal erinnerte ich mich daran, dass ich mich eigentlich beeilen sollte. Oh verdammt... Dad war bestimmt schon zuhause. "Oh nein. Nein! nein! nein!", fluchte ich und sammelte mich. Jetzt zählte jede Sekunde. Umso eher ich da sein würde, desto mehr Chancen hatte ich dass Dad noch nicht ganz betrunken und somit viel unberechenbarer war. Schnell huschte ich an Ben vorbei und rannte los. "Warte." rief dieser mir nach. "Wo willst du denn hin?" Doch ich blieb nicht mehr stehen. Dafür hatte ich einfach keine Zeit.

Carters Pov
"Sollen wir hinterher?" wollte Jensen wissen. "Nein, ich denke, das nötigste wurde gesagt."
"Wir könnten ihr hinterherlaufen und sie erschrecken.", schlug Ben mit einem diabolischen Grinsen vor. Jensen hingegen gab ihm einen Klaps auf den Hinterkopf. "Man du Idiot, sind wir im Kindergarten oder was?"
"Wir werden sie früh genug wiedersehen!", meinte ich.
Ja ich wusste, dass ich mich dagegen entschieden habe, sie zu meinem Boss zu bringen. Das wollte ich auch wirklich nicht, doch er hatte eine andere Idee. Das Zwang mich meine Meinung zu ändern. Keiner durfte ihm widersprechen und  wer es doch tat... tja derjenige hatte nicht mehr lange zu leben. So war das nun mal schon immer. Er sagt was. Die anderen tun es. Egal was es kostet und um jeden Preis müssen wir dieses Mädchen mit zu ihm bringen. Was genau er mit der kleinen vor hat wissen wir auch nicht so richtig, doch der Boss hat keine Einwände zugelassen. "Was machen wir jetzt?" fragte ich. "Wie wärs mit was essen?"
dieser Vorschlag kam natürlich von Ben. "Wir haben vorher noch was zu erledigen!", merkte Jensen Augen rollend an. "Ich hab aber Hunger." quengelte Ben.  "Du hast immer Hunger." War die stumpfe Antwort von Jensen bevor auch wir uns in Bewegung setzten.

Ruby's Pov
Schwer atmend schloss ich die Haustür hinter mir und erschrak weil kurz darauf eine Flasche schallend hinter mir an der Wand zu Bruch ging. Mein Blick schnellte durch die Eingangshalle zu meinem Dad der mich wutentbrannt anschaute. Dass er Flaschen nach mir warf ist nichts Neues. "Wo warst du?"
Mit zittriger Stimme sagte ich "i-im Diner, ich m-musste arbeiten". Er sah voller Verachtung an mir herab und musterte meine Kleidung. "Gekleidet wie eine billige schlampe?" Er trat näher an mich heran und jetzt konnte ich auch den Alkohol riechen. Dad hatte mal wieder getrunken. Das erklärte auch wieso die Flasche von eben schon leer war. "So zeigst du dich in der Öffentlichkeit und ziehst unseren Ruf in den Dreck!?" keifte er lallend. Mit der linken Faust holte er aus und schlug mir mitten ins Gesicht. Die Stelle pochte, aber schmerzen verspürte ich dort nicht mehr. Dafür hatte er mich schon zu oft geschlagen. Das Lächerliche an der ganzen Sache war, dass unsere „Familie" wirklich einen guten Ruf hatte. Engagierter, wohlhabender Vater und gut erzogene Tochter mit tollen Noten und prächtigem Verhalten. So wurden wir von allen gesehen. „Soll man dich mal wie eine Schlampe behandeln? Willst du das, ja?" Ich began vor Angst zu zittern. Er packte mich grob im Haar und hinderte mich somit am Weglaufen. „Bitte", winselte ich doch kassierte dafür nur einen Faustschlag in den Bauch.

Mit tränenverschleierter Sicht erkannte ich in seinem Ausdruck noch etwas anderes als Wut. Etwas lüsternes. Verlangen. Er drängte mich mit seinem Körper gegen die Tür und begann mit der freien Hand über meine Wange zu streichen nur um mir kurz darauf eine kräftige Ohrfeige zu verpassen. Ich wollte schreien doch mein kläglicher Versuch wurde von etwas zum verstummen gebracht. Mein Dad, er hatte...
Er hatte seine rauen Lippen auf meine gepresst. Mir wurde schlagartig übel und wollte ihn von mir wegdrücken, doch er stemmte sich mit seinem ganzen Körper gegen mich. Mit der einen Hand zog er weiterhin an meinen Haaren mit der anderen fuhr er an meinem Dekolleté hinab zu meinen Brüsten die er unsanft knetete. Ich schluchzte was ihn dazu veranlasste nur noch gröber zu werden. „Fast so wie deine Mutter.... genauso schöne Augen." erneut küsste er mich aber diesmal nur kurz da er anscheinend noch was zu sagen hatte.

„Nur dass sie nicht so eine dreckige Schlampe war! Ich zeig dir wie man Menschen wie dich zu behandeln hat." Mit seinen Lippen fuhr er an meinen Hals entlang, küsste ihn und biss letztendlich fest zu. Mein Verstand setzte aus und mein Körper wehrte sich so gut er konnte. Ich versuchte zu treten und zu kratzen. Nichts half mir oder brachte irgendwas. Eher im Gegenteil es schien ihm zu gefallen, dass ich mich gegen ihn zur Wehr setzte. Es machte ihn an. Wieder mal presste er seine Lippen auf die meinen. Mit so viel Schwung dass mein Kopf gegen die Tür geschleudert wurde. Er versuchte seine Zunge in meinem Mund zu schieben, aber ich presste meine Lippen fest aufeinander. Auf einmal machte er sich an meiner Hose zu schaffen, versuchte sie zu öffnen. Diesen Moment und auch meine letzte Kraft nutzte ich und biss ihm fest auf die Lippe. Ich schmeckte den metallischen Geschmack von Blut und Dad packte mich entsetzt am Arm. Seine Finger bohrten sich in mein Fleisch und ich war sicher, dass man später Abdrücke sehen wird. Aber das war mir im Moment egal. Ich muss hier weg! Ohne zu zögern rammte ich ihn mein Knie in sein bestes Stück und Dad ging stöhnend zu Boden. Schnell drehte ich mich und öffnete die Tür. Mit Tunnelblick rannte ich auf die Straße zu, aber wurde an meiner Kleidung zurückgehalten. Doch ich musste weiter. Mein Oberteil riss und er kratzte mir über den Rücken während sich seine Hand von mir löste. „Du dreckiges Miststück!", schrie er mir noch hinterher. Ich rannte weiter. So schnell ich konnte und bis ich mir sicher war, dass Dad mir nicht folgen würde.

Ruby Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt